Chasing Hearts - Lee Felix X Reader/Yn

Chapter Twenty-Nine

Autor Pov
Ein brennender Schmerz durchzuckt deine Seite, und ein Schrei formt sich in deiner Kehle, doch er bleibt stumm. Der Schock durchfährt deinen Körper, lässt dich für einen Moment glauben, dass das alles nur ein Alptraum ist, aus dem du gleich erwachst. Doch der Schmerz ist zu real. 'Das passiert nicht wirklich', denkst du, während deine Beine nachgeben und du umkippst.

Schreiend laufen die Schüler an dir vorbei, während du an die Decke starrst. Es fühlt sich so an, als wärst du in einer Zeitlupe gefangen und nimmst das um dich herum gar nicht mehr war.
Der Schmerz ist so heftig, dass du für einen Moment den Atem anhältst. Es ist, als würde dich jemand mit einem erhitzten Messer aufschneiden. Vorsichtig und kraftlos tastest du die nun nasse Stelle mit deinen Fingerkuppen ab.
Blut.

Du hörst die Schritte der panischen Schüler, die über den Boden hallen, doch sie wirken seltsam gedämpft. Alles um dich herum verschwimmt, als würdest du in einem dichten Nebel treiben. Der Schmerz in deiner Seite pocht unerbittlich, während du das Blut unter deinen Fingern spürst - warm und klebrig. Deine Atmung wird flacher, jeder Atemzug schmerzt mehr als der letzte.
Das Dröhnen der Schüsse und Schreie verblasst langsam. Irgendwo in der Ferne hörst du den Amokläufer fluchen, seine Schritte entfernen sich immer mehr. Doch du hast keine Kraft, dich zu rühren. Alles in dir will aufstehen, rennen, irgendwohin, aber deine Beine versagen. Dein Blick wird verschwommener, die Welt um dich herum dreht sich.
Die Geräusche um dich werden leiser, nur noch vereinzelte Schüler rennen an dir vorbei, bis schließlich Stille einkehrt. Für einen Moment scheint es, als wärst du völlig allein in dieser endlosen Leere. Dann hörst du schnelle, schwere Schritte, die näherkommen.

???: YN!

Eine vertraut tiefe Stimme durchbricht die Stille. Sie ist voller Angst und Panik. Du versuchst den Kopf zu drehen, aber selbst dafür bist du zu schwach. Aber als er sich endlich über dich lehnt, erkennst du ihn.
Felix.
Er kniet neben dich mit Angst ins Gesicht geschrieben, dennoch wischt er dir die Tränen aus dem Gesicht, bevor er dir ein Kuss auf die Stirn drückt.

Felix: Ich lass dich nicht alleine...

Murmelt er und widmet sich dann deiner Verletzung. Vorsichtig hebt er deine Hand. Das ganze Blut kommt ihm vor die Augen, was sein Blick verfinstert.

Felix: Fuck!

Zischt er leise, reißt sich die Jacke vom Leib und drückt sie fest gegen die Stelle. Du keuchst vor Schmerz, aber zum protestieren hast du keine Kraft mehr. Du siehst ihm bloß in seine Augen und versuchst die Qual zu überstehen.
Deine Sicht fängt an zu verschwimmen. Nicht nur aufgrund der Tränen, aber du fängst an, bunte, helle Punkte vor deinen Augen zu sehen.
Ist das dein Ende?

Auf einmal fahren Felixs Hände um deinen schwachen Körper, den er dann hochhebt. Jede einzelne Bewegung sorgt für tausend Mal so viel Schmerz, aber er tut es für einen guten Grund. Denn dann kannst auch du die Sirenen des Notdienstes hören und bekommst Hoffnung.
Aber viel länger bleibt die Hoffnung nicht, denn plötzlich wird alles schwarz.

Als Felix die Polizeisirenen hört, verengt sich seine Brust. Panik durchflutet seine Gedanken, doch er zwingt sich zur Ruhe. Er weiß genau, was auf dem Spiel steht - nicht nur dein Leben, sondern auch sein eigenes. Die Polizei rückt näher, und er kann sich nicht erlauben, hier zu bleiben. Nicht jetzt. Nicht mit dir, blutend in seinen Armen.

Er muss weg. Wenn der Amokläufer gefasst wird, wird die Polizei ihn verhören - und sollte der Mann auch nur ein Wort über Felix verlieren, wäre es vorbei. Der Amokläufer war kein Unbekannter, sondern ein ehemaliger Handlanger der Mafia. Einer, der Felix' dunkle Welt kennt, der vielleicht alles ausplaudern könnte, nur um sich selbst zu retten. Felix weiß, dass die Polizei sofort Verdacht schöpfen würde. Wenn sie herausfinden, dass er etwas mit dem Angriff zu tun hat, wäre es sein Ende. Sie würden die Verbindung zu seiner Mafia aufdecken und Felix' Identität als Boss würde ans Licht kommen.