Kapitel 37

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Glücklich nahm ich seinen Duft in mir auf.
Erst jetzt merkte ich,wie sehr ich ihn doch vermisst hatte!

Ein Räuspern brachte mich wieder zurück in die Gegenwart. Widerwillig löste ich mich von Adrian,trat einen Schritt zurück und nahm den kleinen Jungen wieder an der Hand.
Schnell umarmte auch Sina Adrian.
" Ähm ich möchte euer Wiedervereinigung nur ungern stören aber wenn wir nicht von David erwischt werden wollen sollten wir uns jetzt auf den Weg zurück machen!",flüsterte Jayden.

Er hatte Recht. Wenn wir uns jetzt nicht beeilen,wird David uns bemerken,dass wir Adrian und den Jungen befreit hatten und wird uns auch gefangen nehmen.

Ich nickte Jayden zu und wir rannten alle leise los.
Vorsichtig, damit wir nicht hin fielen, rannten wir die Treppe empor.
Leise öffnete Jayden die Tür und lugte hindurch. Er nickte und wir rannten weiter. Bei jeder Tür stoppten wir um zu schauen ob in den dahinter liegenden Gang niemand war, aber erstaunlicherweise kamen wir ohne zwischen Fälle zum Treffpunkt.
Eigentlich hätte mich das stutzig machen sollen,aber ich war viel zu froh,dass dies eben nicht der Fall war.
Minimal aus der Puste kamen wir vor unseren Freunden zum stehen.
" Verdammt warum hat das so lange gedauert ihr...", schnauzte Leon uns sofort an aber als er Adrian erblickte verstummte er sofort.
" Sorry hat etwas länger gedauert",entschuldigte ich unser Zuspätkommen.
Bevor noch jemand etwas sagen konnte, unterbrach Mario das Gespräch:"Wir sollten weiter!"
Alle nickten zustimmend und wir rannten wieder los Richtung Ausgang.
Als wir durch den Saal rannten,konnte man leise unsere Schritte hören,die von den Wänden wiederhallten,weswegen ich schon befürchtete,dass es einer von Davids Leuten es hören konnte, aber glücklicherweise geschah nichts und wir erreichten wohlbehalten den Ausgang.
Ich warf noch einen letzten Blick in die Höhle bevor ich auch anfing, wie die anderen, den Berg hinab zu klettern.

Mit einen 'Blums' landete ich im Gras. Neben mir kam der kleine Junge hinab geklettert und landete im Gras.
Ich schenkte ihn ein Lächeln, nahm wieder seine Hand und lief mit ihn in den Schutz des Waldes.
Wir warteten bis die anderen bei uns waren und rannten dann weiter.
Zum Glück begegneten wir nicht mehr diesen riesigen Löwen!
Nach gut einen Kilometer machten wir eine Pause.
Zufrieden ließ ich mich ins weiche Gras plumsen und lehnte mich an einen Baum.
Nach langen Zögern setzte sich der kleine Junge zu mir.
Aus den Augenwinkel betrachtete ich ihn genauer.
Er hatte schwarze verstrubelte Haare, blaue Augen und eine helle Haut. Er hatte anscheinend noch oft die Sonne gesehen.

Wie lang er wohl eingesperrt war?

Eigentlich sah er aus wie ein Puma. Ich roch etwas in seine Richtung und meine Pumanase bestätigte meine Vermutung. Er war ein Puma.

Ein Seufzen machte mich auf Adrian aufmerksam,der gerade wieder aufstand:" Kommt gehen wir weiter. Ich habe nämlich keine Lust darauf,dass David uns findet und dann wieder gefangen nimmt."
Seufzend erhob ich mich auch.
" Aber ab jetzt rennen wir als Tiere, das ist viel schneller!"
Die anderen nickten und wir verwandelten uns.
Der kleine Junge stand zögernd, immer noch in Menschengestalt, neben mir und schaute uns mit großen Augen an.
"Komm", sagte ich und lächelte ihn an.
Zögernd nickte er und nach einer Sekunde stand er als Puma neben mir.
Ich lächelte ihn noch einmal an und lief dann los Richtung Heimat.

Glücklich kam ich vor unseren Haus zum stehen.
Wir verwandelten uns wieder zurück.
Ich drehte mich zu den kleinen Jungen, der mich aus großen runden Kulleraugen anschaute:" Wie heißt du eigentlich?"
" Dave",sagte er mit süßer Stimme.
" Okay Dave, wo wohnst du?"
Er zuckte mit den Schultern.
Fragend schaute ich ihn an:" Wie du weißt es nicht?"
Traurig senkte er seinen Kopf:" Ich habe kein Zuhause! Ich wohne auf der Straße, da hat mich dieser böse Mann auch gefunden und mit genommen."
Mit böser Mann war David wahrscheinlich gemeint. Ich lächelte kurz über seine süße Ausdrucksweise aber wurde sofort wieder ernst.

Dave tat mir so leid! Er musste auf der Straße leben uns wurde dann auch noch von David gefangen genommen.
" Hast du Familie?"
Dave schüttelte den Kopf.
Nun tat er mir noch mehr leid.
Plötzlich kam mir eine tolle Idee.
" Würdest du bei mir und meinen Vater wohnen wollen?"
Sofort hob Dave seinen Kopf und schaute mich mit großen Augen an:" Würdest du mich wirklich bei dir leben lassen?"
" Natürlich!"
Ein Lächeln machte sich auf seinen Gesicht breit,was mich auch dazu brachte zu lächeln, und er nickte.
Ich verabschiedete mich von den anderen mit einer Umarmung,nur Jayden nicht,der mich dadurch verwirrt anschaute. Aber das war mir egal! Ich war sauer. Er hätte Dave wirklich in diesen feuchten und kalten Keller verrecken lassen und das verzeihe ich ihn nie.
Mit einen lächeln nahm ich Dave bei der Hand,sperrte die Haustür auf und lief mit ihn ins Haus.

Ich zog meine Schuhe aus ,Dave machte es mir nach, und lief dann in die Küche. Anscheinend war mein Dad noch nicht von der Arbeit zurück,deswegen drehte ich mich wieder zu Dave.
" Willst du etwas essen?"
Sofort nickte er und wie aufs Stichwort knurrte sein Magen.
Ich lachte und machte ihn dann ein Sandwich.
Gierig verschlang er das Sandwich.

'Wie lang er wohl schon nichts mehr gegessen hat?', ging es mir durch den Kopf.
" Möchtest du noch eins?"
Sofort nickte er. Mit einen lächeln im Gesicht machte ich ihn ein Zweites.
Als er endlich papsatt war, zeigte ich ihn das Bad,wo er Duschen sollte.
Während er das tat,lief ich schnell in mein Zimmer und suchte nach meinen alten Klamotten. In einer Kiste über meinen Kleiderschrank fand ich eine Jogginghose und eine einfaches blaues T-shirt, welche mir beide schon lange zu klein waren.
Ich suchte noch Socken und weiteres und lief dann mit allen ins Bad. Ich legte die Kleider auf einen Hocker und verließ das Bad dann wieder.
Aus einen Schrank im Gang holte ich Bettzeug und ging ins Gästezimmer. Dort machte ich das Bett und lief wieder ins Bad.
Ich sah wie mir Dave auf der Hälfte des Weges entgegen kam und zeigte ihn dann das ehemalige Gästezimmer was von nun an sein Zimmer sein sollte.
Glücklich kuschelte er sich in das weiche Bett.
Einen kurzen Moment schaute ich ihn an,bevor ich dann zur Zimmertür lief und das Licht löschte. Bevor ich aber das Zimmer verließ hörte ich ein Wort,das mir ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Es war einfach aber sagte trotzdem so viel aus!
" Danke!"

Tropical [pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt