Clara
In Wincents Armen fühle ich mich richtig sicher und wohl. Ich kuschle mich an ihn. Gott, ist der niedlich. Er scheint mich zu mögen, sonst würde er das nicht machen. Wie lieb das von ihm ist. Ich höre immer wieder wie er schluckt und sehe wie sein Kehlkopf auf und ab geht. Sein Atem weht über meine Haare und ich schlafe langsam ein. Am nächsten Morgen werden wir von der Pflegerin geweckt: „Guten Morgen, Herr Weiss, Ahh, Frau Beyer in ihrem Bett? Tztztz." Ich schrecke hoch und versuche mich zu verteidigen: „Ich hatte mitten in der Nacht einen Alptraum und hatte Angst. Wincent hat mir angeboten neben ihn zu liegen, sodass ich keine Angst mehr haben muss." Die Pflegerin nickt und öffnet das Fenster. Wincent blickt mich liebevoll an und lächelt während er mir eine Strähne hinter mein Ohr streicht. Wie süss er einfach ist. Ich schlüpfe aus seinem Bett und laufe zu meinem. „Möchtest du zuerst ins Bad?" frage ich Wincent schüttelt den Kopf: „Ladies first, Nach dir." Ich lächle und verschwinde mit frischen Klamotten ins Bad und stelle mich unter die Dusche. Wie ich fertig bin ziehe ich mich an und putze mir die Zähne. Dann verlasse ich das Bad und setze mich nochmal auf das Bett. Wincent steht mit den Krücken auf und grinst mich an wie er an mir vorbeigeht und im Bad verschwindet. Ich laufe am Bad vorbei und gebe ein bis Später durch die Tür. Wincent bedankt sich und ich verlasse das Zimmer. Auf dem Weg zum Frühstück in den Speisesaal treffe ich auf meinen Wassergymnastik Trainer. „Frau Beyer, haben sie sich wieder erholt? Wollen sie heute trotzdem weitermachen heute oder lieber nicht?" fragt er mich. Bisschen überfordert gebe ich: „Kann ich ihnen das nach dem Frühstück sagen?" von mir. Er nickt und läuft weiter in Richtung Büro. Langsam drehe ich mich um und setze meinen Weg in den Speisesaal fort. Ab jetzt muss ich wieder den Tisch mit David teilen. Oh nein, ich will nicht. Diese Gedanken verlangsamen meinen Schritt und ich merke wie ich darunter leide. Von weiten kann ich die Tür zum Saal sehen und mein Schritt wird immer schwerer. Die Tür öffnet sich und ich werde wie eine Art reingezogen. Wie in eine andere Welt. Na toll. Jetzt bin ich doch hier drin. Ich sehe das David nicht an unserem Tisch sitzt und ich amte erleichtert auf. Schnellen Schrittes, bevor er doch noch kommt, mache ich mich auf zum Tisch und setze mich. Das Frühstück wird mir serviert und ich esse es in einer Geschwindigkeit, das nicht gesund ist. Schnell exe ich noch ein Orangensaftglas und durchforste den Saal nach David. Doch er ist nirgends zu sehen. Erleichtert nehme ich noch ein Glas Wasser und geniesse es. Diese Ruhe. Endlich. Hoffentlich bleibe ich alleine. Der nächste Blick zur Tür und ich sehe wie David sich ein Weg zu mir bahnt. Shit, Schnell ich muss verschwinden. Ich will meine Ruhe und will nichts mehr mit ihm zu tun haben. Ich versuche unbemerkt aus dem Saal zu kommen, doch werde von ihm entdeckt. „Ah, Clara. Was ist los? Schon fertig? Setz dich doch noch zu mir? Was willst du bloss schon wieder bei Wincent' Der kann dir doch nichts bieten", kommt von ihm. Aber ich höre nicht hin und laufe einfach an ihm vorbei und raus. Ich renne zu meinem Zimmer und brauch einfach mal eine Pause. Ich muss mich kurz sammeln bevor ich wieder zur Wassergymnastik gehe. Bevor ich die Tür von unserem Zimmer öffne geht die Tür auf und Wincent steht hinter ihr. Er sieht wie durcheinander bin und fragt mich: „Was ist los Clara? Was ist passiert?" Schnell erkläre ich ihm was vorgefallen ist und schlüpfe ins Zimmer. Er dreht sich in der Tür um und schliess sie von innen wieder zu. Er setzt sich neben mich auf das Bett und nimmt mich in den Arm. Ohne ein Wort zu sagen. Er zeigt mir stumm, dass er für mich da ist. Plötzlich klopft es an der Tür und Matthias tritt ein: „Frau Beyer? Ich hab sie nicht gefunden im Speisesaal. Wie sieht es aus? Wollen sie die Therapie heute machen?" Wincent blickt mich an und ich nicke leicht. „Also heisst das ja?" fragt Matthias nach. Ich nicke ein bisschen mehr und Wincent blickt mich fragend an ob er es erzählen darf oder nicht. Ich nicke erneut und er beginnt zu berichten: „Clara wollte vorhin nicht David begegnen und hat schnell gegessen und wurde von ihm doch entdeckt und sie ist einfach schnell abgehauen. Sie will nicht mehr bei ihm sitzen. Sie fühlt sich nicht mehr gut dabei. Darum ist sie kurz hier um auszuschnaufen." Matthias kniet sich vor mir nieder und legt sanft seine Hand auf mein Knie. „Alles gut Frau Beyer", beginnt er: „Das kriegen wir schon wieder hin. Wollen wir gleich weitermachen? Oder brauchen sie noch ein paar Minuten? Dann gehe ich schon mal voraus." Er steht wieder auf und verlässt das Zimmer. Wincent dreht sich leicht zu mir und lächelt mich an: „Es wird alles gut Clara. Wirklich, denk immer daran, alles wird gut." Langsam fährt er mir mit seinem Finger über meine Lippen und erklärt: „Ich muss gleich los zur Reha und dann ab ins Krankenhaus, wir sehen uns später ok?" „Krankenhaus?" kommt über meine Lippen. „Ja, Krankenhaus, meine Schiene kommt heute hoffentlich weg", sagt er lächelnd. Ich nage an meiner Unterlippe, merke aber dass mich diese Nachricht traurig macht. Das heisst er wird demnächst die Klinik verlassen. Da bin ich mir sicher. Wincent scheint meine Traurigkeit zu spüren und fährt fort: „Ich bleibe noch ein paar Wochen hier, keine Angst Clara. Ich bleibe dir noch ein wenig erhalten." Erleichtert atme ich aus und lächle ihn an. Ich kaue auf meiner Lippe und ziehe den Bikini aus dem Schwimmbeutel. „Gehe kurz mich umziehen", sage ich und verschwinde im Bad. Zwei Minuten später bin ich fertig und verlasse das Bad. Vom Beutel nehme ich noch das Badetuch und ein langes Shirt welches über mein Po geht, sodass ich nicht noch grossartig viel anziehen muss. Wincent grinst mich an wie er mich im Bikini sieht. Ich blicke an mir herunter und lächle. Wincent tut mir gut. Aber ich muss auch ohne ihn klar kommen und wieder zu Kräften kommen. Ich verlasse das Zimmer und winke Wincent noch kurz zu bevor die Tür ins Schloss fällt und ich meinen Weg in den Poolbereich antrete.
Wie ich gerade in den Poolbereich eintrete sehe ich Matthias der schon mit der Poolnudel wartet. „Frau Beyer, Keine Angst. Heute passiert ihnen nichts. Wenn sie merken, dass was nicht stimmt, sagen sie es mit bitte sofort ja?" sagt er und ich mache einen weiteren Schritt auf ihn zu. Ich nicke und steige in den Pool. Die Bilder des letzten Tages flattern durch meine Augen und ich kann kaum atmen. Aber ich will die Therapie weitermachen. Ich will es wieder normal machen können. Die Poolnudel halte ich in der linken Hand und schwimme in die Mitte des Pools.
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War schon fast dran gewöhnt ans Alleinsein
FanfictionDiese Geschichte könnte triggernde Inhalte haben. Viel Spass beim lesen.