25. Erwachen

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Felix P.O.V

Das erste, was ich wahrnahm, war ein steriler Geruch, der in meiner Nase brannte. Es roch nach Desinfektionsmittel. Aus Reflex verzog ich das Gesicht. Meine Augenlider fühlten sich tonnen schwer an, es war unmöglich sie zu öffnen. Ehe ich noch länger über die verwirrende Situation nachdenken konnte, wurde ich auch schon wieder müde & fiel sofort in einen tiefen schlaf.
Als ich endlich wieder wach wurde konnte ich zum Glück meine Augen öffnen. Ich blinzelte ein paar mal, es war komplett dunkel. Ich sah nur eine Balkontür, durch die der Mond in das Zimmer schien. Wo war ich? Als ich mich aufrichten wollte, spürte ich etwas an meinem linken Handgelenk. Langsam geriet ich in Panik, hektisch tastete ich mit der rechten Hand die kühle Wand ab, bis ich endlich einen Lichtschalter fand. Als der Raum erhellt war, fiel es mir sofort auf: Ich lag im Krankenhaus.
Als ich schließlich mein linkes Handgelenk begutachten konnte, wurde mir wieder alles klar: Ich hatte versucht mich umzubringen. Ein dicker weißer Verband umschlag mein Handgelenk & ein Katheter zierte meinen bleichen Arm. Als ich versuchte mein Handgelenk zu heben, durchfuhr mich ein pochender unaufhörlicher Schmerz. Ich konnte einen Schrei nicht unterdrücken. Gequält presste ich meine andere Hand darauf, um den Schmerz irgendwie zu lindern, doch es brachte nichts. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen & eine junge blonde Krankenschwester sah mich mit großen Augen an. Während sie zu mir eilte rief sie Richtung Tür: "Herr Doktor, er ist aufgewacht!"
Ehe ich etwas sagen konnte, drückte sie einen kleinen Knopf neben meinem Bett & lächelte milde. "Ich habe ihnen gerade ein leichtes Schmerzmittel verabreicht, es sollte ihnen bald besser gehen."
Immer noch benommen von der ganzen Situation nickte ich nur stumm. Schließlich betrat auch der gerufene Arzt das Zimmer & bedeutete der Krankenschwester, dieses zu verlassen, was sie auch tat. Als die Tür geschlossen war, redete er sofort auf mich ein.
"Also Herr Hardy, ich glaube, sie wissen wo sie sind, oder?", ohne meine Antwort hören zu wollen redete er hastig weiter:"Sie haben versucht sich umzubringen, indem sie sich die Pulsader aufgeschnitten haben, deswegen sollten sie die Wunde auch schonen, wir mussten sie zunähen. Sie haben eine Menge Blut verloren & deshalb auch einen kurzzeiten Herzstillstand erlitten, doch dank einer Bluttransfusion konnten wir sie noch retten. Im Katheter befindet sich Spenderblut, das ihnen noch zugeführt werden muss, sie sind im Moment sehr schwach, also bitte verlassen sie das Bett bis zu ihrer Entlassung nur, um auf die Toilette zu gehen, okay?"
Ich blickte ihn nur fassungslos an. Blutverlust? Transfusion? Herzstillstand?
Sein Blick verhärtete sich. "Haben sie mich verstanden?", fragte er erneut etwas langsamer. Ich nickte wieder stumm.
Er blickte zufrieden. "In solchen Fällen wie ihren wird ihnen natürlich eine Therapie zu Herzen gelegt, die sie am besten in Anspruch nehmen sollten, damit so etwas nicht noch mal passiert."
Also, der einfühlsamste war dieser Arzt schon mal nicht, aber ich wollte auch garkein Mitleid.
"So, dann ruhen sie sich noch ein bisschen aus & versuchen sie zu schlafen.", beendete er das Gespräch & verließ rasch das Zimmer. Wenigstens schloss er die Tür leise & machte das Licht vorher noch aus.
Nun war ich wieder allein & in meinem Kopf dröhnte alles. Ich wäre fast gestorben. Alles schien so unwirklich.

Rewilz FF - Sometimes, I miss you.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt