•|Der Kampf|•

3 1 0
                                    

Die Wochen nach Ruhns Rückkehr waren von einer neu gefundenen Hoffnung geprägt. Die Wächter, nun wieder vereint und gestärkt durch die Lektionen, die sie aus der Dunkelheit gelernt hatten, verbrachten ihre Tage damit, die Magie der Welt zu bewahren und das Erbe von Darcy zu ehren. Doch tief in der Dunkelheit, wo die Sterne niemals schienen, rührte sich etwas. Eos, der Mann im Mond, war zurückgekehrt.

Eos' Rückkehr

Die Nacht, als Eos zurückkehrte, war still und unheimlich. Ein blasser Schein erhellte den Himmel, und die Wolken schienen sich zusammenzuziehen, als ob sie einen finsteren Vorboten versteckten. Eos schwebte über der Erde, seine Präsenz wie eine schwarze Sonne, die das Licht verschlang. Seine Augen leuchteten mit einer unheimlichen, hypnotisierenden Kraft, und als er auf die Erde herabsank, war es, als ob die Luft um ihn herum zitterte.

„Es ist Zeit für Vergeltung," verkündete er mit einer Stimme, die wie der Wind durch die Bäume pfiff. „Zeit, die Wächter in ihre Schranken zu weisen und die Welt für das, was sie mir angetan hat, zu bestrafen."

Die Verbündeten des Eos

Eos war nicht allein. Hinter ihm scharten sich seine Verbündeten, dunkle Kreaturen aus den Schatten, die im Verborgenen gewartet hatten. Sie waren die verstoßenen und vergessenen Wesen der Welt - die Verlorenen, die von den Menschen verbannt wurden, und die dunklen Seelen, die von der Magie der Menschen und der Wächter gekränkt waren.

Zu ihnen gehörte Nyx, eine alte Hexe mit langen, schneeweißen Haaren und Augen, die wie schwarze Löcher waren. Ihr Lächeln war kalt und voller List, und sie hatte das Talent, die Ängste der Menschen und der Wächter gleichermaßen zu manipulieren. „Ich werde die dunkle Magie des Mannes im Mond nutzen, um die Wächter zu brechen," flüsterte sie. „Sie werden den Schmerz, den sie anderen zugefügt haben, selbst spüren."

Neben Nyx stand Belgar, ein gewaltiger Schattenriese, dessen Haut wie lebendige Dunkelheit war. Er hatte die Fähigkeit, die Realität um sich herum zu verdrehen, die Landschaft nach seinem Willen zu verändern und die Umgebung in einen Albtraum zu verwandeln. „Lass uns die vier Boten auseinanderreißen und sie in den Abgrund stürzen," brüllte er mit einer Stimme, die die Erde erbeben ließ.

Eos hob seine Hand und die Dunkelheit wurde dichter, als er seine Verbündeten anfeuerte. „Zusammen werden wir die Wächter zu Fall bringen. Ihre Dunkelheit wird unser Licht sein."

Die Wächter in Alarmbereitschaft

Die Wächter lebten in ständiger Furcht vor Eos' Rückkehr. Ruhn, Klaus, Zeke und Flips spürten die drohende Bedrohung in der Luft, und als sie eines Nachts in ihrem Garten zusammenkamen, war die Atmosphäre angespannt. Der Mond war hinter dunklen Wolken verborgen, und das sanfte Licht, das normalerweise den Garten erhellte, war verschwunden.

„Ich fühle, dass etwas Schreckliches im Anzug ist," sagte Zeke und schaute nervös um sich. „Es ist, als würde die Welt den Atem anhalten."

Klaus, der immer versucht hatte, Optimismus zu verbreiten, sah besorgt aus. „Wir haben Eos einmal besiegt. Wir können es wieder tun. Wir müssen uns auf die Unterstützung von Minhty, Ray und Harry verlassen."

„Aber er ist anders," erwiderte Ruhn, seine Stimme schwer von der Last der Vergangenheit. „Er hat sich mit Mächten verbündet, die wir nicht verstehen. Wir dürfen ihn nicht unterschätzen."

Flips, der immer für einen Scherz zu haben war, konnte die ernste Stimmung nicht ertragen. „Wie schlimm kann es schon werden? Vielleicht bringt er ein paar Freunde mit, die keine Zähne haben!" Doch sein Lächeln erstarb schnell, als er die ernsthaften Gesichter der anderen sah.

Der Angriff der Dunkelheit

In der Dunkelheit der Nacht, als der Mond für einen kurzen Moment hinter einer Wolke verschwand, schlug Eos zu. Die Wächter waren überrascht von der plötzlichen Explosion dunkler Energie, die wie ein Sturm über sie hinwegrollte. Schatten wanderten durch den Garten, die Pflanzen verdorrten und die Luft war erfüllt von einem eisigen Hauch.

„Jetzt ist die Zeit gekommen, meine Brüder!" rief Eos, seine Stimme durchdrang die Dunkelheit wie ein scharfer Dolch. „Zeigt mir, wie stark ihr wirklich seid!"

Die Wächter sprangen in Stellung, bereit, sich der drohenden Gefahr entgegenzustellen. Die Dunkelheit formte sich um Eos und seine Verbündeten, und Nyx grinste, während sie die Ängste der Wächter manipulierte und sie gegen einander aufbrachte. „Ihr werdet niemals gewinnen! Die Dunkelheit ist in eurem Inneren!"

Mit einem lauten Knall und einem Aufblitzen von Licht wurden die Wächter in einen gewaltigen Kampf geworfen. Belgar griff an, seine massive Gestalt raste auf Klaus zu, während Nyx versuchte, Zeke in seinen eigenen Ängsten gefangen zu halten. Ruhn stand in der Mitte, hin- und hergerissen zwischen der Dunkelheit, die er einmal besiegt hatte, und dem Licht, das er wiederentdecken wollte.

Der Cliffhanger: Das Finale

Im Chaos des Kampfes, während die Dunkelheit sich um sie herum verstärkte, hörten die Wächter die schrecklichen Schreie von Harry und Ray, die von den Schatten gefangen waren. Die Wächter erblickten Eos, der sich auf Ruhn konzentrierte, seine Augen voller Hass und Gier. „Du bist es, der mich zu diesem Ort verbannt hat, Ruhn! Und nun werde ich dich zurück in die Dunkelheit ziehen!"

Ruhn wusste, dass er sich entscheiden musste - entweder die Dunkelheit endgültig zu akzeptieren oder sich gegen Eos und seine dunklen Verbündeten zu wehren. Plötzlich fühlte er einen schrecklichen Schmerz in seiner Brust, als Eos seine Hände erhob und dunkle Energie in ihn hineinschickte.

In diesem Moment, als die Dunkelheit seine Seele zu verschlingen drohte, spürte Ruhn eine Verbindung zu Darcy, die über den Tod hinausging. „Darcy! Hilfe!" schrie er, und ein helles Licht schoss durch den Garten.

Die Szene gefror in einem Moment voller Chaos, als Eos seine Hand hob, bereit, den entscheidenden Schlag zu führen. Die Wächter, von der Dunkelheit umgeben, standen an der Grenze von Licht und Schatten.

Doch dann, als sich die Dunkelheit über Ruhn und die anderen legte, sahen sie etwas - eine schimmernde Silhouette, die zwischen den Bäumen auftauchte, umgeben von strahlendem Licht.

Es war Darcy.

„Ihr habt mich nie wirklich verloren!" rief sie, ihre Stimme klar und kraftvoll, während sie näher trat. „Die Dunkelheit hat nicht die Macht, mich zu halten!"

Eos' Gesicht veränderte sich, und für einen kurzen Moment schien die Dunkelheit zu fliehen. Doch die Frage blieb in der Luft hängen: Würde Darcy, die einstige Wächterin, in der Lage sein, ihre Freunde zu retten, oder würde sie im finalen Kampf gegen Eos und die Dunkelheit, die sich um sie geschart hatte, fallen?

Mit einem lauten, dröhnenden Echo zerbarst der Himmel über ihnen und ein schimmerndes Licht durchbrach die Nacht, während die Dunkelheit und das Licht in einem letzten, entscheidenden Kampf aufeinanderprallten. Das Schicksal der Wächter hing in der Schwebe, und der Ausgang war ungewiss.

Fortsetzung folgt...

•|The Last Witch: A Covenant of Light|•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt