Albtraum

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Akira POV:
Ich schwang gerade wieder meine Peitschte durch die Luft und traf einen Vogel am Himmel. Ich Trainierte bei meinem selbst ernannten Trainingsplatz da ich langsam wahnsinnig werde.

Es waren nun bereits 2 Tage vergangen seit Noah weg war und sein Plan ging auf. Ständig schwirrte er in meinem Kopf herum. Es machte mich wütend. Ich wollte nicht über ihn nachdenken, aber sobald ich keine Beschäftigung hatte, tauchte er sofort wieder in meinem Kopf auf.

Jedes Mal sah ich sein Gesicht vor mir. Jedes Mal spürte ich wieder seine Lippen auf meinem und jedes Mal fragte ich mich, wieso er das getan hatte. Es machte mich verrückt. Ich spürte, wie jemand näherkommt und drehte mich um. Nach ein paar Sekunden sah ich Ryo.

Er schaute sich zuerst mich an, dann die Peitsche in meiner Hand und danach, denn toten Vogel am Boden an. "Warum so aggressiv? Was hat dich so wütend gemacht?" Ich schnaubte. "Was geht dich das an?" fragte ich zurück. "Früher hast du mir immer alles direkt erzählt. Nun scheinst du das wohl nicht mehr zu tun." Sagte er. "Natürlich nicht. Warum sollte ich auch? Wir sind zwar Blutsverwand, aber das wars auch schon." Ich zeigte mit der Peitsche auf ihn. "Wir sind nun Feinde."

Er schaute sich die Peitsche, die auf ihn zeigte, an. "Alle Waffen, die einem weggenommen werden, kommen zu mir. Ich Untersuche sie dann und entscheide ob die Waffen wieder zurück zu ihrem Besitzer können oder ob sie bei mir bleiben. Als ich die Waffen sah, die du bei dir hattest, war ich überrascht. Ich hätte nicht gedacht die Peitsche unserer Mutter und das Schwert unseres Vaters wieder zu sehen. So viele Jahre dachte ich das die Waffen unserer Eltern zerstört wurden. Wie kommt es das sie dir die Waffen gegeben haben?" fragte er mich.

"Rate doch mal." sagte ich bloß kalt. Ryo seufzte. "Hasst du mich so sehr?" fragte er plötzlich. "Bitte?" Wie kommt er denn jetzt darauf. "Nicht mal das willst du mir sagen. Du bist kalt mir gegenüber. Nicht mal Noah gegenüber bist du so kalt. Hasst du mich so sehr?" Langsam wurde ich wütend. "Und? Wenn ich hasse und wenn nicht ist meine Sache!" sagte ich.

"Ich weiß. Du solltest mich auch hassen. Ich habe dich schließlich zurückgelassen." Er kam näher. "Aber hasst du mich auch genug, um auch dieses Königreich zu hassen?" Was? "Was soll das werden? Hast du denn Verstand verloren?" "Ich habe dich zwar zurückgelassen, aber was hat dein Königreich getan? Sie haben dich gefangen gehalten, dich vermutlich sogar gefoltert und unsere Eltern getötet. Warum also bist du selbst jetzt noch auf ihrer Seite? Du bist nicht mehr bei ihnen. Du kannst ihnen, ohne Bedenken denn Rücken zu kehren, warum machst du das also nicht? Weil du nicht auf der gleichen Seite stehen willst wie dein Bruder?"

"Halt den Mund!" Unterbrach ich ihn wütend. "Meine Gründe gehen dich nichts an! Lass mich einfach in Ruhe!" Und mit diesen Worten ging ich an ihm vorbei und zurück ins Blumenschloss. Ohne darüber nach zudenken ging ich zum Glaszimmer. Ich ging rein und setzte mich auf einer der Stühle.

"Ihr beide seid richtige Genies! Ihr seid noch so jung und trotzdem seit ihr im Shogi besser als euer Vater!" hörte ich die fröhliche stimme meiner Mutter. Als unsere Mutter dies zu uns sagte war ich gerade 5 Jahre alt und Ryo 12.

Shogi war das lieblingsspiel unseres Vaters und er brachte es uns bei. Schon nach ein paar Jahren schlugen wir ihn. Seitdem gewann er nur noch sehr selten. Unsere Mutter dagegen konnte kein Shogi. Egal wie oft er es ihr auch erklärte, nie verstand sie es. Mit der Zeit gab unser Vater es auf.

Er war daher umso glücklicher das seine Kinder verstanden, wie es ging. Aber als er immer häufiger verlor, schmollte er. Ab da spielte er immer wieder gegen unsere Mutter, da er wusste das er bei ihr gewinnen würde. Einmal, als ich 10 Jahre alt war, half ich unserer Mutter, wodurch sie gegen unseren Vater gewann.

Ich erinnere mich noch genau an das glückliche Gesicht unserer Mutter und an das schmollende Gesicht unseres Vaters. Wie er mir verbot ihr jemals wieder beim Shogi zu helfen. Plötzlich spürte ich einen Stich. Ich wusste, was dieses Gefühl war. Es war Trauer. Eines der Gefühle, die ich versuche aus mir zu verbannen.

Ich hörte auf über sie nachzudenken und stand auf. Ich verließ, denn Raum und ging zurück in mein Zimmer. Ich setzte mich auf mein Bett und lehnte mich gegen die Wand. Nach ein paar Minuten schlief ich ein.

Es kommen nun wieder Gewaltszenen:

Ich öffnete meine Augen und war in einem dunklem Verließ. Einer der Soldaten kam rein. "Hallo Akira. Du fragst dich bestimmt, was du hier machst, nicht wahr? Ryo, dein ach so toller Bruder, hat sich unseren Feinden angeschlossen und es sieht sehr stark danach aus, als wäre das von euren Eltern geplant gewesen. Das nennt man Hochverrat." Er musste nicht weiterreden. Ich wusste genau, was er sagen wollte.

"Aber...das geht nicht. Sowas würde mein Bruder niemals machen! Und meine Eltern erst recht nicht! Das muss ein Irrtum sein!" "Ach kleiner Akira. Das sagst du zwar aber wir haben beweise. Eure Familie hat Hochverrat begannen. Wir müssen nun nur noch herausfinden wieso." Er holte etwas hervor und ich erkannte sofort, was es war.

"Warm...warum hast du die Peitschte meiner Mutter? Wo ist sie? Wo sind meine Eltern!?" Er grinste nur und holte mit der Peitsche aus. Ich schrie vor Schmerz als die Peitsche meine Schulter traf. "Du wirst mir nun alles erzählen, was du weist." "Ich weiß nichts. Ich weiß nichts! Ich schwöre!" weinte ich.

Er kam zu mir und packte mich an meinen Haaren. "Dies wird immer so weiter gehen Akira. Solange bis du mir die Wahrheit erzählst." "Aber ich weiß wirklich nichts!" Er ließ mich los und fing an auf mich einzuschlagen. Irgendwann verlor ich das Bewusstsein.

Als ich das nächste Mal meine Augen öffnete, sah ich einen anderen Soldaten vor mir. "Sag Lebewohl zu deinen Haaren." hörte ich ihn sagen. Ich jammerte und flehte. Nicht meine Haare. Mama liebte meine Haare. Sie mochte lange Haare schon immer. Das war auch der Grund, warum sie damals meinen Vater ansprach.

Er soll wunderschöne glatte und weiche Haare gehabt haben, die sie unbedingt einmal anfassen wollte. Früher war es mir immer egal ob sie lang oder kurz waren aber mit der Zeit fing ich an meine Haare zu lieben. Ich wollte die lang haben. Ich pflegte sie besser als alles andere.

Aber der Soldat lachte nur und schnitt sie ab. Ich jammerte und weinte, aber er hörte erst auf als fast alle meine Haare weg waren. Im nächsten Moment standen meine Eltern vor mir. Wie mir wurden, denn beiden die Haare abgeschnitten und sie sahen müde und kaputt aus.

"Er weiß wirklich nichts! Bitte verschont ihn! Nur Ryo wusste davon. Er sollte seinen Bruder mitnehmen, aber er wusste nichts davon! Akira ist unschuldig!" sagten sie verzweifelt zum König. "Also gut. Sakura und Ayato, Ich verurteile euch hiermit zum Tode wegen Hochverrat und was mit Akira passiert, wird erst nach eurem Tod besprochen. Bringt sie zurück in ihre verließe." befahl der Kaiser. Ich wurde von meinen Eltern weggezogen.

"Mama! Papa!" rief ich. "Es ist in Ordnung, Akira. Lebe! Lebe für uns." hörte ich meinen Vater sagen. Ich schrie noch einmal nach ihnen, als es wieder dunkel wurde. Im nächsten Moment stand ich draußen.

Ich sah meine Eltern vor einer Guillotine stehen. Sie knieten sich hin uns steckte ihre Köpfe nach vorne. Sie schauten mich an. Ich sah, denn Schmerz in ihren Augen. Sie wussten genau, dass das meine Strafe sein soll. Ich musste ihnen dabei zu sehen, wie sie sterben.

Sie lächelten mich an. 'Lebe ein langes und glückliches Leben, Lebe das leben das du möchtest.' Diese Worte formte meine Mutter mit ihren Lippen. 'Wir werden dich immer lieben. Egal für welchen weg du dich auch entscheidest.' formte mein Vater mit den Lippen.

Und im nächsten Moment wurde das Seil zerrissen und ihre Köpfe fielen zu Boden. Die Menge jubelte, doch ich fiel auf die Knie und weinte.

Wieso? Wieso kann ich nicht einfach mit euch sterben? Warum Jubeln alle? Warum kommst du nicht, Ryo? Hol mich doch zu dir. Wo bleibst du? Das ist alles deine schuld! Deine und die von diesem Königreich! Ich hasse euch! Ich hasse euch alle! Ihr sollt dafür büßen! Dieses Königreich wird fallen! Ich werde euch alle dafür töten! Langsam und qualvoll. Ich werde euch zerstören. Von innen!

Gewaltszenen beendet

Ich wachte auf und spürte wie etwas Kaltes und Feuchtes über meine Wangen lief. Es waren Tränen. Das ist alles Ryo's schuld. Hätte er nicht über solche Dinge geredet hat. Nur deswegen musste ich von alldem träumen. Das ist alles so verflucht. Wie ich das doch hasse. Wie ich das alles doch so hasse.

I: We are Enemies   He: Who cares?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt