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Die Autofahrt ging sehr lang. Seungmin lehnte sich an die Fensterscheibe, schaute trostlos raus auf die an ihn vorbeirasende Landschaft. Er kuschelte sich in seinem dunklen Hoodie ein, lies einen Seufzen aus seinem Mund entweichen. Seungmins Mutter, die am Steuer saß, beobachtete kurz ihren Sohn durch den Rückspiegel, sah wie traurig Seungmin dort hinten saß. Es brach ihr das Herz ihn so sehen, verlassen von Freude und Licht. „Seungmin, mein Schatz. Wir sind bald da. Freust du dich wieder Hyunjin zu sehen?", fragte sie ihn, um eine Konversation anzufangen. Sie wollte ihn von den Gedanken ablenken, die in dunklen Wellen in ihm einschlugen. Seungmin zuckte mit der Schulter. „Weiß nicht", kam es emotionslos aus den Mund. Er wusste nicht, ob er sich freute, seinen Cousin wieder zu sehen. Sie hatten sich jahrelang nicht mehr gesehen, eigentlich seit sie 14 waren und jetzt war er siebzehn. Drei Jahre, in den er seinen Cousin nicht mehr gesehen hatte. Ihm war es eigentlich auch egal. Ihm war alles egal.

„Und dann wirst du bei ihm wohnen!", sprach Seungmins Mutter weiter. Von ihm kam keine Antwort. „Du wirst sehen, das wird ganz toll werden." Wenn sie meint, dachte sich der dunkelrothaarige Junge. Er verstand immer noch nicht, wie ein Schulwechsel und das Wohnen bei seinem Cousin ihn von seiner Einsamkeit retten sollte. Da Seungmin seit Jahren ein hoffnungsloser Einzelgänger war und deswegen kaum mit jemanden redete, schlug seine Mutter ihm vor, dass er bis seinen Schulabschluss bei Hyunjin wohnte, damit er nicht so einsam war. Als Kinder haben sie sich so gut verstanden und Hyunjin konnte sicherlich gemeinsam mit Hyunjin nach Freunden suchen. Als würde jemand mit so einer Person mit ihm befreundet sein wollen. Seungmin zweifelte sogar, ob Hyunjin bei sich haben wollte. Auch wenn er sofort einverstanden war, als seine Mutter mit den Hwangs geredet hatte, war er nicht sicher, ob Hyunjin es wirklich meinte oder nur höflich war.

Die beiden erreichten Hyunjins Haus, worauf seine Mutter anhielt. „Wir sind da", verkündete sie und stellte den Motor ab. Seungmin war es gleichgültig, während er die Tür aufmachte, um rauszugehen. Es war eine wirklich schöne Gegend, wo sein Cousin wohnte, aber Seungmin würde es egal sein, wenn er auch in einem heruntergekommenen Viertel lebte. Seungmin zog sich die Kapuze über den Kopf und schaute auf das Haus vor ihm. „Seungmin, kannst du bitte dein Koffer bringen?" Langsam bewegte sich der rothaarige Junge zum Kofferraum und holte sein Koffer raus. Seine Hände steckten so tief in den schwarzen Hoodieärmel, dass nur die Fingerspitzen rauslugten. Seine Mutter nahm sein anderes Gepäck, welches Seungmin auf den Rücksitz verstaut hatte. Gemeinsam mit ihrem Sohn stand sie vor der Haustür und öffnete die Tür. Wenig später wurde die Tür von Hyunjin geöffnet. Schwarzes langes Haar umrahmte ein wirklich hübsches Gesicht. Er trug einen einfachen Pulli und eine passende Hose dazu. Auf seinem Lippen breitete sich ein Lächeln aus. „Hey Seungmin und Tante Hayoon! Kommt doch rein!"

Hyunjin führte seine Tante und seinen Cousin in das Innere des Hauses. Hier hatte sich auch nicht verändert, seit Seungmin das letzte Mal hier war. Nur ein älterer Hyunjin. „Eomma, Appa! Hayoon und Seungmin sind da!", rief der schwarzhaarige Junge durch das Haus. Danach wandte er sich an die beiden. „Möchtet ihr was zu trinken?" Seungmins Mutter fragte nach einem Glas Wasser. „Hyunjin! Immer noch so hübsch wie eh und je!" Auf das Kompliment musste Hyunjin erstmal lächeln und bedankte sich. „Und hast du schon eine Freundin?", fragte sie ihn weiter, worauf Hyunjin nickte. Seungmin fühlte sich wie ein fünftes Rad am Wagen. Bestimmt wollte Hyunjin lieber seine Zeit mit seiner Freundin verbringen als mit seinem langweiligen Cousin. Innerlich hoffte er einfach wieder mit seiner Mutter nach Hause zu fahren. Er fühlte sich nicht willkommen. „Du kannst doch sicher Seungmin ein paar von deinen Freunden vorstellen oder?" Ein warmes Lächeln umspielten Hyunjins Mund. „Sicher doch!" Als Hyunjin die beiden in die Küche führten, konnte Seungmin Geräusche von der Treppe hörte, die er vorher gesehen hatte. Wenig später sah er seinen Onkel und seine Frau am Türrahmen sehen. „Yeongsik!", rief Seungmins Mutter freudig und umarmte ihren Bruder freudig. „Es ist schön, dich wieder zu sehen, Schwesterherz!"

Hyunjins Mutter, Chaeyong, lächelte Seungmin an. „Hallo Seungmin. Wie groß du geworden bist!" Seungmin hob die Hand etwas und deutete ein Lächeln an. „Seungmin ist nicht sehr gesprächig. Schatz? Kannst du bitte deine Kapuze runternehmen?" Seufzend nahm er die Kapuze runter. Sein Cousin gab seiner Mutter ein Glas Wasser welches sie dankend nahm. „Danke", sagte sie, als sie sich an den Küchentisch hinsetzte. Hyunjins Eltern und sein Cousin taten es ihr gleich. Seungmin saß sich als letztes hin. Er fühlte sich immer noch fehl am Platz. Auch wenn hier sein Onkel und sein Cousin saßen und Hyunjins Mutter eine wirklich nette Person war, so spürte er ein stetes Gefühl des nicht Willkommens sein. Die nächsten Minuten besprachen sie Seungmins Leben bei den Hwangs, worauf Seungmin nur halb zuhörte. Seine andere Aufmerksamkeitshälfte widmete er den abneigenden Gedanken in seinen Kopf, die ihn erzählten, er sollte lieber hier weg. Er lies den Kopf sinken, während er sich so klein wie möglich machte und die Hände in seinem Schoß zusammenfaltete. 

Der Name der FF ist eine Kurzform von dem Stray Kids Lied 'The Tortoise and the Hare', weil das Lied so gut zu der Story vibed :) Für die FF hat mich das Videospiel 'Bugsnax' inspiriert. Solltet ihr es kennen, dann wisst ihr, was das für eine Story ist :')

-Fén

Tortare (Seungchan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt