Kapitel 2

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Misstrauisch  schlich Draco Malfoy hinter dem Bücherregal entlang. Als er Harry Potter und Hermine Granger ohne ihr Hauswiesel gesehen hatte, schienen sie etwas auszuhecken und er als verantwortungsbewusster Schüler – der Potter nur zu gern eins auswischen würde – hatte sich der Sache angenommen. Immerhin war es mehr als seltsam, wenn Gryffindors Goldenes Trio nicht zusammen herumschlich.

„… Bist du dir sicher?“

„Ja, Harry. So, wie du es beschrieben hast, bist du tatsächlich verliebt. Ich würde dir ja gratulieren, aber unter diesen Umständen…“

Verwundert spitzte Draco die Ohren. ‚Potter ist verliebt? So panisch, wie er klingt, lässt sich daraus bestimmt Profit schlagen…‘

„Mine! Was soll ich denn jetzt bitte machen?! Wenn er das rausbekommt, bin ich doch die Lachnummer der Schule…“

Ein bösartiges Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Eisprinzen Slytherins. ‚Er? Potter ist schwul?‘

„Dann lass es dir nicht anmerken! Das ist dir doch bisher auch super gelungen! Und wenn du dich mal komisch benimmst, dann kommt da mit Sicherheit keiner drauf. Da hast du den Vorteil, dass wir hier von deinem Erzfeind persönlich reden.“

„Mensch, Mine! Er ist doch nicht dumm! So gern ich das hätte, er wird das checken. Es ist ja keiner seiner Gorillas sondern eben direkt Malfoy…“

RUMMS! Vor Schreck ließ der blonde Slytherin das Buch, welches er soeben studiert hatte, fallen. Bevor er entdeckt würde, rannte er auch schon zum Ausgang. Diese Wendung war sehr interessant. Er nahm ein Pergament aus seiner Schultasche, sobald er bei den Kerkern angelangt war und sich sicher und unbeobachtet fühlte, um es dann schnell zur Eulerei zu bringen.

******

Als am nächsten Morgen die Post mit einem Flügelrauschen kam, blickte Harry mal wieder gelangweilt auf seinen Kürbissaft. Umso erschrockener war er, als eine ziemlich aggressive Eule ihm in den Finger hackte, als sie nicht die nötige Aufmerksamkeit erhielt. Auf dem Brief stand unter seinem Namen eine Zeile in feiner Schrift.

>Öffne das, wenn du allein bist.<

Verwirrt steckte er den Umschlag ein; es kam ihm gar nicht in den Sinn, die Anweisung nicht zu befolgen, wo sie doch bestimmt mit gutem Grund zugefügt worden war.

„Was ist das?“, wollte Hermine wissen, während Ron im Tagespropheten blätterte.

„Ach, nur ein Brief. Ist unwichtig.“

„Hmm, okay. Wir sollten los, sonst kommen wir zu spät zu Verwandlung.“

******

In Verwandlung konnte Harry seine Augen nicht auf die Tafel richten, so sehr kreisten seine Gedanken. Wer hatte ihm den Brief geschickt und warum nahm er Befehle von einem Fremden an? Vielleicht sollte er die Nachricht sofort lesen. Vorsichtig griff er zu seiner Schultasche und entfaltete das Pergament. Seine Augen huschten darüber und sein Blick wurde immer panischer. Gerade wollte er Hermine dazu befragen, als ihm die Worte im Hals stecken blieben und er stattdessen geschockt zu seinem Erzfeind blickte. Als hätte dieser den Blick gespürt, wandte er sich um. Das hämische Lächeln auf seinem Gesicht erstarb, als er den Brief sah, bevor der Schwarzhaarige ihn unter seine Aufzeichnungen aus dem Unterricht schob. Dieser bemerkte die Nervosität des anderen und verbot sich, erneut einen Blick auf ihn zu richten.

******

>Potter,
ich weiß, was Du versuchst zu verbergen. Und ich kann Dir damit das Leben zur Hölle machen.
Und hier kommt meine gute Erziehung ins Spiel: Ich gebe Dir eine Chance, dass ich die Information für mich behalte.
Es sei denn natürlich, es ist dein Wunsch, dass die ganze Schule von deiner Neigung zu mir erfährt?
Wir treffen uns heute Nacht, 22:00 Uhr, vorm Verwandlungsklassenzimmer. Wenn Du nicht oder nicht allein auftauchen solltest, weiß es morgen die ganze Schule.
Ich rate Dir, meinen guten Willen nicht zu verspielen.
D. Malfoy<

Break me down, Baby [Drarry Fanfiction German]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt