Kapitel 11

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Da stand er. Er sah so enttäuscht und verletzt aus.

''Ich..-'' Ich wusste nicht was ich sagen sollte, aber es tat mir unheimlich Leid.

''Du brauchst nichts sagen, ich hab schon verstanden. Ich wünsche euch beiden noch einen schönen Abend.'' Unterbrach mich Sam und er wirkte so verletzt. Seine Augen füllten sich mit Tränen als er mir nochmal, durchdringlich in die Augen schaute und sich danach umdrehte und ging.

Ich sah ihm noch hinterher bis er durch die Tür verschwand. Mir kamen die Tränen und ich hatte das Bedürfnis ihm hinterher zu rennen und ihn in den Arm zu nehmen und mich für alles zu entschuldigen. Plötzlich fasste mich jemand am Handgelenk und zog mich mit samt meinen Sachen aus dem Restaurant. Es war Nathan. Alles spielte sich ab wie in Trance, ich war erstarrt und meine Augen konnten die Tränen nicht mehr lange zurück halten. Nathan ging mit mir eine Straße entlang und bog mit mir in eine Gasse ab. Er zog mich in seine Arme und ließ nicht mehr los. Endlich konnte ich los lassen und fing an zu weinen.

''Es tut mir so verdammt Leid, Miranda. Ich wollte nicht, dass das so endet. Es ist alles meine Schuld.''

Ich weinte und irgendwann, nach gefühlten 20 Minuten war es nur noch ein unregelmäßiges Schluchzen, dass nach weiteren fünf Minuten endgültig verschwand. Ich atmete nun wieder regelmäßig und vermutlich war meine ganze Schminke nun verschmiert und schon getrocknet, aber das war mir jetzt vollkommen egal. Nathan schlug vor mich mit zu ihm zu nehmen, bis ich mich wieder beruhigt hatte.

''Miranda, du musst wissen, dass ich mir total die Vorwürfe mache. Das ist alles meine Schuld, ich hätte dich einfach nicht so oft nach einem Date fragen sollen. Dann hättest du auch wahrscheinlich nicht zugesagt und alles wäre beim Alten.'' Erklärte er mir, während wir schon bei ihm zu Hause angekommen waren und auf seinem Sofa saßen. Ich habe mehr oder weniger gelegen, mit meinem Kopf auf seinen Beinen und meine Beine hingen über der Armlehne. Er spielte mit meinen Haaren, während er tief in Gedanken versunken war. Eine ganze Weile lang habe ich nichts gesagt und ich hörte ihm einfach nur zu. Während ich meine Gedanken sortierte.

Woher wusste er von dem Date und woher wusste er, wo genau es statt fand?

Ich schaute zu ihm hoch und dann wieder zu seinen riesigen Fenstern, durch welche er einen großartigen Ausblick auf die Skyline der Stadt hat.

''Ich weiß... Aber dennoch hast du nichts falsch gemacht. Ob du nur einmal gefragt hättest oder noch 5 mal mehr. Irgendwann hätte ich zugesagt, weil ich schon immer wissen wollte wie es ist, mit dir auf ein Date zu gehen.'' Sagte ich und setze mich beim letzten Satz auf. Wir hatten schon ein paar Gläser zu viel Wein und wir kamen uns zum zweiten Mal an dem heutigen Tag näher. Nur jetzt, passierte es wirklich. Er kam mir so nah, dass ich seinen heißen Atem in meinem Gesicht spürte. Nathan schloss die Lücke zwischen uns und legte seine Lippen auf meine. Seine Lippen waren sanft und er küsste mich so zart.

Moment mal, hab ich das gerade wirklich gedacht? Als ich kapierte was hier gerade geschah, öffnete ich schlagartig meine Augen und drückte ihn von mir weg. Er hatte seine Augen noch geschlossen und öffnete dann auch schockiert seine Augen als er bemerkte, dass ich vor hatte zu gehen.

''W-Warte wohin willst du?''

''Nach Hause. Hör zu Nathan das hätte nie passieren dürfen, okay?'' Sagte ich ,während ich meine High Heels und meinen Mantel anzog. Ich nahm meine Clutch und ging zur Tür.

''Okay. Aber bitte melde dich.''

Ich ging aus der Tür und rannte die Treppen hinunter anstatt den Aufzug zu nehmen. Als ich draußen angekommen war, hörte ich noch aus einem der oberen Stöcke ein 'Es tut mir Leid'. Es war von Nathan. Er war wirklich charmant, verantwortungsbewusst und lustig. Aber ich liebte nun mal Sam. Ihn so wie gestern zu sehen und zu wissen, dass ich der Grund dafür bin, ist grausam.

Ich rief ein Taxi und fuhr nach Hause. Es war dunkel in der Wohnung und ich legte meinen Schlüssel in die Schüssel auf der Komode, welche in der Diele steht. Ich zog meine hohen Schuhe aus und ging erst mal ins Bad. Was ich jetzt dringend brauchte, war eine Dusche. Das warme Wasser entspannte meine Muskeln und ließ mich wieder ein wenig klarer denken. Ich war müde, so müde. Ich fühlte mich endlos träge. Emily würde heute Nacht bei Melli sein, also legte ich mich ins Bett und dachte über den heutigen Tag nach.

Immernoch, konnte ich mir einfach nicht logisch erklären woher Sam gewusst hat, dass ich ein Date habe. Vielleicht kam er ja auch einfach nur an dem Restaurant vorbei und hat mich entdeckt. Aber am anderen Ende der Stadt? In der Nähe des besten Restaurants der Stadt? Nein. Das kann ich mir nicht vorstellen.

Wer wusste denn außer mir und Nathan noch von dem Date? Melanie. Würde sie es ihm verraten? Und wenn ja warum? Letztens hatte ich sie ja auch erwischt wie sie in irgendwelchen Schubladen von mir rumgewühlt hat. Was hatte sie gesucht oder gehofft zu finden? War es wirklich möglich, dass meine beste Freundin mich verraten würde, bei meinem eigenen Ehemann?

Ich dachte noch lange nach und schlief Stunden später, endlich ein.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 15, 2016 ⏰

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