Kapitel 36

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Aber die Tür ging nicht bei uns auf sondern die neben uns!

Erleichtert ließ ich die angehaltene Luft wieder entweichen. Wow, da hatten wir wirklich verdammt Glück gehabt! Ich möchte mir gar nicht vorstellen was mit uns passiert wäre wenn sie uns erwischt hätten. Auf jeden Fall nichts gutes!

Wir warteten noch bis die Schritte nicht mehr zu hören waren und entspannten uns erst dann wieder. Neugierig schaute ich mich um, aber außer ein paar Umrisse konnte ich selbst mit meinen Pumaaugen nichts weiteres in dieser Dunkelheit erkennen. Plötzlich wurde es hell und es dauerte erst ein paar Sekunden bis sich meine Augen wieder an das helle Licht gewöhnt hatten. Mia hatte den Lichtschalter gefunden.

Skeptisch betrachtete ich die Treppe vor uns. Die Tür führte nur zu einer steinernen Treppe, die einen weiter runter ins Erdreich führte.

Ob die uns zu Adrian führt? Logisch wäre es, da in Schlösser und co. die Gefängnisse auch immer unter der Erde liegen, aber ob das hier auch so ist bezweifle ich.

Aber wenn wir jetzt schon hier stehen, könnten wir auch gleich mal schauen was da unten ist.

Jayden war anscheinend auch der der Meinung, denn er begann die Treppe hinab zu steigen. Bei der Hälfte stoppte er und schaute uns abwartend an. Ich warf Mia noch einen Blick zu bevor wir Jayden folgten.

Mia hatte eindeutig Angst, weswegen ich ihr ein Lächeln schenkte und dann ihre Hand ergriff. Sofort fühlte ich wie sie sich wieder etwas entspannte und dann schon weniger ängstlich mit mir die steile Treppe hinab stieg.

Unten angekommen schauten wir uns neugierig um. Vor uns erstreckte sich ein nicht endender Gang und er sah genauso aus wie ich mir immer die Kerker in Burgen vorstellte: Dunkel, nur mit ein paar Fackeln beleuchtet, kalt, feucht, eine Gefängnistür neben der anderen und überall hörte man Wasser tropfen.

Nein das war kein Ort an den man freiwillig sein wollte!

"Toll und wie finden wir jetzt Adrian?", flüsterte kaum hörbar. Aber natürlich hatten die beiden mich durch ihr super Pumagehör gehört. Mia zuckte mit den Schultern und schaute mich genauso ahnungslos  an.

Jayden dagegen lief zu einer Tür und schaute durch das kleine Gitterfenster in der Tür.

Fassungslos schaute ich ihn an:" Wir können doch nicht in jede Gefängniszelle schauen!" Jayden drehte sich wieder zu uns:" Hast du eine bessere Idee?"

Nein die hatte ich nicht, deshalb machte ich es Jayden nach und lief auch zu einer Gefängnistür. Als ich durch das kleine Gitterfenster in der Tür schaute, stockte mir der Atem. Da lag ein kleiner Junge, zehn oder elf Jahre alt, an der wand gekettet und schlief. Er war überall dreckig und seine Kleidung war zerrissen.

Omg, wie konnte man nur ein Kind so schlecht behandeln und es einsperren?!

Geschockt starrte ich das arme Kind an. Ich wollte es befreien, jetzt sofort! ich drehte mich zu Jayden und winkte ihn her. Natürlich kam er sofort, da er dachte ich hätte Adrian gefunden. Ich trat einen Schritt zur Seite, damit er in die Zelle schauen konnte.

"Wir müssen ihn befreien!", flüsterte ich.

Jayden schüttelt den Kopf:" Nein wir suchen erst Adrian und danach befreien wir den Jungen." Fassungslos schaute ich ihn an. "Er ist noch ein Kind! Wir können ihn doch nicht hier liegen lassen!", flüsterte ich aufgebracht. Jayden schüttelte den Kopf und lief zu einer anderen Tür.

Wut packte mich:" Gut dann such du Adrian und ich befreie den Jungen!" Ohne auf seine Antwort zu warten, wandte ich mich den Schloss zu.  Ich hörte wie Mia zu mir kam.  

Das Schloss war aus Eisen, deshalb müssten wir es schmelzen können. Ich schaute zu Mia, die nickte. Dann schaute ich wieder das Schloss an. Ich konzentrierte mich und nach kurzer Zeit spürte ich schon die Wärme, die vom Schloss ausging. Als dann auch Mia ihre Elementarkräfte an wand, konnte ich schon nach ungefähr 2 Minuten sehen wie das Schloss zu schmelzen begann.

Nach geschlagenen 5 weiteren Minuten hörte ich ein Knacken und sah wie das Schloss aufsprang und zu Boden fiel. Doch bevor es den Boden erreicht hatte, schnappte ich es mir schnell und legte es leise auf den Boden. Wir richteten uns wieder auf und ich öffnete vorsichtig und leise die Tür. Als ich einen Schritt in die Zelle tat, schnellte der Kopf des jungen sofort zu mir. Ängstlich schaute er mich an. Ich bedeutete ihn leise zu sein, weswegen er mich verwirrt anschaute. Ich trat näher zu ihn, weswegen er etwas zurück wich. Aber ich achtete nicht wirklich darauf sondern konzentrierte mich auf die Handschellen.

Nach ein paar Minuten hörte man wieder ein Knacken und der Junge rieb sich verwundert seine nun freien Handgelenke. "Komm!", flüsterte ich und nahm ihn an der Hand. Ohne zu zögern folgte er mir. An der Tür wartete schon ungeduldig Mia auf uns. Als wir aus der Zelle waren, schlossen wir wieder die Tür damit es so aussah als wäre nichts passiert.

Leise und vorsichtig rannten wir den Gang entlang auf der Suche nach Jayden und Adrian. Nach ein paar Minuten hörte ich Schritte, die wie ich rannten, und eine Stimme, bei der ich sofort lächeln musste. Wir bogen um die Ecke und wären fast in Jayden und Adrian hinein gerannt.

Wie hatte Jayden nur es geschafft Adrian zu befreien? Bei den Schloss von den Jungen mussten wir auch zu zweit ran!

Aber im Moment interessierte es mich wenig. Glücklich umarmte ich Adrian, der die Umarmung sofort erwiderte.


Tropical [pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt