Scherben

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Der Tag verlief relativ entspannt.
Der Abend war dafür umso mehr verwirrender.

Hastig versuchte ich mich anzuziehen. Nur mein Cousin konnte so dumm sein und sich an einem Mittwochabend betrinken.
Und nicht nur sich betrinken sondern auch noch mich anrufen und fragen ob ich ihn abholen kann und er bei mir schlafen darf weil er in seinem Zustand nicht zu Hause auftauchen darf. Ich wunderte mich wie er noch überhaupt das Handy halten kann Und reden. Und dämlich wie ich war hatte ich auch noch zugesagt da meine Eltern bis morgen weg waren.
Wo war mein Hose? Da, bei dem Spiegel. Schnell ging ich darauf zu und rutschte aus . Der Spiegel fiel zu Boden und zerbrach. Ich fiel hinterher und schlitterte durch die Scherben. Ahh. Ein scharfer Schmerz an meinen Armen, am Bauch Un an der Brust. Ich versuchte mich hinzusetzen was sich als schwer erwies da mir auf einmal schwindelig wurde und mir Scherben in die Handflächen schnitten. Schlieslich saß ich so einigermaßen und erschrak. Mein sonst weißer Teppich  war rot gefärbt als hätte jemand einen Eimer Farbe hier ausgeschüttet.
Ein metallener Geruch schlug mir entgegen und ich starrte entsetzt meinen rechten Arm an während ich versuchte das flimmern vor meinen Augen zu ignorieren. Der arm war auf der Innenseite vom Handgelenk bis zu dem Ellbogen zerfetzt. Das Blut, mein Blut, quoll heraus wie ein kleiner Bach.
Ich wollte schreien.
Aber meine Zunge fühlte sich Pelzig an und ich bekam den Mund nicht auf.
Nein. Nein. Nein.
Verdammt.
Das Flimmern wurde stärker.
Prompt wurde es schwarz vor meinen Augen und ich fiel zurück auf den Boden.
Zurück zu den Scherben.
Ich spürte den Aufprall nicht.
Auf einmal würde mir sehr kalt.
Ich wollte einfach nur noch schlafen.
Am Rande bekam ich noch mit das mein Handy klingelte. "my demons".
Mein letzter Gedanke war wer wohl das Licht ausgemacht hatte.

Ich hatte eine schönen Tag gehabt. Und die Nacht war auch nicht schlecht.
Das einzige was mir sorgen machte war das ich sie den ganzen Tag nicht gesehen hatte.
Deshalb  beschloss ich die letzten Stunden auszunutzen und sie im schlaf zu beobachten.
Schnell flog ich den vertrauten Weg entlang.
Lange bevor ich dort antraf roch ich Blut.
Viel Blut.
Das waren nicht nur ein paar tropfen sondern viele.
Den ganzen Tag hatte ich ihre Gedanken abgeschirmt doch Jetzt suchte ich sie bewusst.
Alles was ich fand war schwarz durchschossen mit Schmerz.
Doppelt so schnell flog ich weiter.
Als ich eintrat war ich entsetzt. Der ganze Boden und das Bett war voll mit Blut. Überall waren Scherben.
Und in dem ganzen gewirre lag mein Mädchen.
Schnell war ich bei ihr und fühlte ihren puls.

Er schlug nur noch ganz leicht, sie starb.
Ich wusste das es nur eine Moglichkeit hatte. Nein, zwei.

Also nahm ich sie und legte sie quer über meine knie vobei es mich nicht im geringsten interessierte das meine Kleidung  mit Blut volschmiert wurde.

Ihr  Kopf lehnte an meine Brust.

" dummes mädchen " schimpfte ich.

Ich biss mir ins Handgelenk und führte es an ihren Mund.

Doch sie schluckte nicht. Ihr Mund füllt sich und fing an auszulaufen.

ich neige ihren Kopf und sie fing an gehorsam zu schlucken. Aber nicht genug.

Ich riss mir das Handgelenk noch mehr auf und führe die wunde erneut an ihren Mund.

Gehorsam schluckte sie.

" braves Mädchen".

Ihre Wunden fingen an sich langsam zuzuziehen. Nach der Menge des Blutes hätte ich gedacht dass die Wunden größer wehren.
Blinzelnd öffnete sie ein Auge und glaubte im himmel zu sein da sie einen engel sieht.

"Bin ich ihm Himmel" murmelte sie.

"Nein, noch lange nicht".

"Bist du ein Engel?"

Wenn ich ein Engel bin wer ist dann der Teufel?

"Nein ich bin kein Engel".

Sie streckte ihre Hand aus und strich mir leicht über das Gesicht.

Hmmm. Sie versucht noch etwas zu sagen doch sie kann nicht.

" Schlaf jetzt" sagte ich  und sie tat es da es ihr Engel gesagt hat.
Sanft legte ich sie auf das Bett und machte mich daran aufzuräumen wobei ich ein bisschen Magie gebrauchte.
Dann zog ich ihr das Blut aus ihrer Kleidung und wischte ihr das Gesicht  ab.
Dann setzte ich mich zu ihr auf das Bett und dachte nach. So ein tollpatschiges Mädchen. Und nur ich konnte ihr helfen.
Dann schmiss ich alle meine Bedenken in die Luft. Sie war meins. Und ich würde und wollte sie haben egal was andere darüber dachten. Egal was sie darüber dachte. Ich war ich und ich fragte nicht was andere wollten. Ich nahm mir was ich wollte.
Ohne mich könnte sie doch nicht uberleben. Ich erinnerte mich an die sanfte Berührung ihrer Hand auf meiner Wange. Und wie als Antwort auf diese Geste und als besiegelung meines Entschlusses presste ich meine Lippen auf ihre. Sie rührte sich leicht im Schlaf und ich machte das Licht aus und überließ sie ihren Träumen. Dann griff ich zu meinem Handy.
"Hallo" meldete sich die immer fröhliche Stimme meiner Schwester.
"Daria du musst was für mich machen".

Und was hat er wohl vor.
Erzählt es mir.

Untot - Vampire und andere KatastrophenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt