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Liana stand in ihrem Schlafzimmer und betrachtete sich im Spiegel. Die Dämmerung des Abends hatte bereits die Räume in ein gedämpftes Licht getaucht, und die Reflexion, die sie zurückblickte, war nicht die Frau, die sie im Spiegel gesehen hatte, als sie noch ein einfaches Leben geführt hatte. Die Kleidung, die sie nun trug – schwarze Lederjacke, schwarze Hosen, ihre Stiefel hoch und scharf geschnitten – passte zu ihr wie eine zweite Haut. Sie hatte sich daran gewöhnt, diese Verkleidung zu tragen, fast wie ein Schutzschild, das sie von der Welt und ihren eigenen inneren Dämonen abschirmte.

Das Telefon lag auf dem Tisch, der Bildschirm leuchtete in einem blassen Blau. Die Nachricht war einfach, wie immer – kalt und distanziert: „Die Zielperson ist in der alten Fabrikhalle am Stadtrand. Stelle sicher, dass es keine Spuren gibt."

Liana hatte die Nachricht bereits mehrfach gelesen. Ihre Finger glitten langsam über den Bildschirm, während sie in den Spiegel starrte, als ob sie versuchte, sich selbst in dieser Rolle zu erkennen, die sie für so viele Jahre gespielt hatte. Eine Rolle, die sie eigentlich nicht spielen wollte, aber die sie erlernt hatte, um zu überleben.

Der Auftrag war klar. Es war nicht das erste Mal, dass sie jemandem das Leben nehmen musste. In gewisser Weise war es nie einfach, aber sie hatte ihre Emotionen beiseite geschoben. Das war der einzige Weg, um sicherzustellen, dass sie nicht in den Strudel aus Angst und Verzweiflung geriet.

Mit einem tiefen Atemzug zog sie ihre schwarzen Handschuhe an, die schimmernd und weich an ihren Fingern lagen. Sie griff nach dem Messer, das immer in ihrer Nähe war – das scharfe, glänzende Werkzeug, das sie in dieser Welt nie aus den Augen lassen durfte. Sie hatte es unzählige Male benutzt, und trotzdem fühlte es sich jedes Mal wie ein neuer Anfang an, als ob sie sich immer wieder neu entscheiden musste, ob sie wirklich weitermachen wollte.

Der Regen prasselte nun gegen das Fenster, ein monotoner Klang, der die Stille im Raum durchbrach. Liana atmete tief durch und nahm einen letzten Blick auf ihr eigenes Bild im Spiegel. Ihre Augen waren hart, fokussiert. Der Schmerz, der oft in ihren Gedanken lauern wollte, war wie weggeblasen. In diesem Moment gab es nur noch die Aufgabe. Es war der einzige Weg, um in dieser Welt zu überleben.

„Es ist nur ein weiterer Schritt", murmelte sie leise zu sich selbst. „Nur ein weiterer Schritt, um frei zu sein."

Mit schnellen, präzisen Bewegungen griff sie nach ihrer Tasche, steckte das Messer sicher hinein und trat aus der Wohnung. Der Regen prasselte unaufhörlich auf sie nieder, als sie zum Auto ging, ihre Stiefel in rhythmischen Schlägen den Asphalt trafen. Ihr Herz schlug ruhig, als sie ins Fahrzeug stieg und den Motor anwarf. Sie wusste, was zu tun war.

Der Weg zur alten Fabrikhalle war nicht lang. Auf dem Weg dorthin konnte sie sich nicht einmal erlauben, ihre Gedanken an die Vergangenheit zu richten – nicht jetzt. Jede Erinnerung an das, was sie vorher war, war ein Luxus, den sie sich nicht mehr leisten konnte. Die Frau, die sie einmal war, hatte keinen Platz in der Welt, in der sie nun lebte.

Die Fabrikhalle tauchte schließlich vor ihr auf, von Nebelschwaden und dem blassen Licht der Straßenlaternen umhüllt. Es war ein leerer, verlassener Ort, ein perfektes Versteck für das, was sie zu tun hatte.

Liana parkte das Auto in der Nähe und stieg aus. Das Geräusch ihrer Stiefel auf dem nassen Boden hallte in der Dunkelheit wider, als sie sich der Fabrikhalle näherte. Ihre Bewegungen waren präzise, jeder Schritt fest. Ihr Atem war ruhig, als sie sich vor dem Eingang der Halle positionierte und in die Dunkelheit hineinschlich.

Es gab keine Rückkehr. Nur die Zielperson, die sie erledigen musste. Alles, was sie konnte, war, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – die Aufgabe und der Moment, in dem sie sich wieder in diese Dunkelheit stürzen würde.

Ihre Hand griff nach dem Griff des Messers, als sie das Gebäude betrat und die Schatten um sie herum immer dichter wurden. Es war eine Welt, in der kein Platz für Zweifel oder Schwäche war. Nur das Ziel und der Auftrag – und dann die Stille nach der Erledigung. Liana trat vorsichtig in die verlassene Fabrikhalle, der Geruch von Rost, feuchtem Beton und altem Staub lag in der Luft. Ihre Schritte hallten durch den Raum, als sie sich durch die Dunkelheit bewegte. Der schwache Schein ihrer Taschenlampe erleuchtete nur bruchstückhaft die zerfallenen Wände und die verlassenen Maschinen, die wie stumme Zeugen der Vergangenheit standen.

Ihr Ziel war klar. Der Mann, den sie hier finden sollte, war ein Ungeheuer, ein Verräter, und Liana wusste, dass es kein Zurück gab. Ihre Hand hielt das Messer fest, der Griff hatte sich fast mit ihrer Haut verbunden, als ob es ein Teil von ihr geworden wäre. Sie spürte das kalte Metall, das Versprechen der Macht und Kontrolle in ihren Fingern, während sie weiterging.

Ein leises Geräusch durchbrach die Stille. Ein Schaben, das sich schnell zu schnellen, hektischen Schritten entwickelte. Jemand war da. Ihr Herz schlug schneller, doch sie blieb ruhig, kontrolliert.

„Du bist also gekommen", hallte eine rauchige Stimme durch die Halle, und sie wusste sofort, dass er es war. Der Mann, der sie erwartet hatte.

Liana blieb in der Dunkelheit stehen, ihre Augen nur noch einen schmalen Spalt zwischen der Dunkelheit und dem schwachen Licht der Taschenlampe. Sie konnte den Mann nur schemenhaft erkennen – eine große Gestalt, die sich langsam bewegte, als ob er sie studieren wollte, genau wie sie ihn. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn, seine Augen waren nervös. Doch die Waffe, die er in der Hand hielt, war ruhig und sicher. Es war ein Spiel – und sie war nicht bereit, den ersten Schritt zu machen.

„Es endet hier", sagte sie, ihre Stimme wie ein schneidendes Messer, „Du hast deine letzte Chance bekommen."

„Du bist immer so direkt, Liana", antwortete er mit einem grinsen, das mehr von Angst als von Zuversicht zeugte. „Aber du wirst es nicht tun, oder? Du bist nicht so wie wir."

Liana machte keinen Schritt, doch ihre Hand um das Messer verkrampfte sich. Die Gedanken in ihrem Kopf rasten. Sie wusste, dass er sie herausfordern wollte. Er wollte, dass sie einen Fehler machte, aber sie durfte nicht. Nicht jetzt.

„Du wirst mir helfen, das zu verstehen", flüsterte sie, während sie mit einem plötzlichen Schritt auf ihn zueilte. Ihre Bewegungen waren blitzschnell, und bevor der Mann überhaupt reagieren konnte, stieß sie das Messer mit einer präzisen Bewegung in seine Seite. Ein scharfer, sezierender Schmerz zog sich durch die Luft, begleitet von einem heftigen, gurgelnden Geräusch, als die Klinge tief in seinen Körper eindrang.

Er schrie auf, ein schmerzerfüllter Laut, der hallte, aber Liana ließ nicht los. Sie zog das Messer ruckartig heraus, ließ das Blut, das dunkel und dick floss, wie ein reißender Strom über seine Kleidung spritzen. Die warme Flüssigkeit traf sie, doch sie reagierte nicht. Ihr Blick war kalt, fokussiert.

Der Mann taumelte zurück, sein Gesicht verzerrt von Schmerz und Entsetzen. Er versuchte, die Waffe zu erheben, doch seine Hände zitterten zu sehr. Liana trat mit einem harten Stoß gegen sein Knie, und er brach zusammen. Als er zu Boden fiel, versuchte er noch, sich mit der Waffe zu verteidigen, aber Liana war schneller.

Mit einem schnellen Schritt kniete sie sich neben ihn und beugte sich über seinen entsetzten, blutüberströmten Körper. Ihre Hand griff erneut nach dem Messer, dieses Mal griff sie es mit beiden Händen und bohrte es tief in seinen Hals. Der Mann röchelte, ein schrecklicher, keuchender Laut entwich seiner Kehle, als er versuchte, sich zu wehren. Doch es war zu spät.

Mit einem letzten, verzweifelten Zucken hörte das Leben aus seinen Augen auf zu flimmern. Sein Körper wurde schwer und regungslos, das Blut tropfte in einem stetigen Rinnsal auf den Boden. Liana stand auf, ihr Atem ruhig, die Klinge immer noch in ihrer Hand, glänzend, fast wie ein dunkles Versprechen.

Sie betrachtete ihn einen Moment lang, als ob sie sicherstellen wollte, dass der Mann tatsächlich tot war. Die Stille in der Halle war beinahe erdrückend, nur das langsame Tropfen des Blutes auf dem Boden war zu hören. Ihre schwarzen Lederhandschuhe waren vom Blut verschmiert, aber sie machte keine Anstalten, sie zu reinigen. Es war Teil der Arbeit.

Langsam zog sie das Messer aus seiner Kehle und ließ es mit einem leisen Klirren zu Boden fallen. Sie trat zurück und betrachtete den leblosen Körper, der jetzt auf dem kalten Beton lag. Das war es also. Das war der Preis, den man zahlte, um in dieser Welt zu überleben.

Der Regen hatte inzwischen wieder eingesetzt, und der Klang des Wassers, das gegen die Fenster prasselte, schien das einzige Geräusch zu sein, das Liana begleitete, als sie sich umdrehte und zur Tür ging. Sie wusste, dass sie diesen Ort so schnell wie möglich verlassen musste. Die Polizei würde bald hier sein, aber sie würde immer einen Schritt voraus sein. So wie immer.

Sie zog sich ihre Lederjacke wieder zurecht, während sie die Halle verließ und sich im Dunkeln wieder dem Regen stellte, der sie umhüllte. Ihr Herz pochte ruhig, während die Nacht weiterging.
Liana setzte sich auf ihr Motorrad, das metallene Brüllen des Motors füllte die Stille der Fabrikhalle, als sie den Zündschlüssel umdrehte. Der Regen hatte ihre Haut benetzt, doch der kalte Wasserfilm schien sie nicht zu stören. Die Straßen, die vor ihr lagen, waren wie leere Adern in der Dunkelheit der Nacht, und sie wusste, dass es nie lange dauerte, bis sie wieder ins Spiel gezogen wurde.

Sie griff nach ihrem Handy, das auf dem Tank des Motorrads lag, und bemerkte die Nachricht, die darauf aufblitzte. Sie war anonym, der Absender war unbekannt. Liana's Augen verengten sich, während sie das Display betrachtete.

„Es gibt Dinge, die du nicht verstehst. Jemand, der dir sehr nahe steht, ist in Gefahr."

Die Worte schienen sie in der Dunkelheit zu erdrücken, und ihr Herz zog sich zusammen. Sie wusste, dass solche Nachrichten niemals zufällig waren. In dieser Welt war alles miteinander verknüpft. Alles. Und jemand, der es wagte, ihr solch eine Nachricht zu schicken, wusste mehr, als er preisgab.

Liana starrte auf das Display, ihre Finger ließen das Handy fast fallen, so stark krampften sie sich um das Gerät. „Wer zum Teufel sind diese Leute?" murmelte sie leise, doch sie wusste schon, dass es keine Antwort auf diese Frage geben würde, zumindest nicht sofort.

Langsam legte sie das Handy zur Seite und stieg auf das Motorrad. Der Motor brüllte auf, und sie fuhr los. Ihre Gedanken rasten, doch sie konzentrierte sich auf die Straße vor ihr. Sie war gut darin, ihre Emotionen zu verdrängen, doch irgendetwas in dieser Nachricht ließ sie nicht los. Wer wusste von ihr und ihren Beziehungen? Wer wusste, dass es Menschen in ihrem Leben gab, die sie immer wieder in die Dunkelheit zurückzog?

Das Bild von Lucas, dem Polizisten, den sie getroffen hatte, schob sich in ihren Kopf. Wie sehr war er in all das verwickelt? Und vor allem: War er selbst in Gefahr? Vielleicht war es nur eine Falle, um sie zu locken. Aber was, wenn nicht? Was, wenn sie tatsächlich jemanden an ihrer Seite verloren hatte, den sie noch nicht ganz erfasst hatte?

Ihre Hände gruben sich fester in die Lenkstange, als sie den Motorradgriff straffte und die Geschwindigkeit erhöhte. Die Straßen zogen schnell an ihr vorbei, der Regen peitschte ihr ins Gesicht. Ihr Atem war ruhig, doch tief in ihr regte sich ein Gefühl der Unruhe. Es war, als ob sich ein dunkler Schatten über die Straßen legte, und sie wusste, dass sie dem entgegensteuerte.

Doch die Nachricht hallte weiter in ihrem Kopf wider. „Jemand, der dir sehr nahe steht, ist in Gefahr." Es war nicht nur eine Warnung. Es war eine Drohung.

Die Welt um sie herum verblasste, als sie weiter fuhr, die Nachtverschleierung ihre einzige Begleiterin.

Liana fuhr schneller, der Regen prasselte immer heftiger auf sie nieder, als sie mit jeder Sekunde weiter in die Dunkelheit vordrang. Ihr Atem war ruhig, doch tief in ihrem Inneren brodelte ein unbestimmtes Gefühl – eine Mischung aus Besorgnis und der dunklen Ahnung, dass der drohende Schatten, der sie verfolgte, mehr war als nur ein leeres Versprechen.

Das Motorrad knatterte unter ihr, die Reifen griffen hart auf der nassen Straße, als sie die nächste Kurve nahm. Doch ihre Gedanken rasten, schneller als das Tempo, das sie fuhr. Wer wollte, dass sie auf diese Weise gewarnt wurde? Sie hatte mit vielen mächtigen und gefährlichen Menschen zu tun gehabt, doch diese Nachricht war anders. Sie fühlte sich persönlicher an. Sie konnte sich keinen Feind vorstellen, der ihr mit so einer Warnung den Atem rauben wollte. Sie fragte sich, ob jemand in ihrem Leben wirklich in Gefahr war – jemand, den sie vielleicht nicht einmal ganz kannte.

Sie weckte das Handy auf ihrem Tank wieder auf und schaute auf das Display. Keine neue Nachricht, keine weiteren Hinweise. Es war, als ob der Absender sich bewusst entschieden hatte, sie im Unklaren zu lassen, sie zu quälen. Das war eine gewohnte Methode in ihrem Beruf, aber dieses Mal schien es anders. "Wer bist du?" fragte sie sich. "Warum gerade jetzt?"

In einem plötzlichen Anflug von Wut warf sie das Handy zurück in die Tasche, als ob sie es von sich werfen konnte. „Ich muss wissen, was hier läuft", murmelte sie, als sie mit einem Ruck den Gashahn aufdrehte und das Motorrad in eine noch schnellere Fahrt versetzte. Die Straßen wurden immer leerer, die Lichter der Stadt immer ferner. Sie war auf dem Weg in einen Teil der Stadt, den sie selten besuchte – ein abgelegeneres Viertel, das von zwielichtigen Figuren durchzogen war.

Es war der einzige Ort, der ihr in den Sinn kam, als sie versuchte, den Ursprung der Nachricht zu ergründen. Vielleicht gab es dort Antworten. Vielleicht wusste jemand mehr, als er preisgab.

Nachdem sie in eine noch abgelegenere Gasse eingebogen war, hielt sie schließlich an. Das Motorrad verstummte, und der Regen war das einzige Geräusch, das noch in der Stille verhallte. Vor ihr standen ein paar heruntergekommene Gebäude, die Fenster dunkel und leer. Sie zog ihren Helm ab und steckte ihn in den Rucksack, um dann zur Tür des nächstgelegenen Gebäudes zu gehen – ein alter, verlassener Lagerraum, der jetzt von den falschen Leuten als Unterschlupf genutzt wurde.

„Du bist spät", kam eine tiefe, raue Stimme, als sie die Tür öffnete. Es war Marco, ein alter Bekannter aus ihrer Unterwelt – jemand, dem sie vertraute, aber der nie vollständig zu entschlüsseln war. Seine grauen Augen musterten sie, während er sich aus seinem Sessel erhob und das unaufgeräumte Büro betrat.

„Du hast das also gehört", sagte er, seine Stimme ein leises Grummeln.

Liana nickte und verschränkte die Arme. „Weißt du, wer das war? Die Nachricht. Wer wollte mich warnen?"

Marco zuckte mit den Schultern, aber seine Miene war ernst. „Jemand, der weiß, wie du arbeitest. Du bist in etwas Größeres verwickelt, Liana. Und es wird gefährlich. Du hast zu viele Feinde in den falschen Kreisen."

„Ich bin nicht hier, um darüber zu reden", entgegnete Liana scharf. „Ich muss wissen, wer hinter dieser Nachricht steckt. Hast du Informationen, die mir helfen?"

Marco starrte sie einen Moment lang nachdenklich an. Dann ging er zu einem staubigen Schreibtisch und zog einen Ordner heraus, der sich von den anderen abhebt. „Vielleicht hast du hier etwas, das dir weiterhilft."

Er öffnete den Ordner, und Liana beugte sich vor, während er auf eine Seite deutete. Es war eine Liste von Namen – alle mit Verbindungen zu Menschen, die sie kannte. Doch einer stach besonders hervor: Lucas. Ihr Atem stockte für einen Moment, doch sie zwang sich, ruhig zu bleiben. Warum war sein Name auf dieser Liste?

„Was bedeutet das?" fragte sie, ihre Stimme etwas schärfer, als sie beabsichtigt hatte.

Marco zuckte wieder mit den Schultern, aber sein Blick war fest. „Du bist mit ihm näher dran, als du denkst. Und das könnte dich den Kopf kosten, wenn du nicht vorsichtig bist."

Liana fühlte einen kalten Schauer über ihren Rücken kriechen. „Und was schlägst du vor?"

„Vertraue niemandem. Nicht einmal ihm", sagte Marco, und seine Worte hallten nach, während er sie mit einem düsteren Blick musterte.

Liana griff nach dem Ordner und steckte ihn in ihre Tasche. Sie wusste, dass sie jetzt mehr Fragen hatte als zuvor, aber sie hatte keine Wahl, als weiterzumachen. Der Regen draußen wurde lauter, als sie sich der Tür zuwandte.

„Ich werde herausfinden, was hier vor sich geht", murmelte sie, ihre Entschlossenheit fest.

Marco trat einen Schritt zurück. „Pass auf dich auf. Es gibt Menschen, die alles tun, um dich zu brechen. Und sie wissen, wie du denkst."

Liana verließ das Gebäude und schlich sich in die Dunkelheit der Nacht zurück, der Regen hüllte sie ein. Ihre Gedanken wirbelten, während sie sich auf den Weg machte, zurück zu Lucas – der einzige Mann, dessen Name sie auf dieser Liste nicht erwartet hatte.

Kill me BabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt