14. Kapitel

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Wincent

Voller Angst ziehe ich die Schuhe aus und springe ins Wasser ziehe sie an den Beckenrand und versuche sie aus dem Wasser zu bekommen. Ich steige aus dem Wasser und höre ihren Puls. Sehr schwach! Holy Shit! Nein, was ist passiert?! Schnell atmend versuche ich alles was ich kann. Ich blicke hilfesuchend im Raum um und versuche auf mich aufmerksam zu machen. Schnellen Schrittes kommt Mathias Thoma und hintendrein mein Trainer Christian angerannt um mir zu helfen. „Frau Beyer!", sagt Mathias und kniet sich neben mir nieder. Sie ist blass und rührt sich nicht! Ich beisse nervös auf meine Unterlippe und blicke immer wieder zu den beiden, die anscheinend wissen was sie tun müssen. Mathias steckt ihr den Finger in den Mund, sodass sie sich übergeben muss, dass das geschluckte Wasser herauskommt. Doch es kommt nicht nur das Wasser sondern auch Tabletten heraus. Mathias nimmt eine mit den Fingern und versucht herauszufinden was es genau für eine Tablette war. Ein paar Minuten später erschrickt er und sagte: „Christian, das sind Schlaftabletten!" Ich werde blass und meine Augen beginnen zu wässern. Nein! das kann nicht sein! Hat sie versucht sich umzubringen? Und ich hab nichts bemerkt. Ein Kloss fängt sich an in meinem Hals zu bilden. Was kann ich tun? Ich fühl mich so hilflos, so allein gelassen. Ich senke den Kopf auf ihren Bauch und schluchze. Mir ist egal was die beiden Trainer nun denken. Mit ist Clara ans Herz gewachsen und ich hab sie wirklich gern. Sie ist mir verdammt wichtig geworden. Auch wenn ich nicht wirklich viel über sie weiss. Meine Tränen fallen auf ihren Bauch.

Clara

Ich merke wie etwas oder jemand auf meinem Bauch liegt. Langsam öffne ich die Augen und sehe die beiden Trainer vor mir. „Frau Beyer! Ein Glück", sagt Mathias, der einen riesen Stein von Herzen fällt und erleichtert den Atem ausstosst. Er kniet sich neben mein Kopf und hebt in leicht an. „Hier trinken sie das", sagt er und hält mir ein Glas Wasser hin. Wie ich den Kopf hebe sehe ich wie Wincents Kopf auf meinem Bauch ruht und sich seine Schultern auf und ab bewegen. Ohne Kontrolle in meinen Händen fahre ich ihm sanft über den Kopf. Kaum habe ich angefangen ihn zu streicheln hebt er sanft seinen Kopf Verquollene rote Augen blicken mich an. Verdammt, er scheint mich wirklich zu mögen. Mit geschlossenen Augen rutscht er zu mir hoch und umarmt mich. „Wie konntest du das tun? Ohne was zu sagen? Wolltest du mich im Stich lassen?" kommen die Worte nur so über seine Lippen. Er fährt mir durch mein Haar und kommt mit seinen Lippen ganz nah an mich heran. Ich kann die beiden Trainer, die nun weiter weg stehen, hören was sie zu besprechen haben. „Wir können sie unmöglich heute die Therapien durchführen lassen. Sie muss sich ausruhen. Vielleicht heute auf der Geschlossenen Abteilung", sagt Mathias. Christian hat allerdings Zweifel: „Nun, wollen wir sie wirklich zu denen der geschlossenen schicken?" „Kann ich das übernehmen?" fragt Wincent bei den beiden Trainern. Mathias nimmt sein Geschäftstelefon aus der Hosentasche und meldet den Vorfall der Leitung. Die kommt sofort und nun stehen drei Personen um mich und strecken die Köpfe zusammen. Ich komme mir vor wie eine Sterbenskranke. Die gerade aus dem Koma aufgewacht ist. „Herr Weiss würden sie sich um sie kümmern? Ich würde sie selbstverständlich auch von den Reha Therapien befreien", fragt die Leiterin. Wincent nickt und hält meine Hand. Wie lieb, er hält meine Hand. „Können sie aufstehen Frau Beyer?" fragt mich Mathias. Ich nicke leicht und versuche mit Wincents und Mathias Hilfe aufzustehen. Doch ich bin sehr wackelig auf den Beinen und werde von den beiden gestützt. Wir begeben uns in mein Zimmer auf halben Weg habe ich keine Kraft mehr und breche zusammen. Wincent hebt mich hoch und trägt mich ins Zimmer. Sanft legt er mich auf das Bett und lässt mich keine Sekunde aus den Augen. Er hat es der Leitung versprochen. Er kniet sich vor mich hin und fragt mich: „Ich muss mich kurz unter die Dusche stellen und das Chlor aus meinen Haaren und vom Körper zu bekommen, du solltest auch kurz unter die Dusche, du lagst schliesslich länger im Pool als ich." Ich nicke und gemeinsam betreten wir das Bad. Sanft zieht er mir das Shirt und den BH aus. Dann kniet er sich nieder und zieht die Leggins herunter. Nun stehe ich im Tanga da und stehe auf meinen Leggins. Sanft zupft er an meinem Tanga und fährt über mein Hintern. Dann über meine Schenkel Ohne es zu bemerken ziehe ich meine Beine zusammen, sodass seine Hand eingeklemmt ist. An der Unterlippe kauend blicke ich ihn an. Er schluckt und erhebt sich. In seinen Augen sehe ich Lust und Leidenschaft. Küss mich, küss mich, küss mich endlich! Er kommt mir sehr nahe und fährt mir kurz über die Wange. Dann dreht er sich um und überlässt mir die Dusche. Er bleibt in meiner Nähe, sodass er mir zu Hilfe eilen kann wenn es nötig sein sollte. Völlig in Gedanken lasse ich das Wasser über meinen Körper. rieseln und lasse die letzten paar Minuten Revue passieren. Zwischen meinen Schenkeln wird es ziemlich warm und feucht. Holy Shit! Nein, ich darf nicht an sowas denken. Schnell versuche ich an etwas anderes zu denken. Wie ich fertig bin, und die Kabine öffne, hält mir Wincent schon mein Badetuch hin, sodass ich es direkt um meinen Körper wickeln kann. Dann stelle ich mich aus der Dusche vor das Waschbecken, während er sich auszieht. Im Spiegelbild sehe ich seinen starken Oberköper, mein Blick gleitet weiter herunter bis zu seinen Hüften. Doch weiter kann ich nicht denn der Spiegel endet. Ich versuche mit meinen Augen einen Blick zu erhaschen. Ganz sanft ohne dass er es bemerkt drehe ich leicht den Kopf und sehe seinen komplett nackten Körper. Was für eine Pracht. Ich werde rot und drehe mich schnell wieder um und blicke auf das Waschbecken herunter. Schon wieder werde ich zwischen meinen Beinen feucht und ich nehme die Zahnbürste aus dem Glas und putze mir die Zähne. Denn mein Atem lässt wirklich zu wünschen übrig. Nun steht Wincent unter der Dusche und ich setze mich auf die Toilettenschüssel und warte auf ihn. Ich ziehe mich schon mal frisch an, eine frische Unterhose, ein Shirt und eine frische Hose. Geduldig warte ich bis er fertig ist und halte ebenfalls das Badetuch hin. Dankend nimmt er es an und trocknet sich ab. Wie gerne würde ich über seine Brust fahren, über seine starken Schultern und vor allem wie gerne würde ich die Hüften halten. Nun zieht er sein Shirt an und eine neue Hose. Dann dreht er sich zu mir um und hält mir seine Hand hin: „Wollen wir zurück gehen?" Mit diesen Worten stehe ich auf und gemeinsam verlassen wir das Bad. Gleichzeitig setzen wir uns auf mein Bett und wir geniessen die Ruhe. Eine halbe Ewigkeit ist es still in diesem Zimmer, kein Ton, nur der Atem unser beiden ist zu hören. In der Stille klingelt plötzlich sein Handy mit dem Ton von Taylor Swifts Red. Schnell sprintet er zu seinem Bett und nimmt den Anruf entgegen: „Hallo hier ist Weiss." Ich warte still auf seine Reaktion. Doch er wird blass. „Ach, Schatz du willst mich morgen Besuchen? Das freut mich, aber ich bin dann in Therapie. Ich hab ein paar Stunden verschiedene Therapien, erst am späteren Nachmittag bin ich frei", sagt er und blickt mich nachdenklich an. Er scheint zu überlegen wie er das mit mir erklären soll. Ich lege mich auf das Bett und nehme mein Handy zur Hand.

Pünktlich zum Mittag wird uns das Essen serviert. Ein Glück darf ich im Zimmer essen und natürlich ist es auch Wincent erlaubt worden. Heute Mittag gibt es Kartoffelbrei mit Sahnesauce und Hackfleischbällchen. Hungrig beginne ich mit dem essen, wir sitzen uns gegenüber am Tisch denn wir als Schreibtisch benutzen können, wir haben in kurzerhand zum Esstisch umfunktioniert. Wincent hat sein Stuhl wo er seine Kleider hinlegt genommen und in an den Tisch gerückt. Genüsslich essen wir still schweigend das Mittagessen. Ein Blick auf die Flasche auf dem Tablett und ich freue mich dass ich eine Cola Zero bekommen habe. Ich bin für die kleinen Dinge dankbar. Nach dem Essen setzen wir uns auf sein Bett und er hält meine Hand. „Also, wir sollten reden", beginnt er ernst. „Über was?" frage ich nach. „Über das was heute Morgen passiert ist. Warum hast du das genommen", fährt er fort. Ich bekomme einen Kloos in meinem Hals und kann nicht mehr richtig sprechen. „Ich weiss nicht", kommt schliesslich von meinen Lippen.

War schon fast dran gewöhnt ans AlleinseinWhere stories live. Discover now