Chapter 19

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Die nächsten 2 Tage waren ätzend. Ich lag einfach nur da. Keine Reaktion. Keine Emotion. Mein ganzer Körper tat einfach weh. Jamal ging aber leider nicht aus meinem Kopf. Seine Anrufe hatte ich weiterhin ignoriert. Und seine Nachrichten? Er gab sich wirklich Mühe. Er wollte mit mir reden. Er flehte mich quasi an, aber bei dem Gedanken an Hannah drehte sich jedesmal mein Magen um. Ich wusste nicht wie es weiter gehen sollte. Ghoste ich ihn einfach? Das würde mich nur noch mehr zerstören. Und ich war jetzt schon am Boden.

Ich schaute auf die Uhr: 16:23. Der Tag zog sich so unfassbar. Ich schaute in den Spiegel und seufzte. Ich sah grausam aus. Meine Haare waren in einem messy bun dabei wäre messy bei diesem Vogelnest wohl kein Ausdruck mehr. Meine Klamotten trug ich ebenfalls seit 2 Tagen. Kraft = 0. Ich ließ mich zurück auf mein Bett fallen. Tief im inneren wollte ich Jamal. Heute war Mittwoch. Ich wäre eigentlich zu ihm gefahren. Sollte ich zu ihm? Früher oder später würden wir eh drüber reden müssen...außer wir lassen das ganze sein, aber das kann ich nicht. Ich will ihn.

Ich schleppte mich also müde unter die Dusche und ließ das warme Wasser über mein Gesicht prasseln. Nach einer gefühlten Ewigkeit sah ich wieder menschlich aus. Meine Augen waren zwar immer noch müde und aufgequollen aber all in all war ich wieder vorzeigbar. Tilda war nicht da das heißt ich musste die Bahn nehmen. Ich wusste gar nicht richtig was ich tat. Meine Aktion war so spontan. Warum machte ich das eigentlich? Was sagte ich ihm? Als ich bei Jamal ankam war mein Kopf wie leer geblasen. Ich klingelte. Nichts. Ich klingelte nochmal. Wieder nichts. Eine Träne kullerte über meine Wange. Ich setzte mich vor seine Tür. Ich war auch dumm zu denken er würde auf mich warten. Ich zückte mein Handy. Ich schluckte. Sollte ich das wirklich machen?

<<Jamal?>>

<<Wo bist du?>>

Mit zitternden Händen sendete ich die Nachricht, bevor ich endgültig zusammenbrach. Ich war ein Wrack. Ich fühlte mich so schwach und alleine. Ich wurde von einem Handy klingeln unterbrochen. Jamal.

Ich nahm das erste Mal seit Tagen ab.

„Jamal?", weinte ich.

„Gianna? Baby wo bist du?", fragte Jamal mich.

„Ich...ich bin bei dir", schluchzte ich.

„What? Bei mir zuhause?", fragte er ungläubig.

„Ja...wo bist du?", meine Stimmung hallte leise und zart durch den Lautsprecher.

„I'm at your place".

Er wollte zu mir?

„Wait for me. Ich komme zu dir", sagte er bevor er einfach auflegte.

2 dumme ein Gedanke wurde wohl ein bisschen zu ernst genommen. Ich dachte sowas gibt's nur in Filmen. Also saß ich da und wartete. Was wollte er bei mir? Mit mir Schluss machen? Na ja technically waren wir ja nicht zusammen.

Ungefähr 20 min später rollte Jamals Auto die Einfahrt hoch. Mein Herz pochte wie verrückt. Ich stand auf. Er stieg direkt aus. In seiner Hand einen riesigen Blumenstrauß. Er stürmte auf mich zu und ich fiel ihm in die Arme.

„I am so incredibly sorry baby", weinte er fast.

Zu sagen das ich ihnen vermisst hatte war die Untertreibung des Jahrhunderts. Meine Emotionen waren all over the Place. Ich brauchte seine Nähe.

Aber bevor wir weiter machten brauchte ich eine Erklärung.

„Jamal? Wollen wir vielleicht reingehen? Ich glaub wir sollten drüber sprechen", fragte ich bevor ich mir die Tränen aus dem Gesicht strich.

„Ja, klingt sinnvoll", meinte Jamal bevor er die Tür aufschloss.

Also saßen wir dort. Schauten uns in die Augen. Beide nervös.

„Gia hör zu. Es tut mir so unfassbar leid, ich kann das in keine words fassen", fing Jamal das Gespräch an.

Ich schaute auf den Boden. Wie auf Kommando brannten bereits die nächsten Tränen in meinen Augen.

„Jamal stimmt es? Das was sie gesagt hat? Ich will nicht eine von vielen sein"

Meine Stimme war leise. Ich hatte Angst. So lange hatte ich mein Herz nicht mehr für jemanden geöffnet. Ich wollte wirklich nicht enttäuscht werden.
Jamals Augen wurden groß und er schaute mich zärtlich an.

„Gianna glaube mir, sie hat totalen Bullshit geredet", Jamal atmete tief ein „also ja ich hatte was mit ihr. Vor etwas mehr als einem Jahr. 2x nach einer Party kam sie mit zu mir. Sie wollte mich kennenlernen, aber ich hatte kein Interesse und habe ihr das auch klar gesagt. Seitdem versucht sie es immer wieder wenn man sich sieht. Sie ist die Bekannte von einigen Freunden von mir. Ich wollte sie nicht. Ich werde sie niemals wollen. Ich will nur dich. Only you I promise".

Er wollte sie nicht? Stimmte das? Seine Worte klangen ehrlich. Hannah war eine von denen die Jamal für sein Geld wollten.

„Wenn ich Teil von deinem Leben sein will muss ich mich wahrscheinlich immer mal wieder mit so kranken psycho bitches arrangieren, kann das sein?", schniefte ich.

„Wohl oder übel, ja", sagte Jamal knirschend.

„Tut mir leid das ich einfach weggerannt bin, ich hätte auf eine Erklärung von dir warten sollen", entschuldigte ich mich. Ich fühlte mich so schlecht das ich ihn einfach stehen gelassen hatte.

„Nein Gianna! Ich bin schuld. Ich hab dich nicht verteidigt als Hannah ihr stupid Spielchen gespielt hat. Du hattest allen Grund einfach zu gehen. Ich hoffe nur ich habe dich nicht verloren", voller Angst schaute er mich an. Er hatte beim reden meine Hände in seine genommen. Seine schwitzigen Hände strichen langsam über meine. Dennoch schaute er mich mit so viel Liebe an. Ich konnte nicht anders. Ich beugte mich zu ihm rüber und küsste ihn einfach. Er schien überrumpelt zu sein und brauchte einige Sekunden bevor er verstand was passierte und mich zurück küsste. Das wohlige warme Gefühl war zurück und ich grinste in den Kuss hinein.

„Ich bin froh das wir drüber geredet haben Jam. Ich hatte so Angst dich zu verlieren", gestand ich dem Fußballer.

„Gia ich bin froh das du mich noch willst"

„Du bist alles für mich"

„Du bist das beste was mir jemals passiert ist.

And finally I met you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt