Kapitel 10 - Bann

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In den folgenden zwei Stunden kam Maten immer wieder mit anderen Apparaturen an und ich fragte mich allmählich, wie viele Wege es wohl noch geben mochte, einen Vampir auszuknocken. 

Auch wenn Maten mich gewarnt hatte, so kam ich nicht umhin, mir ein ums andere Mal vorzustellen, wie es wäre, wenn ich versuchen würde, ihn selbst anzugreifen. Das Problem war nur, dass er ganz genau zu wissen schien, wo ich wohnte und wie ich lebte. Er würde mich finden und mir höchstpersönlich den Gar auch machen, dessen war ich mir sicher. Natürlich war ich auch nicht sonderlich überzeugt von dem Gedanken die anderen Vampire anzugreifen, aber wenigstens hatte ich dann einen Vampir an meiner Seite, der mich, sollte er gut gelaunt sein, würde beschützen können. 

„Vampire sind schnell und ehe du dich versiehst hängen sie auch schon an deinem Hals. Das Einzige, was von Vorteil für dich ist, ist das Überraschungsmoment. In einer Bank wie dieser laufen massig Menschen herum, aber bis auf seine eigenen Vampire keine weiteren. Das bedeutet, dass Osten sich in Sicherheit wiegen wird!", erklärte er mir gerade. 

„Was genau klauen wir jetzt da eigentlich? Geld, oder wie?" Ich wunderte mich, wie leicht mir diese Worte über die Lippen kamen. Er grinste schelmisch. 

„Nein, kein Geld!", sagte er dann, mit der einen Hand fuhr er dabei durch sein buschiges Haar. „Etwas viel wertvolleres! Und um genau zu sein, stehlen wir auch nichts, wir zerstören nur etwas." Nur! Wie unpassend ich dieses Wort gerade fand! Und meiner Meinung nach hatte das Ganze inzwischen weniger mit einem Banküberfall, als mit einem Attentat oder dergleichen zu tun. Aber egal ob ich wollte oder nicht, ich hatte sowieso keine Wahl, ob ich mitkam oder nicht 

„Für Dich ist es auch unwichtig zu wissen, was genau wir zerstören. Aber dieses Gerät hier", Maten hatte schon wieder scheinbar aus dem Nichts etwas hervorgezaubert und hielt es hoch: „musst du an dem Glas davor anbringen und dann auf den Knopf hier drücken. Für Dich ist es vollkommen ungefährlich, aber es bewirkt trotzdem, dass die Maschine komplett im Eimer ist. Ich warte so lange draußen und halte Dir freundlicherweise ein paar Vampire vom Leib. Danach komm' ich zu Dir rein." 

„Ich dachte, Du kannst nicht mit reinkommen!", merkte ich an, während mein Blick wieder in seinen Augen hing. „Danach werde ich es können, Rachella!" Maten schmunzelte wieder. Wenigstens wusste ich jetzt, was er mit dieser Aktion bezwecken wollte. Er wollte, dass ich ihm den Zugang zu sämtlichen für ihn mit einem Bann geschützten Orten ebnete, indem ich die Maschine dazu zerstörte. Ob das so eine gute Idee war... Ich wagte es ja zu bezweifeln. 

Allerdings war es auch nicht mein Problem, wenn diese ... Bestien ... untereinander Stress hatten. Wenn ich Maten dabei half, hoffte ich nur, dass es keine negativen Auswirkungen auf uns Menschen haben würde. Aber sicher wissen konnte ich das natürlich nicht.„Hach, ich liebe es, wenn du so nachdenkst, Rachella!" Maten zog die Stirn kraus und imitierte damit meine eigene Haltung. Ich funkelte ihn wieder böse an.

Scherben für die Ewigkeit - Kurzgeschichte über einen VampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt