Verborgene Geheimnisse

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Die Sonne sank langsam über der Stadt, als Luca und ich immer noch Hand in Hand im Garten saßen. Der Moment, der eben so voller Offenbarungen und Staunen war, schwebte noch zwischen uns, wie eine sanfte Brise, die die Blätter leicht rascheln ließ. Es fühlte sich so an, als hätte sich die Welt um uns herum verändert, obwohl alles noch genauso war wie vorher. Doch ich wusste, dass nichts mehr so sein würde wie zuvor.

„Also…“ sagte ich langsam, während ich den immer noch leicht zuckenden Katzenschwanz von Luca beobachtete. „Wie ist das, wenn man... ein Neko ist?“

Luca lehnte sich zurück und lächelte. „Es ist nicht so anders, wie du vielleicht denkst. Aber es gibt schon ein paar Vorteile.“ Er zwinkerte mir zu. „Ich habe zum Beispiel einen ziemlich guten Gleichgewichtssinn und höre Dinge, die andere nicht hören.“

„Und der Schwanz?“ fragte ich neugierig.

„Ach, der macht sich nützlich“, lachte er leise. „Vor allem, wenn man nicht stolpern möchte. Man gewöhnt sich daran.“

Ich nickte, noch immer fasziniert von dem, was ich gesehen hatte. „Und du hast dich die ganze Zeit versteckt, aus Angst, nicht akzeptiert zu werden?“

Luca wurde ernst und sah mich mit seinen smaragdgrünen Augen an, die jetzt im Licht der untergehenden Sonne fast magisch leuchteten. „Ja. Es war nicht leicht. Die meisten Menschen verstehen das nicht. Sie sehen etwas, das anders ist, und reagieren mit Angst oder Ablehnung. Ich wollte nicht riskieren, dass du mich genauso ansiehst.“

„Das würde ich nie tun“, sagte ich sofort, mit mehr Nachdruck, als ich erwartet hatte. „Du bist mein Freund, Luca. Egal, was du bist oder wie du aussiehst.“

Er lächelte sanft, und ich konnte sehen, wie viel ihm das bedeutete. Für einen Moment war es wieder still zwischen uns, aber dieses Mal war es eine Stille, die Geborgenheit ausstrahlte.

„Was machen wir jetzt?“ fragte ich schließlich. „Ich meine, jetzt, wo ich dein Geheimnis kenne…“

Luca grinste schelmisch. „Jetzt kann ich dir zeigen, wie es ist, mit einem Neko durch die Stadt zu ziehen.“

„Oh wirklich?“ Ich hob eine Augenbraue. „Und was genau bedeutet das?“

„Nun, für den Anfang...“ Er sprang plötzlich auf, leicht wie eine Katze, und landete auf einem der hohen Ziegelmauern, die den Garten umgaben. „Ich könnte dir zeigen, wie man die besten Verstecke findet oder wie man sich ungesehen durch die Stadt bewegt.“

Ich lachte und stand auf. „Das klingt nach einem Abenteuer.“

Luca streckte mir die Hand entgegen. „Bist du bereit?“

Ich nahm seine Hand ohne zu zögern. „Absolut.“

Und so liefen wir los, durch die stillen Gassen der Stadt, durch die Nacht, die uns umhüllte, wie ein Geheimnis, das nur darauf wartete, entdeckt zu werden.

Mein Leben als neko was keiner weiß Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt