Kapitel 13

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Echofeder wälzte sich unruhig in seinem Schlaf, als ein plötzliches Licht seine Dunkelheit durchbrach. Er fand sich in einer klaren, sternenbedeckten Landschaft wieder, die ihn an die Geschichten des Sternenclans erinnerte. Die Sterne funkelten lebhaft, und eine kühle, beruhigende Brise strich über seine Haut. Doch dieser Frieden war nur von kurzer Dauer.

Plötzlich traten die Gestalten der Sternenkrieger aus dem Nebel hervor. Ihre Augen leuchteten wie Saphire, und ihre Präsenz war sowohl majestätisch als auch bedrohlich. Echofeder erkannte sie sofort als die Anführer und Krieger des Sternenclans. Ihre Blicke waren ernst, und der Kater spürte eine schwere, drückende Atmosphäre.

„Echofeder, Hütet dich vor denen, denen du vertraust. Ihr kommt den Wächtern immer näher."

Echofeder sah sich um, verwirrt und unruhig. „Was meint ihr damit?" fragte er scharf, während sich ein Gefühl der Unsicherheit in ihm breit machte. „Wie kann ich den Wächtern begegnen, wenn ich nicht einmal sicher bin, wem ich vertrauen kann?"

Die Stimme wurde leiser, aber die Warnung war klar und unmissverständlich. „Die Gefahren sind nicht immer offensichtlich, und nicht alle, die an deiner Seite stehen, sind deine Freunde. Ihr seid auf dem richtigen Weg, doch die Wahrheit kann dunkler sein, als du erwartest."

„Und warum sagt ihr mir es nicht direkt ins Gesicht, huh?" fauchte Echofeder, seine Stimme voller Zorn. „Wenn ihr schon meint, uns erst zu verlassen und dann einfach aus dem Nichts wieder aufzutauchen... Warum jetzt? Ihr seid ein Haufen toter Katzen mit großer Fresse. Woher soll ich wissen, dass ihr nicht die wahren Monster seid?"

Der Geist des Sternenclans sah ihn nur an, die Augen leuchteten sanft, aber keine Antwort kam. Stattdessen wurde die Erscheinung immer blasser und verblasste allmählich, als ob sie sich der ungestümen Wut des Kriegers entziehen wollte.

Echofeder fauchte wütend in die Dunkelheit, seine Augen funkelten vor Zorn, während die verblassenden Gestalten des Sternenclans ihm lautlos den Rücken kehrten. „Verdammt, jetzt verschwindet doch nicht, ihr Feiglinge!" Seine Stimme hallte durch die Stille der Nacht, das Echo jagte wie ein zorniger Sturm durch die Hügel. „Stellt euch mir! Zum Wald der Finsternis nochmal!"

Doch die geisterhaften Katzen lösten sich weiter auf, als ob sie seine Wut nicht berühren könnte. Ihre leuchtenden Silhouetten verblassten, bis nur noch ein flüchtiger Nebel übrig blieb, der vom Wind fortgetragen wurde. Es blieb keine Spur mehr von ihnen, nur die Stille und die kühle, trostlose Nacht.

Echofeder stand keuchend da, seine Krallen fest in den Boden geschlagen, während er verzweifelt gegen das Gefühl der Ohnmacht ankämpfte. Wie konnten sie es wagen, ihn in solchen Momenten im Stich zu lassen? In ihm brodelte ein unstillbarer Hass. Die Unklarheit ihrer Warnungen, die ständigen Rätsel – er konnte es nicht länger ertragen.

„Feiglinge...", murmelte er leise, seine Stimme brüchig vor Frustration. Mit einem tiefen Atemzug versuchte er, die Wut hinunterzuschlucken, doch sie brannte noch immer heiß in seiner Brust. Ohne eine Antwort, ohne Klarheit, blieb ihm nichts als die Gewissheit, dass Gefahr bevorstand. Doch wer war der wahre Feind?

Der verlorene fünfte WächterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt