Kapitel 5

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Als ich Zuhause die Haustür aufschloss, kam mir meine Mutter schon entgegen.

"Du wirst abtreiben! Du wirst das Kind nicht behalten. Du machst dir deine Zukunft damit kaputt", sagte sie in einem lauten Ton.

"Nein! Es ist mein Kind und du hast nichts zu entscheiden", sagte ich und lief die Treppen hoch in mein Zimmer. Ich legte mich auf mein großes Bett und fing an zu heulen. Was mache ich nun. Soll ich jetzt wirklich abtreiben?

Ich beschloss diesen Gedanken erstmal zu verdrängen, aber es klappte nicht.

"Man warum musst du gerade jetzt kommen", brach ich mit meinem ungeborenen Baby.

Und dann klopfte es an meiner Zimmer Tür. Meine Mutter kam mit einer Tasse Tee rein.

"Anna, können wir vielleicht kurz mal reden?", fragte sie etwas besorgt.

"Ja!"

"Hier ich habe dir eine Tasse Tee gemacht",sagte sie und gab mir die Tasse,"Es tut mir Leid,dass ich vorhin so ausgeflippt bin. Aber du musst mich auch vestehen. Als ich in deinem Alter war, bin ich auch schwanger geworden."

"Moment mal, wieso in meinem Alter? Ich dachte du hast mich erst mit 24 gekriegt?", fragte ich etwas verwirrt. Was soll das jetzt bedeuten?

"Da gibt es etwas, vorüber ich mit dir schon immer sprechen wollte, aber es bis jetzt noch nicht gekonnt habe. Und der richtige Moment war bis jetzt auch noch nicht da.

Aber ich denke jetzt sollst du es wissen.

Ich war damals gerade 17 geworden, als ich mit meiner damals besten Freundin auf eine Party gegangen bin. Und dann war da ein hübscher, junger Mann. Wir tanzten die ganze Zeit zusammen und fragte mich später ob ich nicht bei ihm schlafen möchte. Wir sind dann etwas später zu ihm nach Hause gegangen und haben miteinander geschlafen. Dannach sahen wir uns nie wieder. Ich gab ihm meine Handynummer und er mir seine. Ich wartete bis er sich meldet, aber das tat er nicht. Dann habe ich versucht ihn anzurufen doch er meldete sich nie", erzählte mir meine Mutter und machte eine kurze Pause.

Ich starrte auf mein Bauch und überlegte was mir meine Mutter wohl damit sagen wollte.

"Aufjedenfall",begann sie wieder um dieses peinliche Schweigen zu beenden,"merkte ich etwas später, dass ich schwanger bin. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen.

Ich dachte tatsächlich über eine Abtreibung nach und war auch kurz davor."

'Mörderin', dachte ich und habe nun ein völlig anderes Bild von meiner Mutter.

"Doch dann habe ich mich gegen eine Abtreibung entschieden, aber für eine Adoption. Das heisst das du und Sophia noch einen großen Bruder habt."

Ich war sprachlos. Ich habe noch einen Bruder, aber ich kenne ihn nicht und werde ihn wahrscheinlich auch nie kennenlernen.

"Also was ich dir damit sagen wollte ist, dass mit der Abtreibung bleibt alleine deine Sache! Ich werde dich unterstützen", sagte sie und trat aus dem Zimmer. Man konnte ihr ansehen, dass es ihr nicht leicht viel mir von meinem Bruder zu erzählen. Aber nun Verstand ich warum sie das mit der Abtreibung vorgeschlagen hatte...

17,Schwanger und völlig ratlosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt