#2 Das Picknick

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- Aus Lu's Sicht -

Heute gehe ich mit Leo Picknicken. Wir haben das lange geplant und heute ist es endlich soweit. Wir treffen uns am Park und ich führe ihn zu meinem Lieblingsplatz, den ich gleich nach dem ich, vor 10 Jahren hier her gezogen bin, entdeckt habe.

Der Platz ist hinter einer großen Hecke, man muss sich erst hindurch quetschen. Dann muss man ein kleines Stück durch hohes Gras laufen, bis zum Waldrand. Eigentlich konnte man nicht von einem Wald reden. Eher einer Baugruppe, aber ich nenne es Wald. Wenn man dem Waldrand ein paar Schritte folgt, kommt man zu einem Weiher. Davor ist ein Stückchen grünes Gras. Wenn man aus dem Schatten der Bäume, auf diese kleine Lichtung tritt. Merkt man sofort den Unterschied. Die feuchte kühle Luft und angespannte Atmosphäre vom Wald, wechselt zu der offenen warmen und hellen Atmosphäre des wundersamen kleinen Plätzchen. Aber das schönste ist die Weide, drunter ist weichen Moos.

Dort setze ich mich hin, nachdem ich meine Decke ausgebreitet habe. Leo steht immer noch am Rand der Lichtung uns staunt. Ich bin so stolz auf mich, ich, Lu, hatte Leo zum staunen gebracht. Und das ungewollt. :) Ich bin so happy. Jetzt kommt er zu mir rüber und setzt sich neben mich. Er legt auch vorsichtig den Arm um mich und ich merke wie sein Körper sich anspannt und auf meine Reaktion wartet. Ich lehne mich bei ihm an und er entspannt sich.

Nachdem wir einige Zeit dort schweigend gesessen haben, beginnen wir unseren Picknickkorb zu plündern. Die ganze Zeit über reden wie nicht. Wir geniessen einfach unsere gemeinsame Zeit. Nachdem wir fertig gegessen haben, legen wir uns auf die Decke und schauen auf das kleine Fleckchen Himmel.

Langsam beginnt es zu dämmern.

Plötzlich springe ich auf. Wie schnell die Zeit doch vergangen ist. Ich muss nach Hause. Auch wenn ich gerne ewig da gelegen hätte, es hat sich so gut und richtig angefühlt.

--- nächster Morgen ---

Mein Wecker klingelt. Nach dem ich den Wecker zu 8 mal ausgeschaltet habe steige ich aus dem Bett. Meine Gedanken streifen zu Leo. Mit einem Mal bin ich viel mehr motiviert als vorher. Ich ziehe mich in Windeseile um und mache mich für die Schule fertig. Ich will ihn sehen. Ich vermisse ihn. Und das obwohl ich mir geschworen habe, mich nie in einen Jungen zu verlieben.

An der Schule angekommen renne ich los. Los durch die langen Gänge. Einmal links, dann noch mal links, mitten durch den Hof zum anderen Gebäude. Dann noch schnell die Treppe hoch und einmal rechts abbiegen und dann bin ich außer Atem, und aufgeregt. Man bin ich aufgeregt. Das ist unglaublich. So habe ich mich noch die gefühlt.

Plötzlich fasst jemand um meine Hüften. Leo! Ich drehe mich um und hält mich immer noch. Wir blicken uns tief in die Augen. So bleiben wir eine Weile stehen. Dann legt er vorsichtig seine Stirn auf meine ab. Immer noch drückt er mich an sich. Dann schaue ich abwechselnd auf seine Lippen und in seine Augen, seine dunkelbraunen sanften Augen, ich überlege wie es sich anfühlt ihn zu küssen. Er denkt wohl an das gleiche, denn langsam, ganz langsam und vorsichtig kommt er meinen Lippen näher. Er zögert kurz bevor sich unsere Lippen treffen. Ich spüre seine Wärme und höre seinen Herzschlag.

Bum. Bum.Bum. Bum. Bum.Bum.

Dann strecke ich mich ihm einen Zentimeter entgegen und unsere Lippe sind bei einander. An einer winzigen kleine Stelle berühren sie sich. Aber ich spüre sie. Ganz deutlich.

"Na, was haben wir den da?", unterbricht uns Frau Marin.


Sweet Memory - our love storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt