Part 10

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Wie das immer so ist mit den Vorsätzen ... Hab die letzten zwölf Tage durchgearbeitet und bin zu nix gekommen ...
Sorry für die Verspätung!

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„Warum eigentlich Titanic?"
Sie hatten es sich auf Harrys großem Sofa gemütlich gemacht und tranken alkoholfreien Punsch. Selbstgemacht. Irgendwas mit Apfel-, Orangensaft, Früchtetee, Rohrzucker, Zimt und Zitrone.
Rohrzucker gab es in Louis Welt nur für Cocktails. Reichte auch.
Wie seine Studentenküche bestückt war, musste ja niemand wissen.
Deshalb war er schwer beeindruckt, dass Harry frische Zutaten daheim hatte und sowas konnte. Dann war ihm wieder eingefallen, dass der Konditor war. Der sollte also wissen, wie man Zutaten sinnvoll kombinierte, ohne jemanden zu vergiften oder einen Großbrand auszulösen.

„War in deiner Watchlist und ich mag den Film."
Er zuckte mit den Schultern und leckte sich Punschreste von der Oberlippe. Lasziv und überdeutlich.
Ob er dabei absichtlich Blickkontakt mit Harry aufnahm? Natürlich!
„Du wolltest sagen, du magst den jungen Leonardo DiCaprio."
Harry wackelte mit den Augenbrauen, als er zwischen dem Film und ihm hin und her sah.
„Nicht von dir auf andere schließen!"
Er boxte dem Lockenkopf sachte in die Seite.
„Eyy!"
„Der Film hat Überlänge ...", fügte er schmunzelnd an.

„Ernsthaft?"
Harry gluckste amüsiert.
„Umso länger der Film, umso länger der Abend mit dir! Aber ja, Leo war auch ein nicht zu unterschätzendes Argument. Der war da schon ganz cute."
„Ich wollte mich ja gerade geehrt fühlen, aber excuse me?"
„Du bist auch süß!"
„Nur süß? Das klang vorhin anders ..."
Harry strich sich eine störrische Locke hinters Ohr und verschränkte die Arme.
„Süß und vielleicht ein bisschen heiß!"
Seine anfängliche Unsicherheit war längst verfolgen. Mit Harry fühlte es sich so herrlich natürlich und ungezwungen an. Seit sie Nummern getauscht und sich für morgen direkt zum Brunch verabredet hatten sowieso.
Louis grinste frech und biss sich auf die Unterlippe.

Die Stimmung war seit geraumer Zeit aufgeladen. Eine Mischung aus prickelnder Vorfreude, Schmetterlingen im Bauch und einer gewissen Spannung.
Ja, Harry hatte mehrfach beteuert, dass er Louis ohne sexuelle Hintergedanken eingeladen hatte. Und das glaubte er ihm.
Aber das hieß noch lange nicht, dass sie sich nicht küssen durften. Oder rumknutschen. Ein bisschen rummachen. Mit immer wenigeren Klamotten. Aber in Jeans konnte man nun mal nicht gemütlich einen Film gucken. War also legitim, die auszuziehen.

Gott wie schockiert Harry geguckt hatte, als Louis ihm die Hose runtergezogen und dabei dessen sehr kurze, bunt gemusterten Briefs entdeckt hatte.
Der Lockenkopf war röter als jede Erdbeere geworden. Aber das war einfach Zucker. Mit dieser Aktion hatte sein Sankt Martin einige Pluspunkte gesammelt.
Denn wäre es dessen Masche, auf dem Umzug Männer abzuschleppen, hätte er entweder nicht diese Unterwäsche angehabt, oder nicht so peinlich berührt reagiert.

Louis tat es fast schon leid, wie unangenehm es dem Lockenkopf gewesen war. Vielleicht nicht die erste Wahl für ein Date, aber da gab es so viel schlimmere abturner. Harry hatte vor sich hin gestammelt und ihm versucht zu erklären, dass er etwas gebraucht hatte, was unter der engen Reithose bequem war. Es war nie dessen Intention gewesen, dass die jemand zu Gesicht bekam.
Louis hatte daraufhin mehrfach beteuert, dass es ihn nicht störte. Trotzdem hatte Harry sofort eine Decke übergelegt. Schade. Denn deshalb war ihm nur ein viel zu kurzer Blick auf den engen Stoff mit dem Disney-Print vergönnt gewesen.

Nun lagen sie beide nur mit Shorts und T-Shirt bekleidet unter der flauschig-warmen Couchdecke und guckten alibimäßig den Film.
Zumindest Louis war immer noch viel zu abgelenkt, um sich ernsthaft zu konzentrieren. War aber auch nicht nötig, um der Geschichte zu folgen, er kannte sie in- und auswendig.

Sankt MartinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt