Ein Date

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Akira POV:
Es war nun bereits Donnerstag und ich wurde irgendwie nervös. Ich lenkte mich mit verschiedenen Dingen ab, wie zum Beispiel mit meinem Training. Meine Ausdauer wurde bereits etwas besser und darüber war ich sehr froh. Morgen würde ich versuchen die Peitsche zu schlagen. Aber mein Fokus bleibt auf der Ausdauer.

Ich saß gerade auf meinem Bett und schaute nach draußen, in den Garten. Noah und ich hatten seitdem keine Chance mehr miteinander zu reden. Er war dafür viel zu beschäftigt mit der Arbeit. Ich spürte, wie jemand sich der Tür nährte und öffnete sie, bevor man klopften konnte. Wie erwartet standen Sahra und Mimir davor.

Sahra hatte die Hand bereits zur Faust gemachtem zu klopfen und ließ sie nun langsam sinken. "Guten Abend, Akira-sama. Seine Majestät würde sie gerne sehen." sagte Mimir. "Und sie sollen dies hier anziehen." hängte Sahra nach hinten dran. Mimir gab mir die gleiche Kleidung. Es war die gleiche wie damals, als Noah mich das erste Mal geküsst hatte.

Ich legte sie auf mein Bett und die beiden Zwillinge warteten auf mich, vor der Türe. Ich zog mir meine jetzige Kleidung aus und zog mir stattdessen wieder dieses Gewand an. Beim Anziehen merkte ich das diese Kleidung etwas Samtige und angenehmer zu tragen war. Sie sah zwar genauso aus wie die Kleidung von damals schien aber eine andere zu sein.

Ich öffnete die Tür und wir gingen los. Ich wurde zu Noahs Zimmer gebracht. Sahra klopfte und Noah bat uns herein. "Ich danke euch beiden. Ihr könnt euch denn Rest des Tages frei nehmen." sagte er. "Vielen Dank." erwiderten beide und gingen dann. "Akira, komm her, ich möchte dir etwas zeigen." wandte er sich nun mir zu. Ich nickte und wir gingen beide zur Terrasse.

Der Himmel war in sanfte Pastellfarben getaucht – Rosa, Orange und Gold verschmolzen miteinander, während die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwand und ein warmes, weiches Licht über die Szene warf, die ich erblickte. In der Mitte der Terrasse stand wie immer der kleiner, runder Tisch für zwei Personen.

Ein weißes Leinentischtuch bedeckt den Tisch aber dieses Mal den Tisch, und darauf befanden sich feinste Porzellanteller mit einem dezenten, floralen Muster. Die Gläser waren kristallklar und funkelten im sanften Licht des Sonnenuntergangs.

Auf dem Tisch brannten in silbernen Kerzenhaltern zwei lange, schlanke Kerzen, deren flackerndes Licht eine romantische Stimmung zauberten. Alles in einem sah es nur bezaubernd aus, was ich sah. "Wir wurden so plötzlich unterbrochen und hatten seitdem keine Gelegenheit mehr miteinander zu reden, deswegen hatte ich mir etwas Besonderes für heute überlegt." erklärte Noah.

"Nun, das ist es auch. Es sieht schön aus." erwiderte ich. Noah lächelte mich an. "Das freut mich zu hören." Wir beide setzten uns hin. Es kam ein Mann, vermutlich der Koch, zu uns, um uns unser Essen zu bringen. Als das Essen vor uns stand, lief mir bereits das Wasser im Mund zusammen. Ich hatte heute noch nicht viel gegessen, wobei mein Arzt definitiv sich beschweren würde, daher hatte ich großen Hunger.

Als erstes gab es eine Suppe, ich schätzte es war eine Kartoffel Suppe. Der Mann verbeugte sich und ging dann wieder. "Es war mir zwar bereits am Dienstag aufgefallen, aber ich bin mir nicht ganz sicher. Haben du und Ryo sicher vertragen?" fragte Noah.

"Vor ein paar Tagen kam Mira zu mir und wir redeten miteinander, später ist sie dann zu Ryo gegangen und auch dieser erzählte ihr etwas. Als sie bemerkte das wir ähnliche Sorgen hatten brachte sie Ryo zu mir und wir redeten uns aus. Um deine Frage also zu beantworten: Ja, Ryo und ich vertragen uns wieder." antworte ich.

"Ich verstehe, das freut mich. Auch das es Mira wieder besser geht freut mich. Ich hatte mir Sorgen gemacht, das sie bei damit aufhören wird, sich die Schuld zu geben, für das was passiert war." erwiderte er. "Anfangs wusste ich nicht, was ich sagen sollte zu ihr, aber ich schaffte es dann doch etwas zu sagen." gab ich an. "Verstehe. Ich freue mich das du dich hier so gut eingelebt hast aber eine Frage habe ich noch." sagte Noah.

"Erzähl, ich entscheide dann selbst, ob ich die Frage beantworte oder nicht." Stellte ich fest. "Was genau hatte Ryo denn für ein Problem?" fragte er. "Das musst du ihn selber Fragen, ich kann dir das nicht einfach sagen, wenn ich nicht weiß ob er das möchte." erklärte ich. Noah nickte und wir aßen unsere Suppe auf. Der Mann kam wieder und tauschte die Vorspeise gegen das Hauptgericht. Uns wurden zwei Weingläser hingestellt.

Dann wurde ein Wein hineingegossen. "Dies ist ein Pinot Grigio, ein leichter, frischer Wein der einen Aromen von Birne, Apfel und Zitrusfrüchten hat." erklärte der Mann. Dann ging er wieder. Noah hob das Glas und ich tat das gleiche. Wir stießen an.

"Darauf das alles gut gehen wird." sagte Noah. Die Gläser klirrten, als sie aneinanderstießen, und wir nahmen ein Schluck. Wirklich sehr köstlich. Ich stellte das Glas ab und schaute mir das Hauptgericht an. Es waren einmal Bratkartoffeln mit Schnitzel und einer Kräuter Soße. Es roch lecker. Ich schnitt etwas vom Schnitzel ab und nahm mir noch etwas von der Soße und denn Bratkartoffeln und nahm alles in den Mund. Köstlich.

Einfach köstlich. Ich kaute und schluckte das Essen runter. "Ich spüre das du etwas zu sagen hast, also sag es einfach. Du musst dich nicht zurückhalten." sagte ich zu Noah der mich anstarrte. "Nun gut. Ich würde gerne mehr über dich erfahren, über Erinnerungen, die du schön fandest." sagte er.

Ich lächelte sanft und fing an von der Geschichte zu erzählen, wie unser Vater und Shogi beibrachte, weil unsere Mutter es einfach nie begreift, hatte und wie ich ihr einmal dabei half zu gewinnen. Als ich fertig war, lachte Noah. Ich erzählte eine weitere Geschichte. "

Wir machten, als ich 6 Jahre alt war, mal einen Familien Ausflug. Wir wollten ein Picknick machen aber als ich in den Wald gehen, um einen Schmetterling zu fangen, verlief ich mich und ich wusste nicht mehr, wie ich aus dem Wald herauskam. Ich fing an zu Weinen und rief verzweifelt nach meinen Eltern und Ryo.

Am Ende war es Ryo der mich wieder fand. Er nahm mich an der Hand und als wir zurück gingen, versprach er mir etwas. 'Egal wo du auch bist, ich werde dich immer finden.' Als wir dann zurück waren, nahmen unsere Eltern uns in die Armen und fingen an vor Erleichterung zu weinen. An diesem Tag ließen mich die beiden nicht mehr aus den Augen und auch Ryo blieb wachsam."

"Eure Eltern waren wohl wirklich gute Eltern, nicht wahr?" fragte er warmherzig. Ich lächelte ihn wieder an. "Ja, das stimmt. Aber erzähl mir auch etwas von dir." verlangte ich.

"Gut, ich erzählte dir etwas. Als ich noch jung war, vielleicht 5 oder 6 Jahre alt, Da nahm mich mein Vater mit auf die Arbeit. An diesem Tag machte er eine Patrouille durch die Stadt und er redete mit vielen Leuten. Er wollte immer wissen wie den Leuten gerade über die Politik denken und was für Probleme es gibt. Er wollte wissen, wobei sein Volk Hilfe braucht, und besuchte daher, einmal im Monat, immer Zivil sein Volk.

Ich hörte von den meisten das gleiche. Sie lobten ihn und setzten nichts an der derzeitigen Politik aus. Und wenn es, doch welche gaben die sich über etwas beschwerten dann sorgte mein Vater dafür das sich das Problem löste, das diese Leute hatten. Als ich die vielen Leuten so über meinen Vater und dieses Reich reden hörte, war ich einfach nur begeistert. Ich wollte genauso sein wie er. Also entschloss ich mich an diesem Tag zu einem Kaiser zu werden, der ein Volk hat, das auf mit Stolz sagen kann: 'Das ist unser Kaiser!'" erzählte er.

Wir erzählten uns noch mehr Geschichten aus unserer Kindheit und es wurde immer später. Als alles aufgegessen war und der Tisch abgedeckt wurde, standen wir auf. Noah machte mir die Tür auf und ich trat raus. "Gute Nacht, Akira." sagte er und gab mir einen flüchtigen Kuss auf den Mund. "Gute Nacht, Noah." erwiderte ich und ging zurück in mein Zimmer. 

I: We are Enemies   He: Who cares?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt