Kapitel 1: I solemnly swear..

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 Kapitel 1

I solemnly swear...

Anna's Po.V:

Ich atmete tief ein und versuchte mir einzureden, dass wir nicht gerade unseren eigenen Tod besiegelt hatten. „Bist du dir sicher, dass dies hier eine gute Idee ist?", fragte mich Ena zweifelnd und musterte den goldglänzenden Gegenstand in meiner Hand kritisch. „ Dumbledore hat uns diese Aufgabe anvertraut und wir werden unser Bestes geben. Nicht nur für ihn und uns, sondern für alle anderen dort draußen. Wir dürfen nicht nur an uns denken, sondern auch an alle anderen, die ihm schon zum Opfer gefallen sind", entgegnete ich und bemühte mich, selbstsicher zu klingen. Ich fragte mich, ob ihr das Zittern in meiner Stimme entgangen war.

Ein letztes Mal schaute ich meine beste Freundin an und drehte, nachdem ich mich vergewissert hatte, dass sie mindestens genauso viel Angst wie ich hatte, den Zeitumkehrer 5 Mal. Ich schloss meine Augen und bereitete mich innerlich vor, gleich dem personifizierten Grauen gegenüberzustehen.

Lachen und ein lautes Türknallen riss mich aus meinen Gedanken. Panisch schaute ich zu Ena. „Die Rumtreiber!", sagten wir wie aus einem Munde. Hektisch startete ich unsere Reise, doch es war bereits zu spät. Die Rumtreiber hatten die Distanz zwischen uns innerhalb weniger Sekunden überwunden und krallten sich nun in unsere Ärmel. „Was zur Hölle!", kreischte James überrascht, der sich weiblicher als je zuvor anhörte, als er in die Raum-Zeit-Hülle des Zeitumkehrers eingebettet wurde. „Lass los!", brüllte ich energisch zurück, aber er ignorierte mich geflissentlich und hielt weiterhin krampfhaft fest. So geschah es, dass sich vier Jungs auf irgendeine mir befremdliche Art und Weise an meinem linken Arm festhielten und ein verängstigter Remus an Enas Schulter hing. Und ehe wir uns versahen, verschwand unser Zuhause und wir wurden in den mächtigen Strudel der Zeit gezogen.

~

„Verdammt!", knurrte ich, als ich meine Augen aufschlug und mich mitten in einem mir unbekannten Zimmer vorfand. Das einzig vertraute war das Wappen Slytherins, welches auf den vor mir herumliegenden Klamotten prangte. Wo waren die anderen? Und wieso waren wir nicht wie geplant vor dem Büro von Professor Dippet?

Allerdings blieb mir nicht sonderlich viel Zeit darüber zu grübeln, denn etwas Anderes erregte meine Aufmerksamkeit. Langsam setzte ich mich in dem Doppelbett auf und schielte hinüber in den anliegenden Raum, offensichtlich das Badezimmer.

„ Bei Merlins pinker Unterhose!", murmelte ich, als ich erkannte, dass die Dusche im Gebrauch war. Verzweifelt blickte ich mich in dem Schafzimmer um, suchte nach Anzeichen, wer hier wohnte. Und tatsächlich: Auf dem Nachtschränkchen aus Ebenholz lag ein mir durchaus vertrauter Zauberstab. Das mir aus Erzählungen bekannte Stück lag direkt neben einen schwarzen, in Leder eingebundenen, Buch. Plötzlich wollte ich nur noch aus dem Zimmer des Schulsprechers hinaus, denn ich wusste sehr genau, wer gerade nackt unter der Dusche stand.

Ein eiskalter Schauer lief mir bei dem Gedanken an Lord Voldemort, dessen jüngeres Ich gerade im Bad war, über den Rücken. Wo war meine beste Freundin, wenn man sie am nötigsten brauchte? Leise schlich ich mich zur Tür, aber gerade, als ich verschwinden wollte, hörte ich ein leises Räuspern hinter mir. Nein. Nein. Nein.

Das war's. Ich bin tot. Adieu, schöne Welt! „ Du weißt schon, nur weil du stehen bleibst , bist du noch lange nicht unsichtbar.", sagte er, wobei er mich mit seinen undurchschaubaren braunen Augen musterte. „Danke, Captain Obvious! Ohne dich hätte ich dieses Rätsel nie gelöst!", brummte ich sarkastisch und rollte meine Augen innerlich. Augenblicklich zierte ein spöttisches Lächeln seine Lippen. Er war so ein verdammt gutaussehendes Arschloch. Während wir uns ein Blickduell lieferten, registrierte ich, dass er nichts weiter trug außer ein cremeweißes Handtuch, welches um seine Lenden geschlungen war. Prompt lief ich rot an und versuchte, meinen Blick von ihm abzuwenden. Ein wirklich interessantes Bücherregal, redete ich mir ein und starrte es förmlich in Grund und Boden.

Solving A RiddleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt