Heartbreak Hotel (Shindy FF)

Teil 4) Die Schlüsselkarte

Da ist er, der Herr Schindler ;) Ich wünsch euch einen schönen Tag!
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Michael griff nach seinen Zigaretten, nahm seine Schlüsselkarte und  verließ sein Zimmer. Ein Geräusch weckte seine Aufmerksamkeit und er  sah den Flur herunter. Ein paar Zimmer weiter, auf der anderen Seite vom  Flur stand eine Blondine, ruckelte an der Türklinke und lehnte sich dann mit der Stirn gegen ihre Zimmertür. Er wandte sich zum gehen, aber ungewöhnlicherweise tat sie ihm leid.

"Hast du dich ausgesperrt?" Er war selbst überrascht, dass er sie ansprach und ähnlich überrascht schaute die Blondine ihn an. Sie nickte zögernd.

'Kann die nicht sprechen?' Er fuhr sich mit den Fingern durch  seinen Vollbart und steckte seine Packung Marlboro in die Hosentasche.  "Die am Empfang geben dir eine neue Karte. Ich hab meine schon ein paar  mal verloren."

Die Blondine nickte wieder. "Danke, ich werd dort mal nachfragen."

'Ah fuck. Französischer Akzent.' Michael räusperte sich.

"Ich bin eh grad auf dem Weg nach unten." Er deutete den Flur runter Richtung Fahrstuhl und setzte sich langsam in Bewegung. Sie schien flache Schuhe zu tragen, aber er hörte, dass sie sich hinter ihm in Bewegung setzte. Im Fahrstuhl drückte er den Knopf für das Erdgeschoss und die Türen schlossen sich.

"Ich bin Mélanie." Die Blondine hielt ihm ihre Hand hin und Michael reichte ihr seine. "Michael."

"Freut mich, Michael."

'Himmel, rede weiter.' Er warf einen Blick zu ihr rüber. Sie war nicht unbedingt sein Typ. Ein bisschen zu schmal, zu wenig Kurven, zu unauffällig. Aber dieser Akzent..

"Bist du schon lange hier?"

Mélanie schüttelte den Kopf. "Ich bin gestern erst angekommen."

Michael nickte. Das erklärte, warum er sie hier noch nicht gesehen hatte, obwohl das natürlich auch daran liegen konnte, dass er das Hotel meist erst mittags verließ und oft erst spätabends zurückkam.

Die Türen des Fahrstuhls öffneten sich und die beiden liefen nebeneinander her zur Rezeption. Michael hatte wie immer keine Lust auf die Weiber am Empfang, aber weder Djorka, noch Vincent konnten ihn heute abholen, also brauchte er ein Taxi.

"Herr Schindler!" Lena strahlte ihn an. "Wie kann ich Ihnen helfen?"

Michael sah, wie ihr Blick rüber zu Mélanie wanderte und wie sich ihre Gesichtszüge veränderten, während sie abwechselnd beide ansah. Er musste sich ein Schmunzeln verkneifen. "Ich brauch ein Taxi, bitte. Und Mélanie hier braucht eine neue Schlüsselkarte." Er legte seine rechte Hand auf Mélanie's Rücken und amüsierte sich über Lena's gezwungenes Lächeln.

"Selbstverständlich." Lena blinzelte und sah auf den Bildschirm vor sich. "Ich kümmere mich darum." Sie nahm den Hörer ihres Telefons ab und bat um ein Taxi. An Michael gewandt sagte sie: "Ihr Taxi ist in fünf Minuten da." Und dann drehte sie sich zu Mélanie: "Frau Dubois, ich bereite die Karte vor, nehmen Sie bitte kurz Platz?"

Michael hatte das Gefühl die Französin wollte etwas erwidern, er konnte sich aber auch täuschen. Auf jeden Fall machte sie sich auf den Weg zu der großen Sitzgruppe im Foyer und er folgte ihr.

"Wo hast du gelernt so gut deutsch zu sprechen?" Michael hasste, dass er ihr schon wieder eine Frage stellte. Aber es war einerseits so entspannt, dass sie keines der Weiber war, die sich an ihn ranschmissen, andererseits forderte es ihn heraus, dass sie so uninteressiert schien.

"Mein Vater ist Deutscher. Mit ihm habe ich schon immer nur deutsch gesprochen und ich hatte Unterricht in der Schule. Nur den Akzent werde ich nicht los."

"Den solltest du auch nicht loswerden." Michael schmunzelte und sah, dass auch Mélanie ein Lächeln nicht verstecken konnte.

"Frau Dubois, Ihre Karte ist fertig."

Michael sah genervt zu Lena rüber. Mélanie stand auf und drehte sich zu Michael um. "Hat mich gefreut."

Michael nickte. "Mich auch."

Sie zögerte kurz. "Zimmer 719, oder?"

Michael grinste überrascht und nickte.

"Bis bald." Mélanie drehte sich wieder um und ging auf Lena zu.

'Verdammt.' Michael ging zum Ausgang und sah sich nach dem Taxi um. Er konnte diese Französin überhaupt nicht einschätzen. Mit der Frage nach der Zimmernummer hatte er überhaupt nicht gerechnet. 'Was hat sie vor?'