Der Anruf

67 5 0
                                    

"Was soll dass" kreischte ich.
"Hast du nicht mehr alle Latten am Zaun oder was soll der Scheiß. Geh runter von mir du Pisser."
Ich richtete mich auf und er ebenfalls.
Der Junge Mann vor mir ballte die Fäuste.
"Was das soll? Ich habe gerade dein verdammtes Leben gerettet".
Er war aufgebracht und wütend.
Und das interessierte mich nicht im geringsten.
Er hatte mich schmutzig gemacht.
"Vor was gerettet? Rennt dir deine Dummheit voraus und reißt alles auf dem Weg mit oder was?"
Er schaute mich noch kurz an, drehte sich auf dem Absatz um und lief weg.
"Hallo. Rede doch. Jetzt bleib stehen".
Er drehte sich kurz um und warf mir einen Blick zu. Einen Blick aus schwarzen Augen.

Wütend flog ich davon.
Wie sehr mich dieses Mädchen doch aufregte. Frech und vorlaut.
Ich flog in den Wald zurück wo ich sie zuerst gesehen habe.
Auf einer relativ hohen Tanne verwandelte ich mich in Menschliche Gestalt. Dann drehte ich mich um und fing den Pfeil direkt vor meinem Gesicht ab bevor er mich durchspieste.
Ich schaute den Pfeil an und dann auf die Frau die auf dem Boden stand und und mit einer Waffe auf mich zielte.
Sie war nicht groß oder sah besonders beeindruckend aus.
Abgesehen von dem Lederschutz um ihr Handgelenk und den Waffengürtel um ihre Hüfte war nichts außergewöhnliches an ihr. Normale braune Haare, normale braune Augen, alles normal.
Ich hob die Hand.
"Jägerin. Wo ist denn dein Partner. Und erzähl mir nicht du hast keinen. Ihr habt immer einen."
Hinter ihr trat ein Mann der ebenfalls "normal" war aus dem Gebüsch.
"Was willst du hier Vampir. Geh zurück von wo du kommst. Wir möchten keinen Ärger hier" sagte der Mann.
" Und was wenn ich bleibe?"
Dumme Menschen. Als ob sie mir etwas antun könnten.
" Dann sehen wir es als unsere Pflicht dich unschädlich zu machen".
Ich hob die Hände als ob ich kapitulieren würde und nickte.
" Dann sollte ich besser gehn".
Sie schauten sich erstaunt an. Offenbar hatten sie gedacht ich würde kämpfen. Aber kämpfe machten immer die Jacke schmutzig.
Also verwandelte ich mich und flog in die entgegengesetzte Richtung. Als ich sicher war das die Jäger es nicht erwarten würden drehte ich mich um und folgte ihnen. Sie packten ihre Waffen in eine Tasche und gingen dann Richtung Straße wo sie sich in ein Auto setzten. Ich wollte sie vor ihrem Tod noch ausfragen und vllt führten sie mich zu den anderen Jägern. Irgendwann kahm mir die Straße sehr bekannt vor. Dann verstand ich warum.
Das Auto parkte vor dem Haus meines Mädchen.

"Und du bist dir sicher das es mir steht?".
Zögernd stand ich vor dem Spiegel. Ein blaues Kleid in der einen Hand das Handy in der anderen.

" Ja. Schlieslich haben wir es ausgesucht".

Irgendwie gefiel es mir nicht.
Es war zu hell und der Schnitt war nicht so meins.

"Wie du meinst. Mir gefällt es nicht. Wenn du willst kannst du es haben".
"Ja. Ehrlich? Ich hol es mir morgen ab."

Ich seufzte. Dann machte ich mich daran es auszuziehen.

Mein Kopf weigerte sich zu glauben dass das Mädchen vor mir eine Jägerin war. Ihre Eltern waren gegangen kurz bevor sie nach Hause kam. Seit dem hatte ich sie nicht aus den Augen gelassen. Und sie hatte nichts ungewöhnliches getan.
Schlieslich kahm ich zu dem Schluss dass sie keine Jägerin sein konnte.
Sonst hätte sie mich schon längst gespürt und Alarm geschlagen oder versucht mich alleine zu besiegen.
Ich beschloss zu gehen und in diesem Moment fing sie an sich umzuziehen. Eigentlich ein weiterer Grund zu gehen aber da ich eh bald aus der Stadt verschwinden wollte und sie ihren Schicksal überlassen wollte beschloss ich noch kurz die Aussicht zu genießen die relativ gut auf dem Baum vor ihrem Fenster war.
Als sie dann nur in Unterwäsche im zimmer stand fingen die Vorstellungen davon an wie es wäre über ihren Bauch zu streichen und dann höher zu gehen. Wie es wäre meine Zähne in ihr zu versenken und ihr Blut zu trinken. So ging das weiter bis meine Fantasien von der Vibration meines Handys gestört wurde. Ich nahm ab ohne auf das Display zu schauen was ein großer Fehler war.

"Na Brüderchen " hallte mir die nervige Stimme meines Bruders entgegen.
"Und nein du legst jetzt nicht auf. Nicht bevor ich dich was gefragt hab"
"Ok. Los."
"Also. Warum zieht sich ein Mädchen vor dir um"?
Ich schaute mich um. Woher wusste er das.
"Weiß nicht."
"Naja. Entweder du bist ihr bester Freund. Oder sie will etwas von dir."
"Aha und was hat das jetzt mit mir zu tun".
"Oder sie hat noch nicht gemerkt dass du auf dem Baum vor ihrem Fenster sitzt".
"Das war aber eine Feststellung und keine Frage. Und vorher weist du das. Wo steckst du".
Ich begann mich umzusehen.
" Falsch hinter dir" hörte ich seine Stimme und spürte einen Luftzug. Schnell drehte ich mich um.
"Ups. Jetzt über dir."
Ich schaute hoch.
"Ohh. Doch seitlich von dir."
"Hör auf damit".
Er lachte.
"Du weißt das du mich nicht sehen wirst wenn ich es nicht will.
"Jaja. Was willst du".
"Daria hat sich Sorgen gemacht als du wie ein kleines Kind abgehauen bist."
"Ich bin nicht wie ein kleines Kind abgehauen. Du hast mich provoziert".
"Und du hast meine Spenderin ausgesaugt".
"Es war nur eine Spenderin. Davon hast du doch hunderte".
"Aber keine hat so süßes Blut wie sie".
"Du willst jetzt doch nicht ehrlich mit mir über den Geschmack von ihr diskutieren oder"?
"Nein ich will dir nur sagen das du deine Sachen erledigen sollst und dann nachhause kommen sollst".
"Mach ich".

Ich legte auf, verwandelte mich und flog davon. Mein neues Ziel war es das Mädchen zu vergessen und einfach nach hause zurück zu gehen.

Ja ich weiß das der Spruch von Facebook ist aber ich fand den irgendwie total toll. Und was haltet ihr von seinem Bruder. Und von ihm. Ist die Geschichte gut oder soll ich damit aufhören? Kommentiert Bitte . Und lasst Sterne leuchten.

Untot - Vampire und andere KatastrophenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt