16-Ich, ein Alpha?!

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Bildquelle: Amazon.de

Mein Herz setzte kurz aus, nein, ich konnte kein Alpha sein. Kein Größenwandler, nicht ich... "Wenn du erst Zeit brauchst um das zu verarbeiten, du musst nicht sofort entscheiden, ob du dein Amt annimmst.", beruhigte mich Tims Mutter. Dann schaltete sich mein Kopf aus und ich verlor die Kontrolle, ich wusste was hier die ganze Zeit mit mir nicht stimmte.

Doch dann sah ich ihn dort stehen, ein schönes T-shirt und eine Jeans hatte er an und neben ihm Johann. Ich rannte auf Tim zu, direkt in seine ausgebreiteten Arme und er umarmte mich so wie er es immer getan hatte, ich vergrub mein Gesicht an seiner Brust und war für eine kurze Zeit so glücklich. Er strich mir beruhigend über den Rücken, doch dann holten mich meine Erinnerungen an das geschehene ein. "Wieso soll ich Alpha sein?", fragte ich, doch meine Stimme war kaum mehr als ein flüstern. "Ich will das du mein Rudel leitest, weil deine Seele verdammt stark ist, ich meine wie oft und grausam bist du schon gestorben und noch hast du einen unbrechbaren Willen. Du wirst immer stärker sein als ich und das macht dich zum perfekten Alpha.", seine Stimme klang immernoch so unbeschreiblich schön. Ich wollte ihn nicht loslassen und doch schob ich ihn leicht von mir.

"Werde ich dich hier irgendwann einmal wiedersehen?", fragte ich weinend. "Du putzt hier einmal im Jahr diese Hütte, ich denke wie werden uns hier dann wieder sehen...", dann wurde er von Johann unterbrochen, "Anna bitte hör auf zu weinen, du weißt genau, dass das niemanden wieder leben lässt. Und wenn du dich so sehr nach ihm sehnst, schwöre ich dir, ich lasse dich von ihm träumen. Aber du weißt auch, dass es dich dadurch in einen Strudel ziehen kann.", belehrte mich Johann, vor Freude fiel ich ihm um den Hals.

Als ich in ein grelles Licht blickte, wusste ich, dass ich wieder in der Welt der sterblichen verweilte. Seufzend setzte ich mich in einem Bett auf, wie bin ich denn hier her gekommen? Louana stürzte zur Tür herein und viel mir um dem Hals. "Was war denn los mit dir, du bist einfach zusammen geklappt?", fragte sie mich total aufgelöst, Tims Stimme hallte durch meinen Kopf: "Lass sie niemals im Stich, du bist ihr Fels in der Brandung geworden.", ich konnte nicht anders, ich lächelte. "Halb so schlimm, ich bin ja da.", sprach ich zu ihr und umarmte sie fest.

Nächster Montag um 7.30 Uhr
Ich wachte in einem mir unbekannten Bett auf, als Tims Mutter in den lichtdurchfluteten Raum kam. Sie setzte sich auf die Bettkante. "Morgen ist Tims Beerdigung und heute wollte ich mit dir und Louana in die Stadt fahren.", ihre Stimme brach am Ende. "Ja das wäre toll, wann wollen wir los?", fragte ich und setzte mich auf. "So gegen 10 und in dem Schrank sind deine Anziehsachen, ich bin gestern zu deinem Haus gefahren und hab alle deine Sachen hier her gebracht. Ab jetzt wohnst du hier.", erwiderte sie, mit diesen Worten verließ sie das Zimmer.

Ich machte mich im Bad fertig und trottete die Treppe hinunter in die Küche zum Frühstück. Komisch, der Tisch war gedeckt, aber keiner war hier und das komischste war, dass es echt viele Teller waren und nirgends eine Spur von einem Werwolf. Zwar hatten wir Sommerferien, aber so lange schläft man doch nicht, oder?

10.30 Uhr im Einkaufszentrum
Mittlerweile lachten wir, also Tims Mutter Anja, Louana und ich, fast pausenlos, schon im dem ersten Geschäft hatte ich ein wunderschönes dunkelblaues Kleid (Bild) gefunden. Das sollte ich zu Tims Beerdigung tragen, ich weiß normalerweise trägt man zu so etwas Schwarz, aber Anja meinte Hauptsache man sieht nicht schlampig aus. Das beste daran war allerdings, dass es genau zu meinen Haaren passte. Anja und Louana fanden auch jeweils ein schönes Kleid, im Anschluss gingen wir zum Frisör.

Fertig mit einer Prozedur, die der Typ, der mir die Haare geschnitten hatte, Kopf Kunst nannte, hatte ich links einen Sidecut auf der linken Seite meines Kopfes und schulterlange Haare. Anja hatte sich nur die spitzten schneiden lassen und Louana hatte nun die gleiche Frisur, wie ich. Die nächste Station sollte ein Schuhgeschäft sein.

Gefunden hatte ich High Heels und war total erschöpft. Nach einem schnellen Blick auf die Armbanduhr wusste ich auch warum, es war mittlerweile schon um 17.00 Uhr.

19.00 Uhr
Ich ließ mich auf mein Bett fallen, kaum 5 Minuten lag ich hier und schon rief mich Louana zum Abendessen. Schnell sprang ich auf und rannte in die Küche, schlitternd kam ich vor der Tür zum stehen. Gerade öffnete ich die Tür, die sich nach innen öffnete, da hörte ich Schritte von hinten. Ich versuchte noch auszuweichen, doch der Typ hinter mir bemerkte mich anscheinend nicht und rannte mich um, er stolpert über meine Beine und nun lag ich auf dem Boden, er auf mir. Der Boden musste definitiv mal geputzt werden, der Junge realisierte scheinbar nicht, dass er mich umgerannt hatte. Langsam wurde die Luft in meiner Lunge knapp, mit allerletzter Luft sagte ich: "Runter!", damit war alle Luft aus meiner Lunge entwichen.

Zum Glück reagierte er darauf, wahrscheinlich wegen der Kopfschmerzen, die ich ihm verursachte, und stand von mir auf. Sofort drehte ich mich auf den Rücken und atmete ersteinmal wieder richtig. Louana kam auf mich zu gestürmt und half mir wieder auf die Beine. "Das tut mir so leid, ich hab dich nicht gesehen. Geht's wieder?", fragte der Typ. Also schlecht sah er nicht aus, braune Haare und grüne Augen und wie alle männlichen Werwölfe muskelbepackt. "Sag mal tickst du noch richtig oder was?! Einfach deinen Alpha um zu rennen!", kam es vin Louana, mit einem Mal wurden seine Augen groß und glasig und er ging auf die Knie, "Bitte töte mich nicht, ich-ich habe das wirklich nicht gewollt...", flehte er mich an. "Steh auf! Das ist dich beim besten Willen kein Grund dich umzubringen, jedenfalls für mich nicht. Und wenn mich noch einer so anfleht, dann schwöre ich euch, dass ich den sein ganzes Leben lang ärgern werde. Also steh endlich auf!", erwiderte ich nur.

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