Kapitel 14

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Ich mochte mein Leben, wie es jetzt war. Aber dennoch wollte ich es nicht. Ich konnte es nicht akzeptieren. Zwar machte es mich glücklich mit meinem Vater nachts das Verbrechen zu bekämpfen und Tagsüber mit meinem Bruder zur Schule zu gehen, trotzdem konnte ich meine Vergangenheit nicht ruhen lassen.

Nun verfolgten mich Daniel und die anderen auch nachts, in meinen Träumen. Ich konnte nicht mehr warten. Wenn der Zeitpunkt günstig ist werde ich gehen.

Gedankenversunken schlenderte ich durch die Straßen Gothams. Kaum zu glauben, dass diese Stadt einst die meistbesuchteste der Welt war. Heute ähnelte sie, in einigen Abschnitten, einer Müllhalde.

Aber trotz des ganzen Chaos genoss ich es hier zu sein.

Ich war wohl eine der wenigen die sagt, dass diese Stadt, eine der schönsten Städte war in der man jeh gewesen ist.

Naja um genau zu sein, war ich nicht wirklich in vielen Großstädten. Und wenn, hatte ich nie genügend Zeit um sie mir genauer anzusehen.

Ich bog in die nächste Seitenstraße ein und beschloss in ein Geschäft zu gehen. Da meine Schuhe nicht gerade die neusten waren.

Kaum war ich drinnen kam mir schon eine hüper motivierte Mitarbeiterin entgegen und fragte ob sie mir behilflich sein kann. Doch ich lehnte dankend ab. Zwar bräuchte ich wirklich etwas Hilfe, doch ich war eher der Mensch der Stundenlang nach etwas sucht als zu fragen.

Hilflos wegen der großen Auswahl schlenderte ich durch die riesen Gänge der Abteilung, als auf einmal ein schwarzhaariger Junge in mich hineinlief. Überwältigt von der Situation schlugen wir beide wenige Sekunden später auf dem Boden auf.

„Sag mal geht's noch?" fragte ich genervt und schaute dem fremden in die Augen. Sofort wurde ich Still. Ich verlierte mich in seinen strahlend blauen Augen.

„Tut mir leid." Entschuldigte er sich und half mir hoch.

„Bin auf der Flucht." ergänzte er lachend.

„Auf der Flucht?" fragte ich neugierig.

„Es gibt ein paar Mädchen, die mich naja interessant finden." erklärte er und setzte ein charmantes Lächeln auf. Ich schaute ihm mit meinem jaja-blick an als auf einmal drei Mädchen angerannt kamen.

Und ich muss sagen, so viel Make-up habe ich noch nie auf einem Gesicht gesehen.

„Tiiim. Zum Glück haben wir dich wieder gefunden." Schrie eine der Make-up Bratzen.

Mitleidsuchend schaute er mich an, doch dann grinste er.

„Tut mir leid Amelie. Ich bin mit meiner Freundin hier." Sprach er wärent er seinen Arm um mich legte.

Ratter Ratter Ratter. Achso, der meint mich.

Verwirrt schaute ich ihn an, doch spielte letzten endlich mit.

„Hey. Melissa" sagte ich selbstbewusst und hielt meine Hand hin. Doch Amelie schaute sie nur abschätzend an. Nach gefühlten Stunden wo ich meine Hand ausgestreckt hielt drehte sie sich um und ging mit den anderen beiden Schreckschrauben aus dem Laden raus.

Wärent Tim seinen Arm von mir nahm atmete er laut aus.

„Danke. Glaub mir, du hast mein Leben gerettet." Er steckte seine Hände in die Hosentaschen.

„Kein Ding." Gab ich locker zurück und bewegte mich zum Ausgang.

Warum genau ich aus dem Laden gehen wollte, obwohl ich eigentlich Schuhe kaufen wollte, wusste ich ehrlich gesagt nicht. Höchstwahrscheinlich lag es an Tim. Hübsche Jungs machten mich immer nervös. Auf einmal spürte ich wie jemand meinen Arm festhielt.

„Warte, ich muss mich bei meiner Lebensretterin doch noch bedanken."

Es war Tim.

„Lust auf Eis?" fragte er mich.

Jaja Omg ja.

„Eis? Es ist 10 Uhr morgens." Sagte ich lachend. Was mich zur Überlegung führte, wie jemand wie Tim schon um 10 Uhr in der Stadt war. Ich meine klar, ich bin eine Frühaufsteherin, aber Tim sah nicht gerade nach dem Typ aus der sich extra einen Wecker stellt um Samstags aus dem Bett zu kommen.

„Ja, warum nicht?" fragte er lächelnd.

„Ja. Warum nicht." Gab ich zu.

Wir liefen zur nächsten Eisdiele und setzten uns in die Ecke. Es sah alles so modern aus. An den Decken hingen kleine Kronleuchter und die Wände waren in einem angenehmen rot gestrichen. Wenn ihr mich fragt viel zu Edel für einen Laden indem man Eis verkauft.

„Wer waren diese Mädchen?" fragte ich wärent ich mein Eis löffelte.

„Bekannte."

Wow. So viele Infos auf einmal hätte ich nicht erwartet.

„Warum bist du schon so früh auf? Du siehst nicht gerade wie ein Frühaufsteher aus."

„Wie sehe ich denn dann aus?" konterte er worauf ich ihn nur unglaubwürdig ansah. Als Antwort zuckte ich einfach mit den Achseln.

Kennt ihr diese Situation, wo man unbedingt reden möchte weil es so unerträglich ruhig ist, aber man nicht weiß worüber?

Ja?

Genauso eine Stille war hier an diesem Tisch. Ich merkte die ganze Zeit seine Blicke auf mir, wollte ihn aber nicht ansehen.

„Also...Melissa und wie noch?" unterbrach er die Stille. Ich überlegte kurz, sollte ich ihm meinen echten Namen sagen? Soweit ich wusste hatte mein Dad die Sache nicht öffentlich gemacht. Was ich eigentlich auch nicht wollte. Aber was sollte es bringen wenn ich ihn anlüge? Früher oder später wird er ihn so oder so rausfinden. Und wenn ich ihn dann angelogen habe, hätte ich die Arschkarte gezogen.

„Wayne. Melissa Wayne." Sagte ich selbstbewusst.

Tim schaute mich verdutzt an, doch setzte dann ein Lächeln auf das so viel sagte wie: Ich habs doch gewusst.

Fragend schaute ich ihn eine Weile an, bis ich ihn nach seinen ganzen Namen fragte.

„Tim Drake."


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