×Du brennst schlimmer als Vodka
Ich meine, sollte ich dich wirklich mit dem Stoff vergleichen, der mich dich vergessen ließ? Zwar immer nur für eine Nacht, einen Tag, und einem wunderschönen traumlosen Schlaf. Ich wusste nicht, wie ich anders sagen sollte. Aber alles, was du mir angetan hast brennt. Es zieht meinen Hals entlang, brennt sich in mich, wie eine Brandmarke. Du hast dein Zeichen auf mir hinterlassen, und ich bekomme es einfach nicht mehr weg. Ich schreie, so wie damals, weißt du noch? Als wir in den Wald gingen und schrien. Ich glaube es war auch in der Nacht. Die gute Dinge passieren nie nachts. Wir hatten getrunken, dieses billige Bier, von der Tankstelle. Es hat grausam geschmeckt, ich bevorzuge ja etwas mit mehr Prozenten, dass hat wenigstens einen Sinn. Nicht das ich Bier verabscheuen würde, aber... naja, ich schweife mal wieder ab. Das tue ich in letzter Zeit ständig, ich beginne Sätze, breche ab und bleibe still. Wenn du das lesen würdest, würdest du bestimmt lachen. Du würdest dich fragen, ob ich jemals meine Klappe halten könnte. Du würdest lächeln, oder? Ich weiß es nicht mehr. Ich kann mich nicht an das erinnern, was dich ausmachte. Ich hasse mich dafür, dass ich dein Lächeln vergessen habe. Das Hochziehen deiner Mundwinkel, dieses Grübchen. Oh, dieses verdammtes Grübchen. Wie oft habe ich mich in deinem Lächeln verloren? Und jetzt, weiß ich nicht mehr wie es aussah. Ich bin ein schlechter Mensch, oder nicht? Nein, du bist der schlechte Mensch von uns beiden! Du hast dein Leid, über alles andere gestellt. Mir war es egal, wenn du immer gejammert hast. Es war egal, weil ich dich liebte. Und irgendwo, versteckt hinter meinem unbändigen Zorn, versteckt sich noch ein bisschen von der Liebe, die ich empfand. Und doch... du hast mich verlassen, mich alleine und sterbend zurückgelassen auf diesem gottverdammten Baumhaus. Aber zurück zum Alkohol. Siehst du, wieder bin ich so sehr abgeschweift, dass ich beinahe das eigentliche Thema vergessen habe...
Vodka war mein bester Freund, die Wochen nachdem du weg warst. Er hat mich getröstet, mich aufgebaut. Mir immer wieder gesagt, dass ich nicht Schuld war und ich habe mich in seinen Armen wohlgefühlt. Er hat mir Nächte verschafft, in denen ich nicht von dir träumte. Nächte, in denen ich deinen Namen, deinen wunderschönen Namen, nicht mal mehr aussprechen konnte. Und es war schön zu vergessen. Fast schon zu schön. Aber auch diese Phase ging vorüber. Nur das Rauchen. Das hatte ich mir nicht abgewöhnen können. Ich brauchte diesen giftigen Rauch in meinen Lungen, wenn kümmerten schon die 5 Jahre, die sie mir rauben? Ich werde sowieso jung sterben. Aber ich will nicht alle so verlassen, wie du es getan hast. Ich werde älter sein, nicht viel. Aber ein bisschen.
Bin ich nicht doch viel zu jung um über solche Sachen nachzudenken? Dieser Drang in meinem Kopf, dieses Verlangen. Zu springen, zu ertrinken, zu brennen, zu baumeln. Ich will wissen, wie der Tod sich anfühlt. Vodka hat auch diese Stimme aus meinen Hirn gebrannt, für kurze Zeit. Wenn ich so darüber nachdenke, sollte ich doch wieder mit dem Trinken anfangen. Es tat mir gut.
Aber du bist in noch einer Sache gleich wie mein Lieblingsgetränk. Denn du, wärmst von innen. Und auch deine Küsse halten warm.
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Wo fängt dein Himmel an?
General FictionEs sind Dinge, die ich dir nie erzählen konnte. Ich hätte sie dir erzählen sollen, aber jetzt ist es zu spät. Und ich glaube, es tut mir sogar leid, dass ich sie dir nicht erzählt habe. Ich weiß nicht, ob es mir leid tut. Weißt du, was das Schönste...