Die Truppe folgte Rabe durch das Dorf, dessen stille Ruhe wie ein schweres Tuch über ihnen lag. Die Gebäude des Zweibeiner-Dorfs waren von einer tristen Leere erfüllt, die Fenster geschlossen und die Straßen verlassen. Die wenigen verbliebenen Lichter in den Fenstern schienen wie blasse, traurige Augen, die der Gruppe nachblickten.
Rabe führte sie mit leisen, sicheren Schritten durch die engen Gassen, seine Bewegungen waren geschmeidig und präzise. Die Katzen schlichen hinter ihm her, ihre Pfoten machten kaum Geräusche auf dem kühlen Pflaster.
„Es gibt nicht viel hier zu sehen," murmelte Rabe, als er durch eine besonders schmale Gasse führte. „Das Dorf ist fast verlassen, seitdem die meisten Zweibeiner hier weggegangen sind."
Flammenschwinge warf einen neugierigen Blick um sich, als ob sie die leere Stille in sich aufnehmen wollte. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so ruhig hier ist."
„Das ist noch nicht das Schlimmste," antwortete Rabe leise. „Es gibt Gerüchte über seltsame Vorkommnisse hier in der Nähe, aber das ist eine andere Geschichte."
Echofeder, der aufmerksam blieb, beobachtete die Umgebung mit scharfen Augen. Die leere Atmosphäre und die trüben Schatten der verlassenen Gebäude verstärkten seine Vorsicht. „Und das ist der beste Weg für uns?" fragte er skeptisch.
„Ja, dies ist der beste Weg. Wir müssen noch eine Landschaft durchqueren, bevor wir am Gebirge ankommen," erklärte Rabe, während er vorausging. Seine Stimme war ruhig, doch die Sorge in seinen Augen war unverkennbar.
Leopardensprung sah sich neugierig um und kommentierte: „Eine Landschaft? Hätte nicht gedacht, dass es auf unserer Reise so viel Vielfalt geben würde!" Seine Begeisterung war unübersehbar, selbst wenn die Umgebung nicht besonders einladend wirkte.
Echofeder, der die Umgebung aufmerksam beobachtete, schnaubte leise. „Vielfalt des Todes, ja," knurrte er. „Ich frage mich, was uns dort erwarten wird."
Rabe warf Echofeder einen ruhigen Blick zu. „Die Vielfalt kann sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance sein. Es wird schwierig, aber wir werden es schaffen, wenn wir uns gut vorbereiten."
Flammenschwinge, die neben Echofeder ging, warf ihm einen verständnisvollen Blick zu. „Trotz der Schwierigkeiten sollten wir nicht vergessen, dass jede Herausforderung auch eine Gelegenheit sein kann. Vielleicht gibt es etwas, das uns auf unserem Weg weiterhelfen könnte."
Silberpfote, die bis jetzt still gewesen war, fragte interessiert: „Könntest du uns mehr über die Landschaft erzählen, die wir durchqueren müssen? Was können wir erwarten?"
Rabe nickte zustimmend und begann zu erklären: „Wir werden durch offene Felder mit hohem Gras ziehen und einige kleine Wälder durchqueren. Es gibt auch Sümpfe und schlammige Gebiete, die uns Schwierigkeiten bereiten könnten. Die Landschaft kann sich schnell ändern, also bleibt wachsam."
Wasserpfote, die nervös um sich sah, äußerte ihre Besorgnis: „Klingt so, als ob wir auf alles vorbereitet sein sollten. Welche Gefahren könnten uns dort erwarten?"
Rabe antwortete ernst: „Neben den natürlichen Gefahren wie dem unwegsamen Gelände könnten wir auf andere Streuner oder wilde Tiere treffen. Es ist wichtig, dass wir immer zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen."
Echofeder runzelte die Stirn und nickte schließlich. „Das bedeutet, wir müssen uns auf alle möglichen Situationen vorbereiten. Aber wir werden das gemeinsam durchstehen."
Leopardensprung, der optimistisch wirkte, klopfte Echofeder freundschaftlich auf die Schulter. „Das ist die richtige Einstellung, Echo. Gemeinsam werden wir alles schaffen."
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Der verlorene fünfte Wächter
FanfictionEgal ob Clankatze, Hauskätzchen oder Streuner. Die Überlebensregeln gelten für alle. Vertraue niemanden. Gib nie nach. Und vor allem: bewahre deine Träume oder sie werden gegen dich verwendet. (Grundrechte liegen bei Erin Hunter)