Kapitel 10

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Melissa p.o.v.

Nun stand ich hier. In dem nuttigsten Outfit das man nur finden konnte. Aber naja, was man für Geld nicht alles tut. Also machte ich mich an den Weg zu meinen neuen Job. Es war relativ kalt Draußen, daher zog ich mir meine dunkelblaue Winterjacke an. Deswegen und damit man meine Klamotten nicht sah. In der Bar angekommen erwartete mich schon Jenny, die die gleichen Klamotten wie ich trug.

„Hey!" rief sie mir mit ihrer piepsigen Stimme entgegen.

„Hey." sagte ich ein wenig genervt als ich vor ihr stand.

„Sind die Klamotten oder? Keine Sorge, man gewöhnt sich dran." Ich schaute ihr tief in die Augen und nickte. Das konnte sie doch nicht wirklich ernst meinen.

Jenny lief rein und ich folgte ihr unauffällig. Als ich meine Jacke aufgehangen hatte schaute ich mich ein wenig um. Es war sehr herunter gekommen und auch ein wenig ekelhaft. Ich freute mich jetzt schon auf Feierabend. Doch leider war dieser erst in ein paar Stunden. Ich folgte Jenny hinter die Bar und fing an die Gläser auszuwaschen. Es kam mir vor als würden hier nur alte Perverslinge antanzen. Die meisten waren mindestens über 60 Jahre alt. Zum Glück konnte ich mich eher hinter der Bar versteckeln. Die arme Jenny hatte eher Pech. Einer dieser alten Säcke fasste ihr sogar an den Hintern. Mir war der Ekel ins Gesicht geschrieben. Doch Jenny machte mir ein Zeichen das ich runter kommen sollte. Eins war auf jeden Fall klar, hier würde ich nicht lange bleiben.

Nach 4 Stunden Höllenquallen war es endlich vorbei. Wir schmissen noch die letzten Besoffenen raus bevor auch ich meine Jacke schnappte und abhaute. Es war schon dunkel geworden und ich musste zugeben es war auch ein wenig unheimlich. Ich spürte dass ich beobachtet wurde, schnell krallte ich meine Hände in die Jackentasche und lief schneller. Ich blieb allerdings stehen als ich Schritte hinter mir hörte. Ohne nachzudenken rannte ich los. Mir war egal wohin, Hauptsache weg. Ich bekam langsam Panik als ich mitbekam das die Schritte sich auch in ein rennen verwandelten. Sofort bog ich um die Ecke und riss meine Augen weit auf. Scheiße Sackgasse. Ruckartig drehte ich mich um und wollte zurück als ich vier Männer sah. Mir gefror das Blut in den Adern.

„Wo willst du denn hin meine Süße.", rief einer der Männer. „Wir wollen doch nur ein wenig spielen."

Ich konnte nichts sagen oder schreien. Ich bekam ein Gefühl das ich vorher nie wirklich hatte. Angst.

„Hat es dir die Sprache verschlagen?" sagte ein anderer worauf die anderen nur hämisch lachten.

Langsam liefen die vier auf mich zu. Ich wollte mich bewegen und kämpfen, aber ich war wie festgefroren. Dieses Gefühl der Hilflosigkeit hatte ich noch nie. Ob es daran lag, dass ich normalerweise die war, die angriff? Ruckartig schnappte mich einer an der Hand und zog mich zu sich. Anscheinen wollte er mich küssen. Doch bevor er das tat, fasste ich mich wieder und trat ihn mit voller Kraft in die Eier. Sofort hielt er sich den Schritt und sackte zu Boden. Nun kamen die anderen auf mich zu und schauten mich böse an. Doch bevor jemand auch nur etwas sagen konnte, sprang eine schwarze Gestalt zwischen uns.

„Kommt schon Jungs. Vier gegen eine wehrlose Frau. Ich dachte ihr hättet ein wenig Stolz." sagte der Unbekannte. Sein Blick geleitete zu dem verletzten am Boden.

„Ok. Vielleicht ist sie gar nicht so..." weiter kam er nicht da ihn einer der Männer attackierte.

„Das ist doch gar nicht dein Revier Nightwing." konnte er noch rausbringen bevor Nightwing dem Schlag blockte und ihn mit einem Kinnhacken bewusstlos schlug.

„Bin zu Besuch." sagte er lachend. Die andere zwei flüchteten. Nun drehte sich Nightwing zu mir um. Ich blickte in seine Strahlen blauen Augen. Es war als hätte man das Meer in seine Augen gepackt. Als er mich verwirrt anschaute bemerkte ich erst jetzt dass er mich etwas gefragt hatte.

„Geht es Ihnen gut?" Fragte er mich erneut und hielt mich leicht an der Schulter fest.

„Ja... alles ok." antwortete ich knapp und wollte gerade gehen als er mich an der Hand fest hielt.

„Ich würde sie gerne nach Hause fahre Miss." Sagte er und lächelte. Ich nickte verlegen und wir liefen gemeinsam zu seinem Motorrad das um die Eckte stand. Er gab mir einen Helm den ich sofort aufsetzte, auch Nightwing setzte einen auf und wir fuhren los. Ich krallte mich um seine Hüfte und wollte gar nicht mehr loslassen, doch leider wohnte ich nicht weit weg. Nightwing stand zuerst auf und half mir wie ein echter Gentleman.

„Danke." Sagte ich und bemerkte dass ich rot wurde.

„Darf ich ihren Namen wissen?" fragte er mich worauf ich wieder in seine Meeresblauen Augenschaute.

„Melissa." Sagte ich mit einem Lächeln.

„Na dann Melissa. Bis bald." Kaum hatte er das gesagt schwang er sich wieder auf sein Bike und fuhr los. Währenddessen ich in meine Wohnung schlenderte. Doch kaum hatte ich die Wohnung betreten riss ich meine Augen auf. Ich hatte ihm meinen echten Namen genannt. Das war mir noch nie passiert. Anscheinend hatte mich die Freiheit verändert. Sie hatte mich tollpatschig gemacht. Sie hatte mich schwach gemacht. Dagegen musste ich etwas unternehmen. Aber erst Morgen, denn ich hatte meine ganzen Klamotten einfach auf dem Boden verteilt und mich ins Bett geschmissen. Kaum hatte ich die Augen geschlossen schlief ich auch schon ein.

Batman: The lost daughter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt