Man kann sich seine Familie nicht aussuchen...

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Sie wartete, checkte ihre Sms und hoffte, dass sie keiner von hinten angriff.

Plötzlich ertönte ein Schrei aus dem Haus, in das Jack gegangen war.

Ohne zu überlegen stürzte sie hinein. Sie wollte gerade fragen, ob jemand verletzt war, als sie sah, dass alles okay war. Naja ... wie auch immer man okay definierte ...

Die Wohnung sah sogar noch schlimmer aus als die Gegend draußen. Überall lagen Dreck und leere Verpackungen von Fast Food. Auf dem Boden, der Couch, auf dem Tisch, in der Spüle ...

Dazu kam, dass praktisch das ganze Zimmer aus Flaschen bestand, die aufgestellt oder hingeschmissen waren, leere, wenige volle. Alles Whiskey, Vodka, und stärkeres Zeug.

"Ich hab doch gesagt, du sollst draußen bleiben!", rief Jack. Beinahe panisch.

Dann erst konnte Blake den Blick von der Wohnung abwenden und sah die Frau, die in diesem Saustall wohnte.

In ihrer Jugend war sie bestimmt mal sehr hübsch gewesen, groß und schlank mit langen blonden Haaren und blauen Augen.

Nun sah man davon nicht viel. Ihre Haare waren ungewaschen und verfilzt, die Augen geweitet und verschleiert gleichzeitig - sie war auf Droge. Und betrunken.

"Wieso hast du so lange gebraucht??", schrie sie Jack an und schlug ihm auf den Kopf.

Jack zuckte und wollte ausweichen. Blake hatte ihn noch nie so unterwürfig und ängstlich gesehen. "Es tut mir leid. Bitte hör auf mich zu schlagen", bat er mit zittriger Stimme.

Aber sie hörte nicht auf. "Außerdem hast du meinen teuren Alk verschüttet! Du bist so ein kleiner, dummer Nichtsnutz!" Sie schlug noch weiter auf seinen Kopf ein, Jack hockte mittlerweile am Boden.

Ein kleines Packet mit weißem Pulver fiel aus seiner Jackentasche. Als sie es sah, riss sie es vom Boden, als hätte sie Gold gefunden, schüttete sich etwas davon auf die einzige freie Fläche des Glastisches und schnupfte es mit einem eingerolltem Dollar Schein.

In das eine Nasenloch. Freudiges Stöhnen. In das andere Nasenloch. Wie erschöpft ließ sie sich auf den Boden fallen.

Erst dann sah sie Blake in ihrer Wohnung stehen. "Oooh!", rief sie und betrachtete das Mädchen von oben bis unten. "Ist das deine Freundin, Jackie?"

Jack, der mittlerweile wieder aufrecht stand, erwiderte: "So ähnlich." Dann zog er Blake am Ärmel: "Komm wir gehen."

"Warte!", rief die Frau noch und kippte fast in den Müll auf dem Boden, als sie versuchte aufzustehen.

An der Schwelle zwischen Wohnzimmer und Flur blieben die beiden Teenager stehen.

"Dein Vater will dich sehen."

Jacks Griff wurde fester um Blakes Arm. Sie zuckte zusammen und als er das merkte, ließ er sie los.

"Das ist mir sowas von scheiß egal!", rief er wütend. "Soll er doch verrecken, dieser Wichser! Ich geh ihn ganz bestimmt nicht besuchen!"

Dann führte er Blake nach draußen und knallte die Tür hinter ihm laut zu.

Schweigend gingen sie den Weg, auf dem sie gekommen waren, zurück.

"War das deine Mom?", fragte sie vorsichtig. Sie hatte gemerkt, wie peinlich ihm das alles war.

"Sie ist eine Hure, keine Mutter, aber ja, sie hat mich auf die Welt gebracht", antwortete er düster und beschleunigte seinen Gang. Er wollte so schnell wie möglich weg von hier.

Blake musste beinahe rennen, um ihn einzuholen. "Und dein Dad? Du hast von besuchen geredet - wo ist er?" Sie wusste, dass er nicht darüber reden würde und erwartete keine Antwort. Er überraschte sie.

"Im Knast."

Drugs, Alcohol and SexWo Geschichten leben. Entdecke jetzt