„Das Flüstern der Felder" ist quasi „Öl auf Leinwand", wenngleich in einem anderen, vielmehr cineastischen Sinne. Das Filmerlebnis erinnert an einen ganz besonderen Museumsbesuch, wobei wir die Kunstgemälde, als Beobachter*innen, persönlich zu durchwandern vermögen, dabei den Gesprächen der Portraitierten lauschen und all den Ereignissen innerhalb des polnischen Bauerndorfes beiwohnen können. Die Animationen sind nicht nur ungemein fließend, sondern zeigen auch die Regungen in sämtlichen Pinselstrichen und Schattierungen.
So entfesselt der Film eine unvergleichliche Magie, der ich mich wahrlich nicht entziehen konnte. Natürlich haben mich die leidenschaftlichen Tanzszenen ganz besonders fasziniert, wie könnte es anders sein? :-) Ebenfalls habe ich jedoch die schönen Sommerlandschaften sowie, als gelungenen Kontrast, die verschneite Winterszenerie genossen. Besonders durch den Wechsel der Jahreszeiten wird „Das Flüstern der Felder" nämlich zu einem visuellen Erlebnis der unvergesslichen Art. Andererseits bringt der Film nur allzu selbstverständlich das Schöne mit dem Düsteren in Einklang, was der tragischen Geschichte absolut zuträglich ist.
Und ja, das Schicksal der Protagonistin hat mich tief berührt. Ich habe sie früh in mein Herz geschlossen und vermochte ihr Leid und ihren Schmerz nachzufühlen. Ein derart verstörendes Finale hatte ich dennoch nicht erwartet, sodass ein tränenreicher Abschied aus jener belebten wie beseelten Gemäldegalerie unvermeidbar war.
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Filmgedanken einer Cineastin
RandomPersönliche Tagebuchschnipsel einer begeisterten Cineastin zu Kinobesuchen ab Januar 2024, ergo mehr oder minder umfassende Mini-Rezensionen zu ausgewählten Filmen. Ein fortlaufendes Archiv.