Strings of Faith

Chapter 7: "Cleaning Up, Heating Up, and Tying the Knot"

Der Tourbus stand abseits des Trubels, versteckt in einer schattigen Ecke des großen Parkplatzes hinter der Venue. Die Band war seit ein paar Stunden angekommen, und während die Jungs drinnen die Bühne aufbauten und den Soundcheck vorbereiteten, hatten Despia und Kade beschlossen, dass der Bus dringend eine gründliche Reinigung brauchte. Das Chaos von vor ein paar Tagen hatte sich hartnäckig gehalten, und so bewaffneten sie sich mit Schwämmen, Putzmitteln und Müllsäcken.

„Sag mal, wie schaffen wir es eigentlich immer, so ein Durcheinander zu veranstalten?" fragte Kade grinsend, während er vorsichtig eine zerdrückte Chipsdose aus der Ecke hinter dem Esstisch hervorzog. „Es ist fast wie ein Naturtalent."

Despia lachte und schüttelte den Kopf. „Ich glaube, das nennt man einfach schlechten Einfluss. Du solltest mal sehen, wie ordentlich mein Apartment früher war."

„Früher, huh?" Kade hob eine Augenbraue. „Also vor uns?"

„Genau." Sie grinste ihn an, während sie eine Ladung leerer Flaschen in einen Müllsack warf. „Aber keine Sorge, ich beschwere mich nicht. Irgendwie ist das alles hier... erfrischend."

„Erfrischend? Sich wie ein Hausmeister fühlen und den Saustall der anderen aufräumen?" Er schnaubte gespielt und wedelte mit der Dose vor ihrer Nase herum.

„Komm schon, ein bisschen Ordnung kann doch nicht schaden," neckte sie und nahm ihm die Dose aus der Hand. „Und ich gebe zu, es macht irgendwie Spaß, euch alle unter Kontrolle zu halten."

Kade nickte und betrachtete sie einen Moment, bevor er sich gegen die Armlehne des Sofas lehnte und sie mit einem sanften Lächeln musterte. „Du bist wie ein kleiner Wirbelwind hier reingekommen und hast alles auf den Kopf gestellt, weißt du das?"

Despia hielt inne und runzelte die Stirn. „Meinst du das positiv oder negativ?"

„Definitiv positiv." Er zuckte die Schultern und sah sie nachdenklich an. „Ich meine, es ist lange her, dass die Jungs so... lebendig gewirkt haben. Vor allem Corvin. Du hast etwas in ihm geweckt, was ich schon fast vergessen hatte."

Seine Worte ließen Despias Herz einen Moment schneller schlagen. Sie wusste, dass sie und Corvin in den letzten Tagen enger zusammengewachsen waren. Ihre Gespräche, die geteilten Blicke und die sanften Berührungen hatten sie beide überrascht. Aber es so direkt von jemand anderem zu hören, ließ ihre Wangen ein wenig heiß werden.

„Corvin und ich sind nur Freunde," sagte sie schnell und begann hektisch, die leeren Kissen wieder auf das Sofa zu werfen. „Wir verstehen uns gut, das ist alles."

Kade schnaubte leise. „Ach, komm schon, Des. Ich sehe, wie er dich ansieht. Da ist mehr als nur Freundschaft, selbst wenn du es gerade nicht wahrhaben willst."

Despia biss sich auf die Lippe und vermied seinen Blick. „Und was, wenn nicht? Was, wenn wir einfach nur..."

„... Freunde sind?" beendete Kade den Satz für sie, seine Augen blitzten amüsiert. „Glaub mir, ich kenne Corvin lange genug. So sieht er niemanden an, wenn da nicht mehr dahinter ist. Er ist nur vorsichtig, weil er Angst hat, irgendwas zu zerstören."

„Wirklich?" Sie ließ sich schwer auf die Couch fallen und sah Kade mit schiefem Lächeln an. „Und du würdest dich für uns freuen, wenn...?"

„Freuen? Ich würde es feiern!" Kade hob seine Hände und machte eine dramatische Geste. „Du würdest ihn aus diesem ewigen Einzelgängerdasein holen, und er würde dich vielleicht dazu bringen, wieder etwas mehr an dich selbst zu denken. Ich meine, du hast genug durchgemacht, Despia. Vielleicht ist es an der Zeit, dass du jemanden in dein Leben lässt, der dir gut tut."

Seine Worte brachten sie zum Schweigen, und für einen Moment sah sie einfach nur vor sich hin. Jemanden in ihr Leben lassen... Die Vorstellung war so erschreckend wie verlockend. Corvin hatte etwas in ihr geweckt, das sie lange Zeit unterdrückt hatte. Aber sie wusste auch, dass die Vergangenheit sie noch immer im Griff hatte. Dass Noah immer noch wie ein Schatten über ihr schwebte.