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Die Spannung im Raum war greifbar. Officer Black und seine Kollegin schauten einander kurz an, ihre Blicke sprachen Bände. Die Luft im Vernehmungszimmer schien schwer zu werden, als würde jeder Atemzug mehr Mühe kosten. Es war offensichtlich, dass die beiden Polizisten nicht gewillt waren, die Sache einfach auf sich beruhen zu lassen. Sie hatten noch einiges in petto, um die Frau ihnen gegenüber aus der Reserve zu locken. Doch auch sie wirkte ruhig und beherrscht, ganz als sei dies ein Verhör wie jedes andere – obwohl jeder in dem Raum wusste, dass dies nicht stimmte.

„Miss Robbinson," begann Officer Black schließlich, seine Stimme beherrscht und kühl, „wenn Sie tatsächlich, wie Sie sagen, allein zu Hause waren – wie erklären Sie sich dann die Blutspur von Ihnen, die wir in der Nähe des Tatorts gefunden haben?"

Ein unmerkliches Zucken lief über ihr Gesicht. Nur für einen Sekundenbruchteil weiteten sich ihre Augen, doch dann hatte sie sich wieder unter Kontrolle. Ihr Gesicht blieb regungslos, ihre Haltung unbeeindruckt. „Das ist absurd," erwiderte sie ruhig. „Ich war zu Hause. Vielleicht haben Sie etwas verwechselt."

Die Polizistin, die schweigend neben Officer Black gesessen hatte, zog leicht die Augenbrauen hoch und sah Robbinson mit einem strengen Blick an. „Wir haben nichts verwechselt, Miss Robbinson. Wir sprechen hier nicht von einem winzigen Blutspritzer. Sie sollten wirklich darüber nachdenken, uns die ganze Wahrheit zu erzählen."

Officer Black beugte sich leicht vor, seine Augen fixierten Robbinson aufmerksam, als wollte er jede Regung in ihrem Gesicht aufzeichnen. „Haben Sie irgendeinen Grund, uns Ihre Beziehung zu Miss Huber nicht in vollem Umfang zu schildern?" fragte er mit kühler Beherrschung. „Wir wissen, dass Sie eine hitzige Diskussion mit ihr hatten, und jetzt, Miss Robbinson, ist es an der Zeit, dass Sie Klartext sprechen."

Das Wort „Klartext" blieb im Raum hängen, und die Stille, die folgte, schien unerträglich. Robbinson hielt seinem Blick stand, kühl und selbstsicher. Sie wusste, was die beiden Polizisten von ihr erwarteten – ein Geständnis oder zumindest ein kleines Zeichen der Schwäche. Doch sie schien entschlossen, ihnen diese Genugtuung nicht zu gönnen.

„Ich habe Ihnen bereits alles gesagt, was ich weiß," erwiderte sie mit kühler Gelassenheit. „Jessica und ich hatten eine Auseinandersetzung, ja. Aber das gibt Ihnen noch lange keinen Grund, mir einen Mord anzuhängen."

Black presste die Lippen zusammen, seine Augen fixierten sie eindringlich, als wolle er ihr jedes noch so kleine Geheimnis entlocken. „Miss Robbinson, wir werden herausfinden, was passiert ist," sagte er schließlich mit ernster Stimme. „Ob Sie uns freiwillig helfen oder nicht – das ist Ihre Entscheidung. Aber früher oder später werden die Fakten ans Licht kommen."

Die Polizistin, die bisher nur beobachtet hatte, warf einen kurzen Blick auf ihre Notizen und sagte dann: „Vielleicht sollten Sie sich überlegen, wie Sie die nächsten Schritte gestalten möchten. Kooperation könnte Ihre Situation deutlich verbessern."

Miss Robbinson lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Officer," sagte sie ruhig, „ich habe nichts zu verbergen. Falls Sie irgendwelche Beweise haben, dann legen Sie sie bitte auf den Tisch. Ansonsten ist dieses Gespräch für mich beendet."

Ein flüchtiges Lächeln huschte über Officer Blacks Gesicht, bevor er aufstand und zur Tür ging. „Wie Sie möchten, Miss Robbinson," sagte er. „Wir haben Zeit. Wir werden Ihnen Bescheid geben, sobald wir mit unseren Ermittlungen weiter sind."

Mit diesen Worten verließen die Polizisten den Raum und ließen sie allein zurück. Einen Moment lang blieb Miss Robbinson still sitzen, bevor sie schließlich leise ausatmete. Die Anspannung wich langsam aus ihrem Körper, doch ihr war klar, dass dies nicht das letzte Mal gewesen war, dass sie den Ermittlern Rede und Antwort stehen musste.

Liana schläft fest, als plötzlich ihr Handy zu vibrieren beginnt. Mit halb offenen Augen greift sie nach dem Telefon und blinzelt verschlafen auf das Display. Unbekannte Nummer. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch nimmt sie den Anruf entgegen.

"Hallo...?" ging Liana verschlafe an das Hady. Sie setzte sich auf udn strich ihre blonden Haare aus dem Gesicht.

" Guten Morgen, Liana. Ich hoffe, ich habe dich nicht geweckt." eine eiserne Stimme kam aus dem Handy heraus, die Liana in Angst und schrecken versetzt.

"Wer ist da? Es ist mitten in der Nacht..." Liana war verwirrt und rieb sich den Sand aus den Augen.

"Oh, ich entschuldige mich für die Uhrzeit. Ich wollte nur sicherstellen, dass wir ungestört sprechen können."

" Wovon reden Sie? Wer sind Sie?" Liana war nun etwas wacher und versuchte in ihrem Handy den Anruf zurück zuverfolgen.

" Ach, Namen sind unwichtig. Aber ich denke, wir haben beide eine gemeinsame Bekannte. Jessica Huber, sagt dir das etwas?"

"Jessica? Natürlich kenne ich sie. Warum fragen Sie?" Liana war erschrocken, doch versuchte den Mann etwas länger in der Leitung zu halten.

"Nun, sagen wir einfach, ich glaube, dass die Polizei bald einige Fragen an dich haben könnte... zu dem, was in der Nacht passiert ist, als Jessica verschwunden ist."

" Was?! Wieso sollte die Polizei... was reden Sie da? Jessica ist meine Freundin, ich würde ihr niemals etwas antun!" Liana war wütend. Jemand versuchte ihr zu drohen.

"Oh, sicher. Aber die Beweise, die die Polizei bald finden wird, erzählen eine andere Geschichte. Es scheint, als wärst du die Letzte gewesen, die mit ihr Kontakt hatte. Und diese Nachrichten von deinem Handy... ziemlich belastend, findest du nicht?" Er dachte wirklich, dass er eine Chance hatte gegen Liana zu spielen. Doch niemand beherrschte das Spiel so gut wie sie.

"Ich verstehe nicht... Was wollen Sie von mir?" Liana hörte aufrichtig zu.

"Ich will dir helfen, Liana. Ich gebe dir die Chance, dass die Polizei bei ihren Ermittlungen woanders hinschaut. Natürlich wird diese Hilfe dich etwas kosten."

"Ich habe nichts getan. " Liana war sehr wütend, der Kerl war gut. Sie konnte den Anrufer nicht zurückverfolgen.

"Es ist alles schon in Bewegung, Liana. Ein paar Fingerabdrücke hier, ein paar Nachrichten dort... die Polizei wird das alles bald finden. Es sei denn, du machst genau das, was ich dir sage."

Kill me BabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt