"Aber, aber, kleine Rachella!", zog er mich weiter auf, als würde er es nur darauf anlegen, mich zu provozieren, was er vermutlich auch wirklich tat.
"Nenn mich nicht so!", stieß ich also zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während ich, fest an die Wand gepresst, versuchte, durch zur Seite rücken eine gewisse Distanz zwischen und Beiden zu schaffen. Wenn es nach mir ginge, dann hätte ich mich nicht einmal im selben Raum aufgehalten, wie er es tat. Auch wenn er verdammt attraktive grüne Augen hatte! Ich durfte nicht vergessen, was er war, durfte nicht vergessen, dass er ein Monster war, dass mich obendrein auch noch in seiner Wohnung? gefangen hielt.
"Ach komm schon, so böse bin ich doch eigentlich gar nicht!" Maten rückte wieder zu mir auf. "Kannst Du Gedanken lesen?" "Ich denke, es wäre töricht von mir, wenn ich Dir gleich all meine Geheimnisse offenlegen würde, nicht wahr?"
Er grinste, während er sich langsam mit der Zunge über die Oberlippe leckte, als würde er sich gerade vorstellen, wie schön ich meinen Dienst als Mittagssnack vollführen könnte.
"Aber ich werde wohl nicht drum herumkommen, Dir ein paar grundlegende Kleinigkeiten zu zeigen. Immerhin könnte es passieren, dass Du in die Verlegenheit kommst, einen Vampir zu töten. Ach, und bevor ich es vergesse; versuch das lieber gar nicht erst bei mir! Ich bin über Tausend Jahre alt. Ich weiß mich inzwischen zur Wehr zu setzen. Wenn du mir eines glauben kannst, dann das!"
Ich schluckte geräuschvoll, was Maten wieder einmal ein hämisches Grinsen entlockte. "Also pass auf!", sagte er plötzlich und schwenkte irgendeinen Gegenstand in der Luft herum.
"Woher...?", setzte ich an. Eben hatte er die Hände noch über meinem Kopf abgestützt, und da waren sie ganz sicher leer gewesen. "Bin eben schnell!", entgegnete er, während er mit dem Auge zwinkerte. Das erste Mal für heute, dass ich es überhaupt einmal im geschlossenen Zustand sah.
"Hier das trägst Du bei Dir!", befahl er und sein Tonfall duldete keinerlei Widerspruch. "Du musst es einfach nur auf einen Vampir sprühen. Es wird ihn nicht töten, aber ihn für eine gewisse Weile außer Gefecht setzen! Du kannst es ein bisschen mit Pfefferspray vergleichen, nur die Wirkung ist etwas krasser. So groß, dass es einen wirklich umhaut. Und ich spreche da aus Erfahrung, Chica!"
Ich stöhnte genervt auf: "Nenn mich nicht so! Ich komme mir dabei immer total bescheuert vor!" "Wer sagt denn, dass das keine Absicht ist?", er grinste wieder sein Dauergrinsen, während mich seine grünen Augen durchbohrten und mir wie stechende Diamanten entgegen funkelten. "Kommen wir zur nächsten Lektion!", sagte er dann, ehe er das eigenartige Spray binnen weniger Sekunden aus seiner Hand entfernt und durch einen neuen Gegenstand ersetzt hatte.
"Der Spaß beginnt doch erst so richtig, Rachella!"
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Scherben für die Ewigkeit - Kurzgeschichte über einen Vampir
Vampire-- "Warum folgst Du mir?" Meine Stimme zitterte, genau wie es auch meine Beine taten. Ich war mir nicht sicher, ob sie mein Gewicht noch lange würden tragen können. "Tue ich das etwa?" -- Vampire sind mit Abstand das Schlimmste, das es auf diesem P...