Teil 11) Na dann erzähl mal

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Sorry, dass es wieder so lang gedauert hat, bin im Moment irgendwie viel unterwegs!
Vielen Dank für eure Votes und Kommentare! Ihr könnt es euch denken, das im Titelbild ist der gute Seti (:
Einen schönen Sonntag euch! ❤️
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"Na dann erzähl mal. Ich bin gespannt." Seti lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah Melanie neugierig an. Melanie seufzte und raufte sich ihr Haar. Sie wusste beim besten Willen nicht, wo sie anfangen sollte.

"Ich muss mich erstmal bei dir entschuldigen, Seti. Das war nicht richtig, dass ich dich da mit reingezogen hab."
Was sie sagte, meinte sie aufrichtig. Die Situation war für sie schon schwierig und kompliziert genug. Jetzt hatte sie Seti dazu gebracht, jemanden anzulügen, mit dem er sich offensichtlich sehr gut verstand.

"Das fing eigentlich alles mit einer Art Verwechslung an. Die Schneekugel-Geschichte hast du ja mitbekommen. Ich hab mich aus Versehen aus dem Zimmer, in dem das passiert ist, ausgesperrt, und dadurch dachte Michael, dass das mein Zimmer war. Eigentlich hat er mich dann nur in das Foyer begleitet und wir haben uns kurz unterhalten. Am Abend wollte ich mich dann bei den Besitzern der Schneekugel entschuldigen, und dann hat er mich wieder gesehen wie ich vor der Tür stand und mich eingeladen. Und irgendwie haben wir angefangen Wein zu trinken."

Mélanie schüttelte beschämt den Kopf. "Auf jeden Fall bin ich dann am nächsten Morgen aufgewacht und lag bei ihm im Bett und war komplett verkatert."

Seti sah Mélanie mit einem Blick an, den sie als eine Mischung aus Überraschung und vielleicht auch ein bisschen Enttäuschung interpretierte. "Du bist bei ihm im Bett aufgewacht?"

Mélanie schüttelte den Kopf. "Nein. Also ja. Aber da war nichts. Wir haben einfach nur zu viel Wein gehabt und sind eingeschlafen. Wirklich."

Seufzend raufte Seti sich das kurze Haar. "Gab es denn keine Situation, in der du das alles hättest aufklären können?"

"Viel zu viele." sagte Mélanie zerknirscht. "Spätestens gestern hätte ich es einfach sagen müssen."

"Was ist denn da gestern passiert? Also wollte er an der Zimmertür klopfen, weil er dachte, es sei dein Zimmer!"

"Ja genau! Und dann hatte er sich ja ausgeschlossen und hat dich gebeten die Tür zu öffnen. Es tut mir so leid, dass du so tun musstest als würdest du mich nicht kennen."

"Mach dir da mal keine Sorgen. Kümmer dich einfach drum. Erklär es ihm, dann wird er es schon verstehen."

"Aber er hat sich so abfällig darüber geäußert, hier zu arbeiten!"

Seti schmunzelte. "Ich hab das Gefühl manchmal verwischt die Grenze zwischen Shindy und Michael."

Mélanie legte irritiert den Kopf schief. "Ich weiß nicht, ob ich dir folgen kann."

Sie konnte in Seti's Gesicht sehen, wie ihm langsam etwas dämmerte. "Ach, du hast ja keine Ahnung was er macht!"

"Wie, was er macht?"

Seti erklärte Mélanie was Michael beruflich machte und dass er nur phasenweise in Berlin zum arbeiten war, weil sein Label hier war.

"Ich hatte vermutet er würde in der Modebranche arbeiten." sagte Mélanie nachdenklich. "Ich hätte nicht gedacht, dass er Musik macht."

Sie drehte den Kopf zu Seti. "Steht Lena deshalb so auf ihn?"

"Tut sie das?" Seti fing an zu lachen. "Nein, Spaß. Klar, die sind alle hinter ihm her. Hat sie was zu dir gesagt, oder wie kommst du drauf?"

Mélanie erzählte Seti davon, wie Lena reagiert hatte, als sie mit Michael im Foyer aufgetaucht war, und dass sie sie vor Michael's Zimmertür angetroffen hatte, nachdem sie morgens verkatert bei ihm aufgewacht war.

"Und dann hat sie uns gestern schon wieder zusammen gesehen. Sie wird mir doch die Hölle heiß machen!"

"Wo hat sie euch denn gestern gesehen?"

"Ich war ja dann in seinem Zimmer. Und ich hab dann schon wieder gelogen, hab mir eine Ausrede überlegt, weil du ihm ja gesagt hattest, dass in dem Zimmer zwei Personen gewohnt haben. Und dann wurde es mir einfach zuviel. Ich wollte alles aufklären und hab total Angst bekommen. Ich bin einfach aufgestanden und weggelaufen." Kleinlaut fügte sie hinzu: "Total kindisch, ich weiß."

"Und dann?"

"Dann ist er hinter mir her und hat die Fahrstuhltür offen gehalten. Ich wollte nur noch weg! Und dann tauchte Lena auf und hat irgendwas erzählt, dass sie dringend etwas mit ihm klären muss oder so, und dann ist er zu mir in den Fahrstuhl, hat meine Hand genommen und ihr mit der anderen gewunken. Ich sage dir, sie wird ihren Frust an mir auslassen!"

Seti lachte lauthals auf und sah sich sofort entschuldigend in der Lounge um. Etwas leiser sagte er: "Ich feier ihn schon ein bisschen. Lena hat mir das Leben hier so oft schwer gemacht. Der Geschäftsführer überträgt ihr oft kontrollierende Aufgaben und so hat sie andauernd überall ihre Finger im Spiel."

"Er hat mich geküsst Seti."

Überrascht zog Seti seine Augenbrauchen hoch.

"Jetzt guck nicht so überrascht. Sag mir lieber, was ich machen soll. Ich hab das Gefühl ich komm aus der Nummer nicht mehr raus!"

Seti lachte. "Es ist doch ganz einfach Mélanie. Es führt zu nichts, also musst du mit ihm sprechen. Du hast keine andere Möglichkeit."

Mélanie wusste, dass Seti Recht hatte. Aber auch wenn sie sich am Anfang dagegen gesträubt hatte, der Kuss hatte ihr gefallen. Sogar sehr. Und es war das passiert, was sie befürchtet hatte. Sie hatte große Angst, das mit Michael zu riskieren.

Als die Mittagspause begann, machte Mélanie sich auf den Weg zu der sogenannten Abstellkammer und wollte grade am Ende des Flurs rechts abbiegen, als sie Lena's Stimme hörte und innehielt.

"..dann müssen wir halt dafür sorgen! Seit sie hier aufgekreuzt ist, ist er doch ganz anders drauf! Es kotzt mich so an.."

"Kann ich verstehen." Mélanie konnte die Stimme der zweiten Person niemandem zuordnen. Sie dachte daran, wie Nonna ihr von den zwei Empfangshexen erzählt hatte: Lena und Olivia.

"Lass es uns so machen." sagte die Frau, von der Mélanie vermutete, es war Olivia. "Wenn wir mit ihr fertig sind, gehört er dir."

Heartbreak Hotel (Shindy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt