Teil 13) Trust no bitch

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Einen wunderschönen guten Morgen, ich hoffe bei euch ist es auch so schön sonnig! :) ✌🏻️☀️
Darf ich vorstellen, die gute Lena. Und zwar in Bestform 😉
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„Warum sieht das bei mir nie wie bei Ihnen aus?" Mélanie raufte sich die Haare und startete den gefühlt 237sten Versuch, das Spa-Handtuch so zusammenzulegen, wie Nonna es ihr vorgemacht hatte.

„Übung macht den Meister. Ich hab das am Anfang auch nicht hinbekommen." Sie sah Mélanie wohlwollend an und faltete ihr Handtuch wieder auseinander, um nochmal von vorne zu beginnen. „Wie gefällt es Ihnen bisher hier oben?"

„Eigentlich ganz gut." Mélanie war jetzt den vierten Tag im Spa-Bereich und war überglücklich, dass Nonna sie hier einarbeitete. Sie war wirklich die gute Seele des Hotels. Nur die Arbeit mit Seti vermisse sie, aber sie trafen sich immer zur Mittagspause.

„Ich hab gehört heute soll irgendein Schauspieler anreisen." Mélanie hatte in der Mittagspause davon gehört und machte sich schon die ganze Zeit Gedanken, weil es hieß, der Schauspieler sei sehr eigen und habe viele Sonderwünsche. Vielleicht hatte sie Glück, und er würde sich nicht im Spa-Bereich blicken lassen.

Nonna nickte. „Oh ja, die Empfangshexen konnten mal wieder ihren Mund nicht halten." Sie machte eine abfällige Bewegung mit der Hand und faltete kopfschüttelnd weiter ihr Handtuch. „Der Typ ist nicht ganz ohne, aber keine Sorge, ich hab gehört er bleibt nur eine Nacht. Anscheinend hat er morgen Abend eine Filmpremiere im Sony-Center."

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Am späten Nachmittag, Mélanie stand gerade am Empfang des Spa's, öffnete sich die Glastür und Lena kam lächelnd herein.

„Frau Dubois, wie geht's Ihnen?" Sie legte die Unterarme auf den Empfang und Mélanie fragte sich, warum sie so gute Laune hatte. Seit sie die Unterhaltung zwischen Lena und Olivia im Flur überhört hatte, traute sie ihnen nicht mehr über den Weg. Andererseits war seitdem ein bisschen Zeit ins Land gegangen und Lena war immer sehr höflich gewesen, hatte ihr wertvolle Tipps gegeben.

„Gut, danke. Ich hoffe Ihnen geht es auch gut?" Mélanie zwang sich, so höflich wie möglich zu klingen.

„Ja, super, danke. Haben Sie gehört, dass Roland Huminsky hier ist?" Sie sah aus wie ein kleines Mädchen, das kurz davor war Geschenke auszupacken.

„Ich hab es gehört, aber ich kenne ihn nicht."

„Oh, er ist fantastisch! Aber er hat eine Menge Sonderwünsche. Sie wurden ja bestimmt eingewiesen?"

Mélanie sah sie überrascht an. „Eingewiesen?" Niemand hatte ihr gegenüber erwähnt, dass sie irgendwas zu beachten hatte, sollte dieser Huminsky hier auftauchen. Ein ungutes Gefühl beschlich sie. „Was muss ich denn wissen?"

„Also." Lena flüsterte fast, als gäbe sie Mélanie strenggeheime Informationen weiter. „Er liegt immer ewig auf den Liegen am Pool rum. Er trinkt immer Kaffee wenn er im Spa ist. Je mehr Zucker im Kaffee, desto besser. Mindestens drei Stücke! Und bringen Sie ihm die Tageszeitung. Der flippt aus, wenn er danach fragen muss."

Mélanie sträubte sich dagegen, aber sie war Lena wirklich dankbar. Sie fragte sich, warum sie niemand auf all das hingewiesen hatte. Es ging schließlich auch um den Ruf des Hotels.

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Nicht mal eine halbe Stunde später öffnete sich die Glastür erneut und ein hochgewachsener, glatzköpfiger Mann, Mélanie schätzte ihn auf Ende Vierzig, kam, mit Bademantel bekleidet, herein. Er sah Mélanie halbherzig an und hielt ihr die offene Hand hin.

"Herzlich willkom.."

"Den Schlüssel, bitte." unterbrach der Typ sie und Mélanie war sich sicher, dass sie Huminsky gegenüber stand.

"Gern." Sie lächelte ihn freundlich an und reichte ihm den Schlüssel für das Solarium. Ohne sie weiter zu beachten ging er am Empfang vorbei den Flur hinunter und bog nach rechts ab zum Solarium.

Erleichtert atmete Mélanie aus. Sie fühlte sich gut vorbereitet. Als der Schauspieler kurze Zeit später das Solarium verließ und im Spa-Bereich verschwand, bereitete Mélanie schnell eine Tasse Kaffee zu, ließ drei Würfel Zucker darin verschwinden, legte die Tageszeitung auf das Tablett neben die Tasse und machte sich auf den Weg in Richtung Pool.

"Herr Huminsky, Ihr Kaffee und Ihre Tageszeitung." Mélanie balancierte das Tablett auf der linken Hand und stellte die Tasse auf dem kleinen Tisch neben der Liege ab, auf der der Schauspieler es sich gemütlich gemacht hatte.

Irritiert sah er sie an. "Was soll ich denn mit der Zeitung?"

Mélanie schluckte. "Oh, ich dachte.."

"Nicht denken. Wieder mitnehmen. Danke!" Kopfschüttelnd legte er sich wieder hin und Mélanie machte sich schnell mit der Zeitung in der Hand auf den Weg zurück zum Empfang. Das fing ja gut an. Bei ihrem Glück würde sich jetzt noch Michael überlegen zufällig mal im Spa aufzutauchen, obwohl er sonst so eine Abneigung gegen Hotelpools hatte, und dann würde sie wirklich in Erklärungsnot kommen. Ihr drehte sich der Magen um. Sie war in den letzten Wochen meisterhaft im Verdrängen geworden, aber gut ging es ihr dabei nicht.

Gerade als sie Revue passieren ließ, was Lena ihr noch für Tipps gegeben hatte, unterbrach wütendes Gebrüll aus dem Spa-Bereich ihre Gedanken. "Da ist ja Zucker drin!!"

Mélanie lief es eiskalt den Rücken runter. Lena.. Wie hatte sie so dumm sein können? Natürlich wollte Lena ihr nicht helfen. Die Tür des Spa-Bereichs öffnete sich und Huminsky lief kopfschüttelnd an ihr vorbei. "Seit wann arbeiten hier solche Stümper?"

'Was stimmt denn nicht mit dem Typen?' Mélanie musste sich extrem zusammenreißen, nichts zu sagen. Sie kochte vor Wut. Nicht nur, dass diesem Huminsky jede Form der Höflichkeit fehlte. Lena hatte sie auf die dümmste und einfachste Art reingelegt. Wie konnte sie so naiv sein!

Das Telefon vor ihr klingelte. Sie erkannte an der Nummer, dass es ein interner Anruf war. Mit klopfendem Herz nahm sie den Hörer in die Hand. "Dubois."

"Mélanie, hier ist Nonna."

"Nonna, du glaubst nicht was grad passiert ist."

"Ich weiß was grad passiert ist. Du wirst gleich am Empfang abgelöst. Die Personalleiterin möchte dich sprechen."

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Mélanie ließ sich auf ihren Sessel fallen. Wie viel schlimmer hätte dieser Tag laufen können? Sie stellte sich auf einen Abend mit billigen Pralinen und einem kitschigen Film ein, doch dann klingelte es. Irritiert stand sie auf und öffnete ihre Wohnungstür.

"Hey!"

"Hey." Michael lehnte sich grinsend zu ihr herunter und küsste sie zur Begrüßung.

"Ich dachte du schaffst es heute nicht."

"Hab mich beeilt." Lächelnd ging er an ihr vorbei. "Wie war dein Tag?"

"Scheiße."

Michael lachte. "Was ist passiert?"

Mélanie würde ihm so gern alles erzählen, aber jetzt war nicht der Zeitpunkt. So wie jeden Tag. "Egal. Kannst du mich bitte ablenken?"

Auf Michael's Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. "Nichts lieber als das."

Heartbreak Hotel (Shindy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt