1-Traum der Vergangenheit

4.1K 184 28
                                    

Ich saß im Auto, mein fünfjähriges ich saß im Auto. Ich hatte mich von früher bis heute kaum verändert, immer noch dunkelblaue lange Haare und hellgraue Augen, dunkelblau ist meine natürliche Haarfarbe, seltsam oder?

Mein Vater saß an Lenkrad, meine Mutter auf dem Beifahrersitz. Vor uns erstreckte sich ein Stau und mein Vater fuhr immer langsamer bis wir zum stehen kamen. Hinter dem Auto, in dem ich mit meinen Eltern saß, fuhr ein LKW, der Fahrer bemerkte das Stauende nicht rechtzeitig und fuhr gegen unser Auto. Vor unserem Auto stand jedoch auch ein LKW, unser Auto wurde zerquetscht. Meine Eltern waren sofort tot, ich starb kurz nach ihnen.

Nun stand ich hier, vor einem großen Mann, der in ein schwarzes Gewand gehüllt war. Ich wusste weder wo ich mich befand, noch wo meine Eltern hin waren. Der Mann hatte eine Kapuze auf dem Kopf, dennoch konnte ich seine schwarzen Haare und seine goldenen Augen sehen.
"Wer bist du?", brachte ich gerade so heraus, denn der Mann machte mir wirklich Angst. " Ich bin der Tod, aber komm doch bitte mit ich möchte dir etwas zeigen und deinen Eltern geht es gut, bitte habe keine Angst vor mir.", sagte er zu mir, der Tod hatte eine schöne Stimme. Er hielt mir seine Hand hin, die ich zögernd nahm, er führte mich zu einer Holzhütte. Der Tod hielt mir die Tür auf und ich trat ein.
Überall hingen Laternen mit kleinen Kerzen drin von der Decke, "Was ist das?", fragte ich neugierig, meine Angst war wie weggeblasen. "Das sind alle Leben auf Erde. Das Licht, das in jeder Laterne brennt ist ein Leben auf der Erde, wenn eines davon erlischt ist die Person, der dieses Licht gehörte, verstorben. Wenn es leuchtet lebt die Person noch, als deine Eltern gestorben sind, erloschen ihre Lichter, die dazugehörige Laterne fiel auf den Boden. Deine Laterne ist auch erloschen, aber du bist etwas besonderes, deshalb möchte ich dir die Laterne wieder anzünden.", erklärte der Tod mir, ich hatte alles verstanden und war geschockt, "Du willst mir mein Leben wieder geben? Aber wo soll ich denn dann hin meine Eltern sind doch Tod.", "Es gibt eine Werwolfsschule, du bist zwar kein Werwolf, aber eine Lehrerin dort nimmt dich bei sich auf. Wenn du alt genug bist kannst du auf diese Schule gehen. Du musst auf diese Schule gehen, weil du Fähigkeiten hast, die kein normaler Mensch besitzt, außerdem brauche ich jemanden auf der Erde, der mir bei verschiedenen Sachen helfen kann, wenn ich ihn brauche. Bist du einverstanden?", antwortete er mir und ich nickte eifrig. " Darf ich noch eine Frage stellen?", fragte ich unsicher, "Natürlich, was willst du denn wissen?", entgegnete der Tod freundlich, "Also, was ist dein richtiger Name, Tod kann man doch niemanden nennen.", fragte ich meine Frage. " Ich-ich habe keinen Namen, mir wurde nie einer gegeben.", sagte er und drehte seinen Kopf weg um mir nicht in die Augen sehen zu müssen. "Wie findest du Johann?", dieser Name war mir spontan eingefallen und ich fand er passte gut zu ihm. "Ich finde Johann gut, danke!", sagte er fröhlich und umarmte mich, wofür er auf die Knie gegen musste. Ich lachte und danach zündeten wir gemeinsam meine Laterne wieder an.

"Hey, Schatz, ich weiß das du an den Träumen mit Johann hängst, aber du musst in die Schule!", versuchte mich meine Mom, die Lehrerin, zu wecken. Wie immer mit Erfolg, kurze Zeit später trottete ich mit einem blauen Rock, einem hautengen Top, einem etwas durchsichtigen T-shirt und Unterwäsche ins Badezimmer. Ich duschte und zog mich dann an und band mir meine dunkelblauen Haare zu einem hohen Pferdeschwanz, danach ging ich in die Küche zum Frühstück mit meiner Mom. "Dreh nicht durch wenn ich heute Abend nicht zuhause bin, wir machen Training.", warnte ich sie vor.

Das Trainig war fast jede Woche, die anderen Werwölfe aus der Schule trainierten, in dem ein paar Lehrer, wie die Hunter, das waren Werwolfjäger, sie jagten, natürlich ohne scharfe Waffen. Dazu gingen sie immer nachts in den Wald und machten Teams aus, die dann versuchen sollten so viele wie nur möglich Hunter kampfunfähig zu machen. Manche der Lehrer, die Hunter spielten, waren früher wirklich einmal Hunter gewesen, das machte es so extrem schwierig nicht gefangen zu werden oder innerhalb des "Spiels" zu sterben. Ich durfte da mitmachen und war sogar sehr gefragt, ich konnte besser hören als die anderen Werwölfe, ich konnte meine Körpergröße verändern, also schrumpfen oder wachsen, meine Klamotten passten sich da immer an meinen Größenzustand an, das war sehr praktisch für mich.

Meine Mom hatte mich zur Schule gefahren und war auch gleich mit geblieben, immerhin sie war Lehrerin. Ich verabschiedete mich von ihr, um dann gleich im Schulhaus zu verschwinden. Ich ging dem Flur entlang zum Klassenzimmer, auf einmal wurde ich von hinten umarmt, ich erschrak und schrumpfte auf 15 cm, ich schaffte es gerade noch mich an einem der Arme, die mich umschlungen hatten festzuhalten. Ja, ich schrumpfte wenn ich Panik bekam oder erschrak, damit konnte ich mich im Training am besten schützen, denn die Werwölfe liefen da meist in ihrer verwandelten Form herum, sodass ich mich an dem Werwolf festklammern konnte mit dem ich in einem Team war. Zurück zu mir wie ich mich mit meinen 15 cm an dem arm des "Umarmers" festklammerte. Diese Personen stellte sich als der Alpha des Rudels heraus mir dem ich immer trainierte, wir waren gute Freunde, er lacht laut und legte seine Finger um meine mini Hüfte. Er stellte mich auf seine Handfläche. "Na, hab ich dich erschreckt?", fragte er mich mit einem Grinsen im Gesicht. Ich antwortete nicht, denn dann müsste ich schreien, das wusste er und setze mich auf seine Schulter, wenigstens blieb meine Stimme normal wenn ich schrumpfte, es wäre echt super peinlich dann so zu quietschen. "Ja, mal wieder und guten Morgen.", sagte ich als ich auf seiner Schulter saß. Er hieß übrigens Tim. Tim nahm meine Umhängetasche und setzte seinen weg zum Klassenzimmer fort.

Würdest du dem Tod ins Gesicht sehen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt