#9 Ausgerutscht

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- Aus Leo's Sicht -

Da fährt sie nun weg. Mit Finn. Ich kenne ihn nur über Lola... Von wegen.... Ich bin so sauer. Ich steht auf, gehe und werde mich erst mal abreagieren, deshalb rufe Luis an...
Tuuut. Tuuut. Tuuut. Klick. "Heeyyy wie ist es mit Lu gelaufen?" "Scheiße, wollen wir trainieren gehen? Muss mich mal abreagieren..." "Klar, 16Uhr, im Park, also wie immer?" "Ja, bist später."

Ich laufe los und schnaube. Ich tretet mit den Füßen auf bis sie mir weh tuen. Warum müssen Mädchen bloß so kompliziert sein? Ich will Lu, oder Luise, oder wie auch immer, echt zur meiner Freundin. Ich habe mich halt in sie verknallt. Und sie? Fährt mit Finn auf seinem Motorad in den Sonnenuntergang. Pffff. Wie ich ihn hasse.
Ich bin nun endlich Zuhause. Mein Nachbar Rudolf Mitch ruft mir aus seinem Vorgarten zu: "Hey Phillip, so schlimm wird es schon nicht, ich weiß noch wie du versucht hast Vanessa mit einer Rose aus MEINEM Garten versucht hast zu beeindrucken... Ach, das waren noch Zeiten."

Da Rudolf noch in Erinnerungen schwebt, gehe ich schnell ins Haus und rufen: "Hi Dad, bin wieder Zuhause, geh aber nur meine Sachen holen, Luis und ich machen Sport..." Sofort erhalte ich Antwort von meinem Dad der mit großer Wahrscheinlichkeit auf dem Sofa im Wohnzimmer sitzt: "Okay, du weißt du kannst mit mir über alles reden außer Mädchen..." "Dad, deshalb gehe ich ja auch damit zu Sophie, aber ich hab in letzter Zeit wenig mit Luis gemacht und deshalb..." Ich überlege kurz, mein Dad muss ja nicht alles wissen: "Es geht um kein Mädchen!!" Zu meinem Nachteil höre ich wie Sophie leise unserem Dad etwas zuflüstert und darauf kommt dann von meinem Dad: "Schatz, mit Lu wird alles wieder gut, sie hat dich immerhin fast geküsst." Danach höre ich wie die beiden in Gelächter ausbrechen. Wenn man so eine Familie hat braucht man echt keine Feinde mehr. Ich gehe die Treppe hoch, bis unters Dach. Dort angekommen schmeiße ich mich erstmal auf mein Bett.

Schnell mein Zeug gepackt und dann raus aus dieser verdammten Enge dieses Hauses. Ich laufe erst gemütlich los, dann beginne ich zu joggen und zu guter Letzt sprinte ich bis zu meinem Treffpunkt mit Luis. Wir ziehe uns immer hinter einer Hecke um. Er ist schon da. Ich sehe es daran das eine Kastanie vor dem Eingang liegt. Ich schlüpfe also durch die Hecke und sehe Luis auf dem Boden hocken und sehr konzentriert auf sein Handy schauen. "Hallo, Erde an Luis, mit wem schreibst du denn da?" Und plötzlich läuft mein bester Freund doch tatsächlich rot an und steckt sein Handy schnell Weg. So hatte ich ihn ja noch nie erlebt. "Mit niemanden.. also ich meine ich schreiben mit Lola, also nur freundschaftlich, echt, sie ist voll nicht mein Typ." Ich sehe meinen besten Freund prüfend an und weiß natürlich sofort das er lügt. Gute Witz, nur freundschaftlich. Wenn es so wäre, müsste er es nicht nicht noch dazu sagen. Wir grinsen uns kurz an, dann ziehen wir uns schnell um und schlüpfen, in Sportklamotten und ohne unsere Taschen, wieder durch die Hecke.

Wir beginnen damit uns zu dehnen, dann machen wir erst Liegestützen, und dann Sit ups und zum Schluss noch ein paar Kniebeugen und Klimzüge an einer Stange auf dem Nahe gelegenen Spielplatz als Nächstens. Zum Schluss machen wir dann noch einen langen Ausdauerlauf, so das wir beide am Ende mit unseren Kräften sind. Schließlich machen wir uns beide auf den Heimweg.

Ich laufe so mit meiner Musik in den Ohren um eine Ecke in einem etwas abgelegen Teil des Parks. Dort steht ein Denkmal, so kann ich nicht erkennen was sich hinter der Ecke befindet und ich habe einfach vermutet das wie immer, niemand mir entgegen kommt. Doch es kommt wie erwartetend ^^ anders. Ich pralle in jemanden rein, und stolpere nach hinten, versuche mich noch abzufangen, doch vergeblich. Ich falle rückwärts auf den Boden und derjenige fällt auf mich. Dann öffne ich die Augen und ich schaue in Lu's Gesicht, das wahrscheinlich den gleichen verwirrten Blick aufgesetzt hat wie meins. Unsere Gesichter sind nur noch Zentimeter von einander entfernt. Ihre Augen durchbohren mich, als will sie mir etwas sagen. Doch dann verschließt sich ihr Blick und sie will aufstehen. Sie hat aber sichtlich nicht daran gedacht das wir in einer Schlammlache liegen und deshalb rutsch ihr Fuß ab und sie knallt nochmals mit voller Wucht auf mich, diesmal ohne sich abzufangen.

Damit liegen unsere Lippen aufeinander. Ihre kalten, aber trotzdem weichen Lippen liegen auf meinem vom Sport aufgetrockneten Lippen. Für kurze Zeit genieße ich einfach den Moment, doch schon im nächsten bewegen sich meine Lippen sanft. Sie liegt noch immer ganz star auf mir. Dann ganz langsam beginnen sich ihre Lippen aus der Stare zu lösen und sie erwidert den Kuss, ganz sanft.


Sweet Memory - our love storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt