Ich danke euch von Herzen für die Votes und Kommentare! Habt ein schönes Wochenende ❤️
____________________Während Mélanie komplett überfordert war, schien Seti jemand zu sein, der einfach immer einen kühlen Kopf behielt. Er streckte seine Hand aus und stellte sich höflich vor. Mélanie's Plan, mit offenen Karten zu spielen, wurde durch diese Situation natürlich nicht unbedingt leichter. Das war ihr sofort klar.
"Du rettest mich mal wieder, man!" Michael sah Seti dankbar an, während dieser mit seiner Karte Michael's Zimmertür öffnete.
"Ich helfe, wo ich kann." Mélanie registrierte durchaus, dass Seti nicht etwa Michael, sondern sie lächelnd ansah, als er das sagte. Sie war erleichtert, als er sich verabschiedete, wusste aber, sie schuldete jetzt nicht mehr nur einer Person eine Menge Erklärungen.
"Seti meinte irgendwie du bist abgereist?" Michael sah Mélanie fragend an.
"Das ist alles ein bisschen kompliziert." Sie setzte sich auf die vordere Kante des Sofas. "Ich wollte eh mit dir sprechen. Wegen neulich Abend und so."
Michael setzte sich auf den Sessel. "Ja, ich hab gar nicht mitbekommen, dass du gegangen bist."
"Ich frag mich ehrlich gesagt eher, wie ich in deinem Bett gelandet bin."
Michael grinste. "Na du bist immer eingeschlafen, da dachte ich vielleicht ist es im Bett gemütlicher."
Mélanie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Gemütlicher! Warum hast du eigentlich nicht auf dem Sofa geschlafen?"
"Ich schlaf doch nicht auf einem Sofa!" Michael sah sie gespielt schockiert an. "Nee, im Ernst, da war nix los. Wir haben einfach beide zuviel getrunken und sind eingepennt."
"Okay." Mélanie sah Michael an und als die beiden sich einen Moment zu lang in die Augen sahen, merkte sie, wie ihr Herzschlag sich beschleunigte. Sie blinzelte und schaute runter auf ihre Hände.
"Möchtet du was trinken?" Michael stand auf und ging zu dem kleinen Kühlschrank.
"Gern, aber bitte kein Wein." Mélanie grinste ihn an und stellte wieder mal in Frage, ob es richtig war ihm die Wahrheit zu sagen. Sie fing gerade wieder an sich wohlzufühlen. Konnte sie die Geschichte nicht ein bisschen abändern? Sie hatte schließlich wirklich vor, ein Hotel zu eröffnen. Irgendwann. Und vielleicht fand er es ja gar nicht schlimm, dass sie studierte?
"Bin ich froh, dass Seti mir die Tür aufmachen konnte." Michael goss Mélanie ein Glas Wasser ein. "Die Tussen am Empfang hätten da wieder eine riesen Sache draus gemacht."
"Was meinst du mit riesen Sache?"
"Ach, letztes mal hat die eine darauf bestanden, mir die Tür persönlich aufzumachen und so. Ich kann mit denen nichts anfangen."
Mélanie fragte sich, ob er von Lena sprach und versuchte, nicht voreilig schadenfroh zu sein.
"Was für ein Leben." Michael ließ sich auf dem Sessel nieder und griff nach seinem Glas Wasser. "Jeden Tag am Empfang rumstehen und grinsen. Nichts gegen Seti oder so, aber stell dir das mal vor. Oder noch schlimmer, die Zimmer putzen! Völliger Absturz!"
Mélanie gefror das Blut in den Adern. "Hast du vielleicht doch ein Glas Wein für mich?" Was machte sie da? Sie wollte ihn beschimpfen, aufstehen und gehen. Wie oberflächlich war dieser Mann? Glaubte er, die Zimmer putzten sich von selbst? Irgendjemand musste seine vollgeaschten Bettlaken ja wechseln.
Michael war derweil lachend aufgestanden und war dabei eine Rotweinflasche zu öffnen. "Also was meintest du vorhin? Was ist kompliziert?"
"Ich habe jetzt eine Wohnung. Nicht weit von hier." Mélanie hatte jeglichen Mut, mit offenen Karten zu spielen, verloren. "Deshalb hab ich ausgecheckt." Sie schämte sich dafür, sich so klein zu machen. Es fiel ihr schwer, sich einzugestehen, dass ihr unheimlich wichtig war, was dieser Mann von ihr hielt. Erklären konnte sie es sich nicht.
"Oh cool, nicht schlecht." Er hob sein Weinglas. "Dann auf deine neue Wohnung!"
Mélanie hob ihr Glas. Sie versuchte zu lächeln, aber ihre Mundwinkel waren schwer wie Blei.
"Aber sag mal.." Michael trank einen Schluck Wein. "Was genau machst du dann hier?"
Mélanie schluckte. "Das ist der komplizierte Teil." Sie trank einen großen Schluck Wein. "Ich.. Also ich.."
Michael legte den Kopf schief und schaute sie neugierig an.
'Jetzt sag es ihm endlich! Das ist doch bescheuert!' Mélanie's Gedanken rasten. Sie stellte ihr Glas auf dem Tisch ab und strich sich ihre Haare hinter ihr Ohr. Das hatte sie schon immer gemacht, wenn sie nervös war. Sie atmete tief ein und aus. "Also, ich.. Ich wollte dich wiedersehen."
Auf Michael's Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Er trank einen Schluck Wein, sah sie aus seinen dunkelbrauen Augen an, sagte aber kein Wort.
Mélanie rutschte unsicher auf dem Sofa hin und her. Das war sie gewesen. Die perfekte Möglichkeit ihm zu sagen was sie im Hotel tat. Es war doch nur ein Praktikum, vor einem Studium, überhaupt nichts Schlimmes. Sie schämte sich einfach gelogen zu haben und es zuzugeben. Sie sah Michael in die Augen und zog fragend die Augenbrauen hoch.
Michael grinste und zeigte seine strahlend weißen Zähne. "Ich hatte gehofft, dass du das sagen würdest."
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Heartbreak Hotel (Shindy FF)
FanfictionMélanie Dubois lebt ein Leben, von dem andere träumen. Sie ist an der Südküste Frankreichs aufgewachsen und hilft dort im Unternehmen ihres Vaters aus. Um ein altes Versprechen einzulösen, muss sie aber all das aufgeben, und für ein Studium samt Pra...