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Mélanie schreckte auf. Verwirrt schaute sie auf die Uhr. 19:27 Uhr. Ihr fiel ein Stein vom Herzen. Sie dachte, sie hätte mal wieder verschlafen.
Wieder klopfte es. Mélanie kletterte vom Bett und ging zur Tür. Ohne durch den Spion zu gucken öffnete sie sie.
"Oh." Lena musterte Mélanies verwuschelte Haare. "Ich hoffe, ich habe Sie nicht geweckt."
Mélanie versuchte mit den Fingern ihre Haare in Ordnung zu bringen und den Unterton in Lena's Stimme zu überhören.
"Hallo Frau Hübner! Nein, ich hatte mich nur kurz hingelegt."
"Dann ist ja gut." Lena setzte ein professionelles Lächeln auf, das ihre Augen nicht erreichte. "Ich hoffe, Sie hatten einen schönen ersten Tag in Berlin?"
Mélanie fragte sich, worauf das Gespräch hinauslaufen würde. Sie hatte das Gefühl, die Frage war rein rethorisch. "Ja, vielen Dank. Frau Venti hat mir schon ein paar Sachen erklärt."
"Hat sie das? Das ist ja fantastisch." Wieder dieses Lächeln. "Ich wollte Ihnen nur kurz einen Überblick geben, wie Ihr Tag morgen aussehen wird. Wenn Sie so gut sind, und sich morgen um viertel vor neun mit Frau Venti im siebten Stock vor der Grand Club Lounge treffen. Sie hat Sie bestimmt schon darüber informiert, dass Sie erstmal mit ihr zusammen arbeiten werden."
Mélanie nickte, und Lena fuhr fort.
"Frau Venti wird Ihnen dann auch zeigen wo die Mitarbeiter Mittag essen und so weiter, und nach der Pause, kurz vor 13 Uhr, kommen Sie dann bitte zu mir an die Rezeption und dann bring ich Sie zu Frau Deininger, unserer Personaldirektorin. Mit ihr gehen Sie dann noch mal den zeitlichen Ablauf ihres Praktikums in unserem Hause durch."
"Okay." Mélanie nickte lächelnd.
"Perfekt, dann wünsche ich Ihnen einen schönen Abend!" Lena machte auf dem Absatz kehrt und war verschwunden.
Mélanie schloss ihre Zimmertür und streckte sich. Ihr Magen knurrte und sie erinnerte sich, dass sie eh noch an die frische Luft wollte. Sie nahm ihre Tasche, zog ihre Schuhe an und verließ das Hotel. Sie bog zwei mal nach rechts ab und war wieder am Potsdamer Platz. Von dort ging sie zum Sony Center und suchte sich einen Platz draußen vor einem Bistro. Sie ließ den Tag Revue passieren und beobachtete die Menschen um sie herum. Durch ihren deutschen Vater war ihr das Land vertraut, aber sie fragte sich trotzdem, ob Berlin wirklich ihr zu Hause werden konnte.
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Am nächsten Morgen stand Mélanie pünktlich um viertel vor neun vor der Grand Club Lounge.
"Ah, da sind Sie ja." Nonna lief an ihr vorbei in die Lounge. "Kommen Sie!"
Sie zeigte ihr den Empfang der Lounge und das Frühstücksbuffet dort. "Morgen bereiten wir das Frühstück hier mal zusammen vor. Jetzt kümmern wir uns erstmal um die Zimmer."
Von Zimmer zu Zimmer konnte Mélanie Nonna immer besser helfen. Sie bekam ein Gefühl für das erforderte Tempo und verstand die Reihenfolge.
"Ihre Uniform kommt übrigens später." meinte Nonna, während sie in einem der Zimmer gerade die Betten neu bezog. "Da gab es wohl ein Missverständnis mit der Größe. Aber Ihre Kleidung ist erstmal völlig in Ordnung."
Mélanie trug eine schwarze Skinny Jeans, graue Ballerinas und ein schlichtes schwarzes langärmliges Oberteil. Ihre blonden schulterlangen Haare hatte sie hochgesteckt.
"Schnappen Sie sich mal den anderen Wagen und machen das nächste Zimmer fertig. Aber denken Sie dran, vorher anzuklopfen."
Mélanie riss nervös die Augen auf. Sie war schon immer ein Tollpatsch und hatte furchtbare Angst etwas falsch zu machen.
"Ich kontrollier das Zimmer danach nochmal, keine Sorge." versuchte Nonna sie zu beruhigen und Mélanie atmete tief ein und machte sich auf den Weg zum nächsten Zimmer. Vorsichtig klopfte sie an die Tür und horchte, aber niemand antwortete. Sie öffnete die Tür mit der Schlüsselkarte und betrat den Raum. Konzentriert führte sie Schritt für Schritt durch und Nonna musste hinterher nur Kleinigkeiten korrigieren.
"Sehr gut, machen Sie ruhig schonmal den nächsten Raum, ich hol noch mehr Shampoofläschchen, die wurden nicht vernünftig aufgefüllt."
Wieder klopfte Mélanie vorsichtig an die Tür vom Zimmer und trat ein, als niemand antwortete. Sie bezog die Betten neu, tauschte die Handtücher aus und ging auf den kleinen Tisch zu, der vor dem großen Fenster stand. Auf dem Tisch stand eine Schneekugel, die mit der Berliner Skyline gefüllt war. Die hatte sich der Gast wahrscheinlich als Mitbringsel gekauft. Mélanie hob sie hoch, um über den Tisch zu wischen, und gerade als sie sie wieder hinstellen wollte, fiel sie ihr aus der Hand und zerbrach scheppernd auf dem Boden.
"Non!" Mélanie hielt sich die Hand vor den Mund. "Oh nein, warum!"
Nachdem sie ein paar mal hilflos im Raum hin und her geschaut hatte, lief sie aus dem Zimmer, um zu sehen ob Nonna schon zurück war. Sie sah in beiden Richtungen den Flur hinunter, konnte Nonna aber nirgends entdecken.
Dann passierte es. Mit einem leisen Klick fiel die Zimmertür hinter ihr ins Schloss. Mélanie durchfuhr ein heißer Schauer, als sie realisierte, dass sie die Schlüsselkarte auf dem kleinen Tisch liegen gelassen hatte.
Hektisch drehte sie sich um, ruckelte an der Tür und lehnte sich dann mit der Stirn dagegen. 'Warum muss immer mir so etwas passieren?' Sie war so geschockt, dass sie nicht bemerkte, dass ein Stückchen weiter den Flur runter, eine Zimmertür geöffnet wurde. Erschrocken fuhr sie herum, als sie rechts hinter sich eine Männerstimme hörte.
"Hast du dich ausgeschlossen?"
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Heartbreak Hotel (Shindy FF)
FanfictionMélanie Dubois lebt ein Leben, von dem andere träumen. Sie ist an der Südküste Frankreichs aufgewachsen und hilft dort im Unternehmen ihres Vaters aus. Um ein altes Versprechen einzulösen, muss sie aber all das aufgeben, und für ein Studium samt Pra...