Karin schindele - wer ist wie Gott?

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Vom heiligen Erzengel Michael lesen wir in der Heiligen Schrift, in dem Buch "Geheime Offenbarung des heiligen Johannes": "Da entbrannte im Himmel ein Kampf; Michael und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen zu kämpfen. Der Drache und seine Engel kämpften, aber sie konnten sich nicht halten, und sie verloren ihren Platz im Himmel. Er wurde gestürzt, der große Drache, die alte Schlange, dieTeufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt".

Der Erzengel Michael ist also der "Vorkämpfer" der Gott treu gebliebenen Engel gegen den Teufel. Der Teufel selbst, Luzifer, der "Licht-Träger", wollte sein wie Gott und hat sich gegen seinen Schöpfer erhoben. Deshalb mußte es zum Kampf kommen.

Die Heilige Schrift kennt keine Entstehungsgeschichte der Engel, sondern konfrontiert uns gleich von Anbeginn mit der Feststellung ihrer Existenz. Im Alten- und im NeuenTestament werden die Engel an ungefähr dreihundert Stellen erwähnt. Den biblischen Aussagen zufolge sind die Engel, gleich den Menschen, Geschöpfe Gottes. Ihnen oblag es unter anderem, die Pforte des Garten Eden zu bewachen (1. Mose 3,24). Zusätzlich zu ihrer Aufgabe als Bote, als Mittler zwischen Gott und den Menschen, haben die Engel eine weitere, in Psalm 91,11f. beschriebene: Den Menschen zu behüten. "Denn seinen Engeln befielt er deinetwegen, dich zu bewahren auf allen deinen Wegen. Auf den Händen werden sie dich tragen, daß an keinen Stein stoße dein Fuß."

Die Bibel kennt unterschiedliche Gattungen von himmlischen Boten und erwähnt Engel, Erzengel, Seraphim, Cherubim und andere mehr. Die bekannten vier Erzengel, die den Thron Gottes umstehen lauten:

Uriel - Licht ist Gott, Raphael - Gott heilt, Gabriel - Meine Macht ist Gott, Michael - Wer ist wie Gott?

Der Erzengel Michael ist der Erste unter den Engeln (Daniel10,13).

Sein Name bringt in knapper Form die innere Haltung aller guter Mächte zum Ausdruck.Der Name des Erzengels steht für den Verwahrer der Schlüssel zum Himmelreich. Er wird am Tage des jüngsten Gerichts die "Seelenwaage" halten, mit der über das Schicksal der Menschen entschieden wird. Auch ist er der Begleiter Christi mit Schwert und Lanze und der Bekämpfer des Drachens.

Zu Füßen des hell strahlend dargestellten Michael windet sich der Drache, so zeigen es die traditionellen Kunstwerke. Der Drache ist das Symbol des Bösen, von dem unser Leben in vielerlei Gestalt bedroht wird und gegen das wir uns aus eigener Kraft oft schlecht wehren können. Der Drache findet aber seinen Meister. In der Beschreibung des endzeitlichen Kampfes, der Offenbarung des Johannes (12,7-12), greift Michael den Satan, der als Drachen beschrieben wird, an. Gewappnetmit der RüstungGottestritt er ihmentgegen unddurchbohrt den Kopfdes Drachens mit seiner Lanze. Damit ist der Kampf zwischen Licht und Finsternis ausgedrückt, zwischen Gut und Böse, zwischen Gott und Teufel. "Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel?" (1.Korinther 15,54-55).

So brachte die Gestalt des Erzengel Michael einen kämpferischen Zug in das friedfertige Christentum ein. Im oströmischen Reich wurde er besonders verehrt, stand doch Byzanz in ständigen Abwehrschlachten gegen die anstürmenden Heidenvölker. Doch verehrte man ihn nicht nur als Herrn der himmlischen Heerscharen, sondern gab ihm auch den Titel eines überirdischen Befehlshabers der byzantinischen Armee. Im 9. Jahrhundert fasste der Drachentöter Michael im Westen Fuß. Vorallem inder Zeit der frühen Alemannenmission wurde der Engel oft als Schutzheiliger von Kirchen gewählt. Man kann also davon ausgehen, daß die Michaelikirchen zu den ältesten Kirchen unseres Landes aus der Zeit vor der Jahrtausendwende gehören. Die Gestalt eines Engels entsprach dem kriegerischen Geist der zu missionierenden germanischen Völker, der sie an ihren alten Gott Wotan erinnerte. Jedenfalls ließ Karl der Große den Papst durch die Mainzer Synode von 819 bitten, den Erzengel zum Patron des Karolinger-Reiches zu bestimmen. Nach der Teilung des fränkischen Reiches blieb der Erzengel anfangs Schutzherr beider Teile. In Frankreich wurde Michael aber bald durch den hl. Dionysius in seiner Bedeutung verdrängt. In Deutschland dagegen schien er auf Dauer die Aufgabe des Nationalheiligen zu haben. Doch die Gestalt des kriegerischen Engels verlor schon im Mittelalter seine ursprüngliche Symbolik. Schließlich verfiel sie zur komischen Figur des deutschen Michel; der mit vorgewölbtem Bauch und einfältigem Blick zum Inbegriff des gutmütigen, aber auch unbeholfenen und linkischen Deutschen mit Schlafmütze wurde.

aliens, außerirdische die sich als Götter ausgabenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt