Selection - Was passiert wenn der Thronfolger stirbt?

Kapitel 5

Geschocked gucke ich auf den Brief in meiner Hand.

Prinz Leolas lebt? Es gibt eine Selection? Jetzt? Wenn ich alt genug bin? Jetzt, wenn Leolas, mein Leolas geht? Was soll ich jetzt machen? Meine Familie, sie braucht das Geld, aber ich will nicht, ich will nicht ins Schloss, ich hasse die Königsfamilie.

Tausend Gedanken rasen mir in den Kopf, aber mein Blick, habe ich noch nicht von dem Brief genommen.

„Sophie ist alles ok?" fragt Leolas und langsam hebe ich meinen Blick, um ihn anzusehen.

„Ich werde dich nicht zwingen, aber du weißt was ich darüber denke" sagt er ruhig und guckt mich dabei direkt an. Ich weiß das er will, das ich mich anmelde und nachdem was heute passiert ist, ist es vermutlich auch richtig, aber ich will einfach nicht und selbst wenn, ich würde sowieso nicht ausgewählt werden.

„Ich werde doch eh nicht gewählt, also wieso der Aufwand?" frage ich deswegen einfach gerade her raus und hoffe, dass er so nichts mehr sagt, vergebens.

„Wenn du eh nicht glaubst, dass sie dich nehmen, dann kannst du es doch auch versuchen" gibt er jedoch mal wieder nicht auf.

„Verdammt Leolas, du bist mein Freund und du bist gerade dabei, mich zu überreden, an einem Casting teil zu nehmen, an dem ich versuche Königin zu werden? Bei dem ich also einen andern heiraten würde?" ich werfe ihm die Worte an den Kopf, da ich langsam echt daran zweifle, was ich ihm überhaupt noch bedeute, wenn er mich jetzt versucht auf diese Weise los zu werden, ich meine, bedeute ich ihm echt so wenig, dass er mich jetzt mit dem Prinzen verkuppeln möchte? Mit einem Typen, den ich jetzt schon hasse, ohne ihn überhaupt zu kennen? Wieso macht er das sonst jetzt?

Die Gedanken kreisen mir durch den Kopf und ich werde sie einfach nicht los, weshalb ich mich dazu überwinde, die Frage einfach laut zu stellen, auch wenn ich weiß, dass ich dabei wieder anfangen werde zu weinen.

„Bedeute ich dir echt so wenig?" frage ich ihn einfach, bevor ich aufspringe um weg zu laufen.

Leolas Sicht:

Bevor Sophie weg laufen kann halte ich sie am Arm fest.

Wieso versteht sie mich denn nicht? Wieso versteht sie nicht, dass ich der Prinz bin?

Ich will sie hier nicht zurück lassen, aber wenn sie sich nicht für das Casting anmelden möchte, dann habe ich keine andere Wahl, dann muss ich ein Mädchen heiraten, was mir nichts bedeuten wird.

„Sophie versteh mich doch, was ist wenn nochmal sowas wie heute passiert? Was ist wenn ich dann nicht da bin, um dir zu helfen? Ich will doch nur nicht das dir etwas passiert!"

ich versuche sie anzugucken, als ich realisiere, was sie zuletzt gesagt hat

‚bedeute ich dir echt so wenig?' Sie hat mich gefragt ob sie mir egal ist.

„Soll dass ein Witz sein?" gehe ich also jetzt noch Frage ein. „Sophie du bedeutest mir alles, Ich liebe dich" sage ich jetzt ziemlich leise und gucke sie traurig an, zumindest versuche ich das, denn sie hat die ganze Zeit nichts mehr gesagt, sondern nur auf den Boden geguckt.

Ich weiß ich habe sie in letzter Zeit sehr viel belogen und ich weiß, dass sie das langsam merkt, aber ich habe das nur gemacht, weil ich Angst habe sie zu verlieren. Ich weiß das sie die Königsfamilie hasst und somit auch mich hasst.

Der Gedanke macht mir jedes Mal wieder so Angst, dass Sophie mich hassen wird, wenn sie erfährt dass ich der Prinz bin, doch was soll ich machen? Ich habeversucht es vor ihr geheim zu halten, damit sie mich dann als Prinz erlebt, und sieht, dass es nicht so schlimm ist wie sie dachte.

Doch jetzt habe ich wieder zweifel ob das ein guter Plan war und überlege deswegen, ob ich ihr einfach die Wahrheit sagen soll, aber wenn ich das machen würde, dann würde sie mich hassen. Sie würde mir nicht die Möglichkeit geben sie irgendwie davon zu überzeugen, dass sie Königsfamilie gar nicht so schlimm ist, eins wird mir jedoch immer mehr klar, sie wird mich hassen, egal was ich jetzt mache.

Sophies Sicht:

Er liebt mich, er liebt mich, er liebt mich

an diesem Gedanken halte ich mich fest, um nicht total zu verzweifeln. Er hat ja recht, er kann mich nicht beschützen, wenn er weg ist und würde meiner Familie auch sehr damit helfen, da ist nur mein verdammter Stolz, der sich weigert ins Schloss zu gehen.

Das erste Mal, seit ich weggelaufen wollte, gucke ich ihn an, mit Tränen in den Augen. Ich wollte die Tränen eigentlich verstecken, aber jetzt ist es sowieso egal.

„Ich liebe dich auch, aber wie soll es uns denn helfen wenn ich zum Casting gehe? Das Casting würde uns doch nur noch mehr trennen" spreche ich meine Gedanken jetzt endlich mal aus.

Ich würde zum Casting gehen, wenn das bedeuten würde, dass ich bei Leolas bleiben könnte, bei meiner großen und einzigen Liebe, doch das heißt es nicht, es würde nur meine Sicherheit bedeuten und die ist mir sowieso egal. Es würde zwar auch für meine Familie Sicherheit bedeuten, doch Marie kann auch zu dem Casting gehen, sie hat nichts gegen die Königsfamilie, sie hat sogar mal gesagt, dass sie ein Casting interessant fände. Wenn ich und Marie uns also beide bewerben würde, wäre es Zufall wenn sie von uns nehmen würden, denn wir sind gleich, wir sind Zwillinge, also soll doch Marie gehen und nicht ich.

Ich gucke Leolas jetzt wieder an, denn es gibt einfach keinen Grund für mich zum Casting zu gehen, es würde mir einfach nicht helfen.

„Wenn du eine der Erwählten werden würdest, dann wärst du in Kaste 3, in meiner Kaste, vielleicht könnte ich dann meine Familie überreden, dich zu uns zu holen. Du kennst Kaceys Mutter zwar nicht, aber ihr ist sowas wie eine blöde Kaste immer total wichtig" sagt Leolas nach einem langem zögern.

Jetzt hört sich das ganze doch langsam besser an, es gibt eine Möglichkeit, wie ich vielleicht bei Leolas bleiben kann, oder wie ich zu ihm zurück kann und das macht das Casting direkt viel besser. Es ist scheinbar der einzige Weg wie ich zu Leolas zurück kann, also nicke ich jetzt leicht „Ich werde es versuchen, aber ich werde doch eh nicht erwählt" sage ich jetzt und Leolas lächelt leicht „jeder Typ der dich nicht wählen würde ist ein total Idiot und immerhin suchen sich auch die Königsfamilie die Mädchen für das Casting aus" sagt Leolas ziemlich erleichtert.

Dann zieht er mich an sich und küsst mich, deutlich erleichtert, dass ich endlich zugestimmt habe.