•|Mein Reich|•

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Nach Monaten intensiver Arbeit und zauberhafter Gestaltung war Darcy bereit, ihren neuen Rückzugsort mit ihren Verbündeten und Freunden zu teilen. Ihr Schloss, das sich auf einer schwebenden, fließenden Insel befand, war ein architektonisches Wunder, errichtet aus Schattenstein, der in tiefem Schwarz und rauchigem Violett schimmerte und von einem zarten Glühen umgeben war. Wie ein dunkler Edelstein thronte es in der Mitte der schwebenden Insel, von einem prachtvollen Garten umgeben, in dem Schattengewächse aus jeder magischen Ecke der Welt gedeihen konnten.

Der Garten selbst war ein kleines Wunder: Schwarze Orchideen, die im Dämmerlicht leuchteten, und gewundene Weinreben, die wie lebende Schatten die Wände entlangkletterten. Weiche, silbrige Nebelschwaden schwebten über den Wegen, die sich durch das dichte, exotische Grün schlängelten und zu verschiedenen kleinen Lichtungen führten, jede von ihnen eine eigene zauberhafte Welt. In diesen Schattenlauben gab es leuchtende Kristallblumen, deren Farben sich je nach Licht änderten, und silberne Blätter, die im Wind sangen.

Das Schloss selbst schien fast zu atmen. Bei jedem Schritt, den Darcy auf die Stufen hinaufging, flackerte ein sanftes Leuchten im Schattenstein auf, als würde das Gebäude ihren Herzschlag spüren.

Heute war der große Tag: Ihre Brüder, Klaus, Zeke, Flips und Ruhn, hatten Darcys Einladung angenommen und waren nun auf dem Weg zu ihrem Schloss, gespannt darauf, was sie geschaffen hatte.

Als die vier ankamen, staunten sie über das mystische Anwesen, das im Abenddämmerungsglanz erstrahlte. Klaus, der Weihnachtsmann, pfiff anerkennend und strich über den Schattenstein. „Darcy, du hast wirklich eine besondere Magie in diese Mauern gewoben."

Zeke, der Sandmann, ließ seinen Blick über die dunklen Pflanzen im Garten gleiten, seine Augen voll Staunen. „Das ist ein Ort für Träume - und Albträume," sagte er und lächelte leicht. „Die Schattengewächse sind beeindruckend."

Flips, halb Mensch, halb Hase, hüpfte mit leuchtenden Augen umher und staunte über die exotischen Pflanzen, die überall wuchsen. „Hier könnte ich mich glatt niederlassen. Es hat so eine geheimnisvolle, ruhige Atmosphäre ... Und, du hast sogar genug Platz für Osterverstecke!"

Ruhn, die Zahnfee, stand still und beobachtete das Schloss mit einem tiefen, nachdenklichen Ausdruck. Er spürte die Macht und Tiefe dieses Ortes und erkannte, dass Darcy hier etwas geschaffen hatte, das ihre Essenz in jeder Faser widerspiegelte.

„Kommt rein," sagte Darcy schließlich lächelnd und öffnete die großen Schattenflügeltüren. Im Inneren des Schlosses flammten sanfte Lichtquellen auf, die den Fluren und Hallen einen geheimnisvollen, warmen Schein verliehen. Schwarze Kronleuchter funkelten über ihren Köpfen, und tiefrote Teppiche führten sie durch die weiten Hallen, die mit Schattenkristallen dekoriert waren. Die Atmosphäre war elegant und düster zugleich, eine Welt, die Darcy und ihre Kräfte widerspiegelte.

Schließlich führte sie sie in einen großen, runden Saal mit einer hohen, kuppelförmigen Decke. In der Mitte des Raumes stand ein langer Tisch, gedeckt mit kristallenen Gläsern und silbernen Tellern. Überall waren winzige Schattenlichter angebracht, die das Licht sanft brachen und eine fast ätherische Stimmung schufen. Die Brüder nahmen Platz, und Darcy ließ ihren Blick einmal um den Tisch schweifen, bevor sie begann, ihre Geschichte zu erzählen.

„Ich glaube, es ist an der Zeit, dass ihr wirklich versteht, woher ich komme," begann sie leise und ernst. Sie erzählte ihnen von ihrer Geburt, tief in den Wäldern eines alten, vergessenen Königreichs, und wie sie früh die Schattenmagie in sich entdeckt hatte. Von den vielen Versuchen, sie zu unterwerfen, den Schrecken der Hexenverfolgung, die in jener Zeit überall wütete, und den Gefahren, die sie jahrelang verfolgt hatten. Darcy sprach von dunklen Tagen, in denen sie sich versteckt hatte, aber auch von ihrer Kraft, die stetig wuchs.

•|The Last Witch: A Covenant of Light|•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt