1- Just my life

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Die kühle Abendbrise wehte mir um die Ohren und ließ eine Gänsehaut auf meiner Haut erscheinen. Schweren Herzens stieg ich in den Downtown Bus und verzog angewidert das Gesicht, als mir der Geruch von Alkohol in die Nase stieg.
Ich hasste es das zu tun, jedoch musste ich es. Ich musste meine kleine Schwester da raus holen.

"Da ist der Star des Abends!". Rief Jimmy vergnügt, als ich den Club betrat. "Wie immer. Was steht heute an?". Fragte ich und merkte wie er mir in meine Umkleidekabine folgte. "19 Geburtstag von einem Typen. Eine Gruppe von Jungs. Du musst aber nur für das Geburtstagskind tanzen". Ich nickte wissend und legte meine Tasche auf den Boden. "Wie viel?". Fragte ich neugierig und zog mir meinen Pullover aus. "250$ für 10 Minuten". Er grinste und verließ mein Zimmer.
Das war mein Job. Tanzen für Männer. Jedoch war ich mittlerweile so zusagen gefragt, da die anderen schon befleckt waren. Ich erklärte mich nur zum tanzen bereit. Jedoch blieb meine Unterwäsche an. Ich würde nicht mit anderen schlafen. Ich habe es auch noch nie.
Ich zog mir meine Klamotten aus und fischte mir einen roten Spitzen BH raus. Dazu ein passendes Höschen und Strapsen mit Strümpfen. Meine langen, braunen Haare ließ ich offen und meine Augen schminkte ich mit Wimperntusche.

"Siehst du die Gruppe von Jungs?". Ich schaute durch den Vorhang und nickte. "Justin Bieber, er wurde heute 19". Wies mich Jimmy hin, worauf ich wieder nickte.
Ich kam durch den Vorhang und lief auf die Gruppe von Jungs zu, die bereits vor der Stange auf den Sesseln saßen. "Wer hat Geburtstag?". Fragte ich etwas gelangweilt und merkte wie mich die Typen musterten. Ein Junge mit braunen Haaren hob die Hand grinsend. "Happy Birthday". Ich grinste ihn an und wand mich zum DJ. "Nummer 12!". Rief ich ihm zu und stellte mich an die Stange.
Das Lied "Often" von "The Weeknd" ertönte und ich fing mich an zu bewegen. Fast jeden Abend das selbe. Jedoch blieb ich nur beim tanzen. Das Geld, welches ich beim tanzen bekam, reichte auch aus. Geschickt und gekonnt bewegte ich mich auf der Stange und achtete nicht auf meine Zuschauer. Ich konzentrierte mich darauf meinen Job gut zu machen, um endlich mein Geld zu bekommen und wieder nach Hause zu gehen. Das Lied kam zum Ende und ich ließ meinen Blick auf die Uhr gleiten. Nur noch 7 Minuten. "Nummer 28!". Rief ich jetzt dem DJ zu und ging zu dem Jungen. Um ehrlich zu sein sah er ganz gut aus. Dabei war er ein Jahr älter als ich. Aber was würde ein Junge wie dieser von einem Mädchen wie mir wollen? Das einzige was ich immer wollte, war eine richtige Beziehung. Einen Jungen an meiner Seite, der mich so liebte wie ich bin. Doch dies war jetzt am Ende. Wer würde so eine wie mich wollen?
Nun ertönte das Lied "Earned it" von "The Weeknd" und ich setzte mich ohne Vorwarnung breitbeinig auf seinen Schoß. Mit großen Augen sah er an mir herab und zum ersten mal trafen seine wundervollen Augen, in denen man sich sofort verlor meine Augen. Jedoch ließ ich mich nicht ablenken und legte grinsend seine Hände an meine Hüfte. Sich auf die Lippe beißend ließ er es zu, dass ich anfing mich auf seinem Schoß zu bewegen und mich danach umdrehte. Rhytmisch kreiste ich meine Hüften und spürte wie sich etwas in seiner Hose regte. Triumphierend grinste ich und ließ meine Hände seinen Körper hoch und runter wandern. Wie er wohl ohne Shirt aussah? Stop it Cara, du solltest das nicht tun. Aus meinem Augenwinkel merkte ich die Blicke seiner Freunde und hörte Pfiffe.

"Das wars". Stieß ich erschöpft aus und schlüpfte in meine Jogginghose. Schnell verließ ich die Umkleide und merkte wie die Typen noch in einer Ecke saßen. "Jo Cara, wann lässt du dich endlich entjungfern?!". Rief Luce, der behinderste Arsch der Welt zu mir und regte die Aufmerksamkeit der Gäste auf sich. Er versuchte immer wieder bei mir zu landen, doch ich ließ ihn einfach kalt abblitzen. Mit gerötenen Wangen merkte ich wie mich der Junge, den ich betanzen musste, skeptisch ansah. "Halt deine Klappe und kümmere dich lieber um deinen Micropenis". Zischte ich laut und stürmte aus dem Club.

In meinem Apartment angekommen, schmiss ich meine Tasche auf den Boden und wählte eine Nummer in meinem Handy. Seit dem ich diesen Job hatte, konnte ich mir viel mehr leisten. Mein Apartment war modern eingerichtet und ich hatte ein I Phone 6. Das Piepen wiederholte sich, worauf ich ungeduldig meine Augen rollte. "St. Marians Waisenhaus". Hörte ich eine der Frauen am Telefon sagen und biss mir auf die Lippe. "Kann ich Mary Winchester sprechen?". "Wer sind sie denn?". Fragte die Frau nett und klang etwas unsicher. "Ich bin Caroline Winchester. Ihre große Schwester". "Einen Moment".

Ich wartete einige Sekunden und hielt die Luft an. Wie sehr hatte ich die zärtliche Stimme meiner 8 Jahre alten Schwester vermisst. "Hallo?". Erleichtert atmete ich aus, als ich ihre süße Stimme wieder hörte. "Hey Süße". Sagte ich nur und setzte mich an meinen Tisch. "Cara! Ich hab dich so sehr vermisst". Ich spürte wie mir Tränen in die Augen stiegen. "Die Schwestern hier sind alle gemein zu mir. Gestern musste ich den Boden schrubben und weil ich nicht fertig geworden bin, habe ich kein Abendessen bekommen". Flüsterte sie hörbar und schniefte. Es brach mir das Herz, sowas zu hören. "Ich werde dich da raus holen Mary, du musst nur noch ganz wenig aushalten. Ich hab das Geld fast zusammen". Eine Träne bannte sich den Weg durch meine Augen und kullerte meine Wange runter. "Ich hab dich lieb Cara". Sagte sie in ihrer kindlichen Stimme und schniefte erneut. "Ich dich auch meine Süße". Flüsterte ich weinend und hörte nur ein Piepen. Ich musste sie da raus holen, koste es was es wolle.

No other Choice - Justin BieberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt