Chapter 11:"Building a Home"

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Die Wohnung war still, die einzigen Geräusche kamen vom leisen Ticken einer alten Wanduhr und dem sanften Prasseln des Regens, der gegen die großen Fenster schlug. Corvin und Despia saßen zusammen auf der breiten Couch in seinem Wohnzimmer, eingehüllt in eine flauschige Decke. Es war einer dieser seltenen Abende, an denen sie beide Zeit hatten, sich einfach fallen zu lassen und für einen Moment das Tourleben zu vergessen. Ein Film lief im Hintergrund, doch keiner von ihnen schenkte ihm Aufmerksamkeit. Ihre Beine waren ineinander verschlungen, und Despia hatte ihren Kopf an seine Schulter gelehnt, während sie in einer entspannten Stille saßen.

„Weißt du, es ist schön, mal wieder hier zu sein", murmelte Despia schließlich und hob den Kopf leicht, um ihn anzusehen. Ihre Augen waren von einem warmen Lächeln erfüllt. „Irgendwie vermisse ich es fast, an einem festen Ort zu sein."

Corvin drehte sich zu ihr, sein Blick weich und nachdenklich. „Ja, ich auch. Ich liebe die Touren, aber es gibt nichts Besseres, als wieder ein Zuhause zu haben, wo man sich erholen kann." Er hielt kurz inne, als wollte er seine nächsten Worte sorgfältig abwägen. Dann räusperte er sich leicht, eine Spur von Nervosität in seiner Stimme. „Despia, ich... ich hab da schon länger drüber nachgedacht."

„Oh?" Sie setzte sich ein wenig aufrechter hin, ihr Interesse geweckt. „Worüber?"

Er schloss für einen Moment die Augen, als würde er sich sammeln, und nahm dann ihre Hand in seine. Seine Daumen strichen sanft über ihre Haut, eine beruhigende Geste, die mehr sagte als jedes Wort. „Wir haben bald eine längere Tourpause, bevor die nächste große Runde losgeht. Ich weiß, dass du es liebst, unterwegs zu sein, aber ich dachte... ich meine... Was würdest du davon halten, wenn du in der Zwischenzeit bei mir einziehst?"

Despia blinzelte überrascht und lehnte sich leicht zurück. „Bei dir einziehen? Du meinst... hier, in deiner Wohnung?" Ihr Blick wanderte durch den Raum, die hohe Decke, die offenen Bücherregale, den weiten Blick auf die Stadt.

Corvin nickte langsam, seine Augen unverwandt auf ihr Gesicht gerichtet, als wollte er jede ihrer Reaktionen genau beobachten. „Ja. Ich meine, es fühlt sich schon fast so an, als wärst du hier zu Hause. Du hast eh schon einige deiner Sachen hier, und... ich möchte einfach, dass du dich noch mehr als Teil meines Lebens fühlst. Nicht nur auf Tour, sondern auch... hier."

Despia schwieg einen Moment, die Worte setzten sich langsam in ihr fest. Ihre Gedanken rasten. Bei ihm einziehen? Es war ein großer Schritt, einer, den sie nicht leichtfertig nehmen konnte. Aber während sie ihn ansah – die Aufrichtigkeit in seinen Augen, die Art, wie er sie ansah, als wäre sie das Wichtigste auf der Welt – fühlte sie, wie ein Teil von ihr bereits die Antwort kannte.

„Corvin..." Sie beugte sich näher zu ihm, ihre Stirn berührte fast seine. „Bist du dir sicher? Ich meine, das ist ein riesiger Schritt."

„Ich weiß." Seine Stimme war leise, aber fest. „Aber es fühlt sich richtig an. Ich will, dass du ein Teil meines Alltags bist. Nicht nur auf Tour, sondern auch... hier, wo wir beide einfach sein können. Zusammen. Ich will, dass du nach Hause kommst und nicht das Gefühl hast, dass du irgendwann wieder gehen musst."

Ihre Brust zog sich zusammen bei dem Gewicht seiner Worte. Die Vorstellung, jeden Tag mit ihm aufzuwachen, seine Nähe zu spüren, selbst an den ruhigsten Tagen – es war verlockend. Und es war nicht so, dass sie keine Gefühle für ihn hatte. Ganz im Gegenteil. Aber dennoch hatte sie Angst.

„Was, wenn es nicht funktioniert? Was, wenn wir feststellen, dass wir... na ja, im Alltag anders sind?"

Corvin lächelte sanft und ließ seine Hand durch ihr Haar gleiten. „Dann finden wir einen Weg, damit umzugehen. Wir haben uns durch so viel gekämpft, Despia. Ich habe keine Angst davor, es zu versuchen. Selbst wenn es bedeutet, dass wir hin und wieder aufeinanderprallen. Das gehört doch auch dazu, oder?"

Sie biss sich auf die Lippe und senkte für einen Moment den Blick. Ihre Vergangenheit hatte ihr gezeigt, dass Beziehungen oft komplizierter waren, als sie schienen. Aber Corvin war anders. Er war geduldig, er gab ihr Raum, aber auch die Sicherheit, dass er sie nicht einfach loslassen würde. Ihre Gedanken wirbelten umher, bis sie schließlich tief einatmete und ihn wieder ansah.

„Okay", sagte sie schließlich leise, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Ich will es versuchen. Ich will... bei dir sein, Corvin. Nicht nur auf Tour, sondern wirklich bei dir."

Sein Gesicht erhellte sich in einem strahlenden Lächeln, und er zog sie sanft in eine enge Umarmung. „Du hast keine Ahnung, wie glücklich mich das macht", murmelte er und drückte seine Lippen in ihre Haare. „Danke, Despia. Danke, dass du mir vertraust."

Sie schlang ihre Arme um ihn, ließ sich in seiner Nähe treiben. „Ich danke dir. Für deine Geduld... und dafür, dass du immer für mich da bist."

„Das werde ich immer sein", versprach er, seine Stimme fest und entschlossen. „Ab jetzt und für immer."

Ein leises Lachen entwich ihr und sie lehnte sich zurück, um ihm in die Augen zu sehen. „Das klingt fast wie ein Eheversprechen."

Er zuckte mit den Schultern, ein schiefes Grinsen auf den Lippen. „Vielleicht übe ich ja schon. Wer weiß, was die Zukunft bringt?"

Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer, aber sie schüttelte nur leicht den Kopf. „Du bist unmöglich, Corvin Larsen."

„Aber du liebst mich trotzdem." Seine Augen funkelten schelmisch, und bevor sie antworten konnte, zog er sie wieder in eine enge Umarmung. „Und das ist alles, was zählt."

In diesem Moment war die Welt perfekt. Der Regen, das warme Licht, und das leise Pochen ihrer Herzen, das im Takt miteinander schlug. Egal, was die Zukunft brachte – sie würden es gemeinsam schaffen.

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