Chapter 8: „Shadows of the past"

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Der Tag war lang und anstrengend gewesen, voller Proben und der ständigen Herausforderung, die Jungs auf den Bühnen fit und konzentriert zu halten. Despia hatte sich während des ganzen Tages um die Bandmitglieder gekümmert, hatte ihre Muskeln gelockert, die Verspannungen massiert und ihre Wunden geheilt, sowohl körperlich als auch emotional. Es war eine Aufgabe, die sie liebte, aber die sie auch erschöpfte.

Jetzt saß sie auf der Couch im Tourbus, die müden Beine ausgestreckt, während Corvin vor ihr kniete. Ein sanftes Licht strömte durch die Fenster, und die Atmosphäre war entspannt, fast magisch. Corvin hatte ein paar Massageöle in der Hand, die er im Bus gefunden hatte, und er strich über Despias Füße, die in seinen Händen wie zerbrechliche Kunstwerke wirkten.

„Das fühlt sich unglaublich an," murmelte Despia und lehnte sich zurück, schloss die Augen und genoss die Berührungen, während sie das sanfte Drücken und Kneten seiner Hände spürte.

„Du hast dir das verdient," antwortete Corvin sanft, sein Blick auf ihre Füße gerichtet, während er mit seinen Daumen über die Sohlen strich. „Du hast so hart gearbeitet, um uns alle wieder fit zu bekommen."

Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht, doch als sie ihre Augen öffnete, zogen sich ihre Züge etwas zusammen. „Es ist nicht nur das...," begann sie und setzte sich etwas aufrechter hin. „Ich mache mir Sorgen, dass ich irgendwann nicht mehr in der Lage sein werde, es zu tun, weil ich einfach nicht aufpassen kann."

Corvin hielt inne und sah sie an, seine Augen voller Verständnis. „Was meinst du?"

Despia seufzte leise und blickte nachdenklich auf den Boden. „Ich habe Angst, dass ich jemandem wehtue. Es ist nicht das erste Mal, dass ich das erlebt habe. Ich will nicht, dass es wieder passiert. Was ist, wenn ich... die Kontrolle verliere oder..."

„Das wird nicht passieren," unterbrach Corvin sanft, seine Stimme fest. „Ich bin hier, um dir zu helfen, Despia. Du musst dir keine Sorgen machen. Wir schaffen das gemeinsam."

„Das ist es ja," sagte sie, während sie ihm in die Augen sah. „Ich will niemanden verletzen oder in Gefahr bringen. Es ist nur... ich habe das Gefühl, dass ich, egal wie sehr ich mich bemühe, immer wieder an diese Grenze komme. Die Angst vor Verletzung ist wie ein Schatten, der mich verfolgt."

Corvin kniete weiterhin vor ihr, seine Hände langsam über ihre Füße gleitend, als er nach den richtigen Worten suchte. „Ich verstehe, dass das schwer ist. Aber manchmal muss man das Risiko eingehen, um weiterzukommen. Um zu heilen, sowohl für dich als auch für uns. Du bist ein unglaublicher Teil dieser Band, und wir brauchen dich."

„Und was ist, wenn ich nicht genug bin? Was, wenn ich... ich kann einfach nicht wieder verletzt werden, Corvin. Nicht so."

„Du bist mehr als genug," versicherte er eindringlich, während er aufschloss. „Und du musst dir auch darüber klar werden, dass Verletzung Teil des Lebens ist. Wir sind alle verletzlich. Aber zusammen können wir lernen, damit umzugehen."

Er ließ die Hände für einen Moment ruhen und sah sie eindringlich an. „Es wird nicht immer einfach sein, aber du musst auch an dich glauben. Wir alle glauben an dich."

Despia schluckte, die Schwere ihrer Ängste schien etwas nachzulassen, als Corvin sie mit einem warmen, unterstützenden Blick anblickte. „Ich möchte so sehr, dass du recht hast," flüsterte sie.

„Ich weiß, dass ich recht habe," erwiderte er sanft. „Wir finden einen Weg, zusammen damit umzugehen. Und wenn es bedeutet, dass ich dir die Füße massieren muss, bis du dich sicher fühlst, dann mache ich das."

Ein kleines Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, und sie spürte, wie sich eine Welle von Wärme in ihr ausbreitete. „Das klingt nach einem Plan. Ich schätze, ich kann mich darauf verlassen, dass du mir hilfst."

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