†1.4

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†Micah P.O.V†

Der Regen peitschte gegen meine angespannte Haut und brachte sie somit zum Schmerzen. Ich blieb stehen und betrachtete meine Umgebung. Bäume, eine Bank, Straßenlaternen und eine Straße die ins Dunkle führte. Seufzend ließ ich meinen Kopf hängen. Ich hatte mich verlaufen und die Tatsache, dass es wie aus Strömen regnete machte meine Situation nicht besser.

,, Verdammt.", murmelte ich und versuchte mit meinen abgefrorenen Fingern mein Handy zu entsperren. Meine Nagelhaut hatte sich schon zu einem lila Ton verfärbt und ich bin mir sicher, dass ich so schnell wie möglich wieder etwas wärme bräuchte, da es nich sehr gesund aussah. Zitternd gab ich es auf mein Handy zu entsperren und versenkte es wieder in meiner Jackentasche.

Auf einmal fingen meine Augen an zu brennen und ich wusste, ich könnte es nicht länger zurückhalten. Die salzige Substanz fing an aus meinen Augen zu fließen und vermischte sich mit dem Regen. Mit meinen kalten Fingern fuhr ich mir durch die nassen Haare und verzog Schmerzerfüllt mein Gesicht. Es hatten sich, wegen dem Regen und dem Wind, Knoten gebildet.

Ich blieb stehen. Meine Sicht von Tränen verschwommen. Erschöpft und Enttäuscht. Wütend und Reumütig. Es hätte nicht soweit kommen müssen. Ich bin selber Schuld, dass ich jetzt im Nirgendwo stehe und das noch im Regen. Es war meine Schuld.

,, Geht es ihnen gut?", hörte ich eine Stimme Fragen und dann eine warme Hand auf meinem Rücken. Es war eine weibliche, etwas belegte Stimme und sie klang besorgt. Ich wollte nicht wissen, wie schlimm ich jetzt aussehe.

,, Ja. Nein. Keine Ahnung.", stammelte ich und versuchte meine Tränen aufzuhalten, doch es kamen immer mehr.

Müde rieb ich mir über meine schweren Augenlieder. Die Frau hatte mir, nachdem ich mich halbwegs beruhigt hatte, erklärt wo das nächste Hotel ist, sodass ich nicht ziellos durch die Pampa laufe. Als ich am Hotel ankam war es bereits ein Uhr und ich war totmüde. Meine Knochen waren schwer wie Blei und die Erschöpfung hatte dazu begetragen, dass ich beim Bewegen nun einen ziehenden Schmerz verspühre. Als mein Handy anfing zu Klingeln, verschlimmerte sich das Pochen in meinem Kopf, welches zwei Ursachen haben könnte. Einmal könnte es wegen dem Schlafmangel sein und die andere Ursache, der Streit mit Pete. Und schon überfielen mich Schuldgefühle. Trotzdem streckte ich meinen Arm nach meinem Handy aus und ergriff es kurze Zeit später.

,, Hallo?", grummelte ich ohne vorher auf die Rufnummer zu schauen.

,, Micah! Geht es dir gut? Wo bist du?", hörte ich sofort Pete's besorge Stimme fragen. Seine Stimme klang müde. Wahrscheinlich hatte er die Nacht wenig geschlafen und das wegen mir. Nur weil ich abhauen musste.

,, Pete.", fing ich an, wurde jedoch von ihm Unterbrochen.

,, Es tut mir Leid. Bitte sag mir wo du bist, damit ich dich abholen kann. Bitte.", flehte er und ich konnte mir bildlich vorstellen, wie Pete nun eine Schnute zog und riesige Augen machte. Ein müdes Lächeln legte sich auf meine Lippen und fiel als die Bilder vom Vorabend in mein Gedächtnis kamen.

Wütend schlug ich die Tür hinter mir zu. Pete, der sich im Wohnzimmer aufhielt, kam auf mich zu. In seinem Gesicht sah ich, er war wütend. Was hatte ich nun gemacht? War es nicht schon genug das ich mein Leben in Washington aufgegeben hab um bei ihm in L.A zu wohnen?

,, Kannst du leiser sein, ich versuche zu Arbeiten.", motzte er und schaute mich kurz warnend an.

,, Was wenn nicht?", fragte ich schlecht gelaunt. Pete drehte sich um und kam mir Näher.

,, Das willst du nicht wissen. Außerdem lass deine schlechte Laune nicht an mir aus!", schrie er zum Ende hin und die Vene an seiner Stirn stach hervor. Sein Brustkorb senkte und hob sich zügiger als sonst und seine Kiefermuskeln waren angespannt.

,, Weißt du was. Wenn du Ruhe brauchst, bitte da hast du sie. Wenn du wieder beruhigt hast, kannst du drüber nachdenken wie du mit mir sprichst.", zischte ich und drehte mich um, um dann aus der Haustür zu verschwinden.

Arschloch.

Ich biss fest auf meine Lippe um ihn nicht wieder doof anzumachen.

,, In einem Hotel. Den Namen weiß ich nicht, aber gegenüber ist so ein Dinnerladen.", erklärte ich und versuchte mich an den Namen zu erinnern. Ohne Erfolg.

,, Gut, ich weiß wo das ist. Ich bin in zehn Minuten da.", mit diesen Worten legte er auf und ich stand auf. Ziehende Schmerzen durchzogen jeden einzelenen Muskel in meinem Körper. Ich kniff meine Augen fest zusammen und sog die Luft scharf ein.

Meine Klamotten waren noch etwas feucht und rochen ziemlich nach Regen. Jedoch hatte ich keine andere Wahl und musste den Pullover und die Jeans anziehen. Ich traute mich nicht in den Spiegel zu schauen, sodass ich einfach raustrat und die komischen Blicke der anderen ignorierte. Das Zimmer hatte ich bereits bezahlt, sodass ich einfach gehen konnte.

Draußen angekommen kniff ich meine Augen schmerzerfüllt zusammen. Die Sonne schien viel zu hell für meine gereizten Augen.

,, Mic.", rief Pete und kam auf mich zu. Immer noch hatte ich meine Augen zusammen gekniffen. Pete nahm mich sofort in den Arm und drückte mich an sich.

,, Es tut mir schrecklich Leid. Ich wollte dich nicht so anbluffen. Wirklich.", entschuldigte er sich und hielt mich weiterhin in seinen Armen.

,, Können wir nach Hause? Ich will unbedingt erstmal duschen und etwas frisches Anziehen.", murmelte ich nur. Pete sah mich kurz verletzt an, nickte jedoch dann und führte mich zu seinem Auto.

Zu Hause angekommen, was mir wie Ewigkeiten vorkam, da es eine unerträgliche Stille zwischen Pete und mir gab, konnte ich endlich duschen. Das warme Wasser prasselte, wie der Regen vom Vorabend, auf meine Verspannten Muskeln und lockerte sie etwas. Jedoch schmerzte es etwas, was sich nach wenigen Minuten legte.

,, Wir müssen es klären.", fing Pete sofort an als ich frisch geduscht und in frischen Anziehsachen ins Wohnzimmer ging. Seufzend nickte ich und setzte mich auf den Sessel. Pete, der auf der Couch saß, sah mich kurz schmerzend an, fing sich dann und wollte etwas sagen, doch sein Handy hatte etwas dagegen. Entschuldigend sah er mich an und nahm den Anruf entgegen.

,, Ist es so wichtig?", fragte er. ,,

,, Okay, bin sofort da.", sagte er und legte auf. Entschuldigend schaute er mich wieder an.

,, Du musst los und wir klären es später?", riet ich und er nickte.

Atelophobia†Fall Out Boy FF† ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt