Kapitel 21

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Niall POV

"Autsch"
Ich hatte mir die Zunge an dem Tee verbrannt. Und Liam hatte mich noch gewarnt.
Grinsend saß er vor mir.

Die ganze Situation war ganz schön merkwürdig. Hier saß ich, einer der Prügelknaben der Schule, bei einem der badboys zuhause und wir tranken Tee.

Kommt nur mir diese Situation komisch vor?

Aber sie hatte scho...

"Schieße Harry!" Fluchte ich laut los. 

Liam sah mich mit gerunzelter Stirn an.

Harry hab ich ja total vergessen. Ich sah auf mein Handy und bemerkte das die Schule längst vorbei war. Ich schrieb ihm schnell eine Nachricht, in der ich ihm mitteilte das alles in Ordnung war und ob er den Tag gut überstanden hat.

Dann stellte ich das Handy auf laut damit ich mitbekam wenn er antwortete.

"Was ist mit Harry? Das ist doch der Junge mit den  Dunklen locken oder?"

Ich nickte. Ich war sehr erstaunt das er wusste wie wir beide heißen. Ich dachte immer, dass uns diese Jungs nie wahrnehmen würden.

Ich blickte Liam in die Augen. Sie sahen mich fragend an. Seine Stirn war in leichte Falten gelegt. Diese schien er oft zu haben, denn sie waren wie in Stein gemeißelt.

Sollte ich ihm antworten? Könnte ich ihn überhaupt Antworten?

Ich schluckte einmal und sah dann zu Boden. Vielleicht...wenn ich ihn nicht ansehe.. Vielleicht geht es dann besser

" ha..Harry hat ein ähnliches Problem wie ich. Deshalb tun wir uns meistens zusammen. Denn zwei schrecken die meisten.. Die meisten.. Meisten ab."

Ich habe fast in ganzen Sätzen gesprochen. Ich war erstaunt von mir selber.

" die meisten was?"

Fragte Liam vorsichtig. Er hatte echt eine beruhigende Wirkung auf mich.

Ich blickte ihn einmal kurz an und sah schließlich wieder auf den Boden.

"Schläger?" Fragte Liam sanft.

Ich nickte leicht.

"Hat heute leider nicht funktioniert, hm?"

Wieder nickte ich.

"Also passiert das sehr oft."

Ich schluckte wieder

"Fast täglich" flüsterte ich leise und mit einer heiseren Stimme.

Ich hörte Liam tief einatmen. Als ich mich traute leicht hochzugucken, sah ich das er seine Augen geschlossen hatte. Er drückte seine Tasse an seine Stirn. Seine Knöchel stachen weiß hervor, da er seine Tasse sehr stark drückte...

.... Die dann auch mit einem lauten Knall zersprang.

Wie die Tasse sprang ich auch, nur nicht auseinander sondern drei Meter rückwärts bis ich an der Wand ankam.

Liam fluchte und Band etwas von dem Verbandszeug unförmig um seine Wunde. Er hatte sich an einer Scherbe geschnitten.

Ich stand immer noch mit dem Rücken zur Wand.

Er sah mich an:" entschuldige. Ich war nur so....

Er brach ab und sah mir noch einmal tief in die Augen!

"Ich bring dich nach Hause!"

Das war eine Aussage, keine Frage.

Er drehte sich um und lief auf die Tür zu. Nach einigen Sekunden löste ich mich  von der Wand und ging ihm langsam hinterher.

Erst da merkte ich, das ich vor Schreck außer Atem war?! Seid wann passiert mir den so etwas?

Aus der Tür des Wohnzimmers raus kam ich in eine Küche. Von dort aus sah ich wie Liam sich im Flur die Schuhe anzog.

Seine Kiefer war zusammen geprasselt. Seine Arme immer noch angespannt.
Seine Finger zerrten an den schnüren.

Da war jemand sehr wütend. Inzwischen kannte ich die Anzeichen dafür.

"Kommst du?"

Fragte er. Ich setzte mich langsam in Bewegung und schlüpfte in meine Schuhe.

Irgendwie wollte ich dieses Haus nicht verlassen. Den genauen Grund kannte ich nicht. Es war einfach... Ich fühlte mich so... Geborgen.

Ja, das war glaube ich das richtige Wort.

Und doch musste ich diesen geborgenen Ort verlassen. Langsam trat ich aus der Tür und ging auf das Auto zu, das in der Einfahrt stand.

Liam öffnete es und ließ mich einsteigen.

Dann ließ er sich auf den Fahrersitz fallen.

Er sah mich kurz an und ich sah wieder diese Falten auf seiner Stirn.

Das Auto startete und er fuhr rückwärts von der Einfahrt.

Er fragte mich kurz nach der Adresse, die ich ihm nannte. Vor der Haustür angekommen, sah er mich an.

"Danke"
Krächzte ich. Was war nur schief mit meiner Stimme?
"Für alles!"

Er nickte. Gerade als ich aussteigen wollte, hielt er mich am a fest.
Er langte hinter seinen Sitz und drückte mir meine Tasche in die Arme.

Wie hatte er es geschafft auch noch an die Tasche zu denken? Ich bedankte mich noch einmal leise und ging dann mit schweren Schritte auf die Tür zu.

Der Wagen von Liam stand immer noch in der Auffahrt.

Ich steckte den Schlüssel ins Schloss und wollte ihn umdrehen, als Liam meinen Namen rief.

"Niall warte mal."

Er stieg aus dem Auto und lief auf mich zu.

" hör mir genau zu! Wenn so etwas wieder vorkommt, dann kommst du zu mir! Und zwar sofort okay? Egal wer daneben steht, selbst wenn es die Typen sind, die dir das angetan haben! Du kommst sofort und ohne Umwege zu mir! Hast du das verstanden?"

Ich nickte eingeschüchtert.

Er atmete erleichtert aus und zog mich kurz in seine Arme. Ich blieb kurz stocksteif stehen und bevor sich meine starre löste war die Umarmung auch schon vorbei.

Er drehte sich um und lief schnellen Schrittes auf sein Auto zu, stieg ein und fuhr davon.

Etwas geschockt, blieb ich vor meiner Tür stehen.

WAS WAR DAS??

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