Kapitel 43

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Zayn POV

Ich spürte den Hoffnungsschimmer in Ruth aufblühen. Auch ihr Vater hob den Kopf und Louis Arme Schlangen dich um Harry, der ihn an dich drückte.

Für Louis war Karen fast wie eine zweite Mutter gewesen. Sie war seine weiblich Bezugsperson. Eine seiner Schwestern hatte mir irgendwann mal erzählt was bei ihm zuhause los ist. Kein Wunder, das er jemanden gebraucht hat und er hat sich für Karen entschieden. Ich glaube er hat Karen öfter Dinge erzählt als Liam dich mit ihr unterhalten hat.

Sie war seine Bezugsperson und nun hatte er sie verloren. Mir stand Karen zwar auch sehr nahe, aber nicht so.

Louis verlor quasi gerade selber seine Mutter, da seine eigene schon seit Jahren nicht mehr für ihn da ist und nun hat er sie nicht mehr. Oder hat er nicht eben etwas von einer zweiten Möglichkeit gesagt?

"Ich führe diese weiter Möglichkeit nicht gerne auf, da die für niemanden etwas gutes bringst. Sie können selber weiterhin für die Kosten aufkommen und wir können noch ein paar Untersuchungen machen. Die Chance, dass sie ihr Gehirn zurück bekommt steht 1 zu 1000000. Und selbst dann hat würde sie für den Rest ihres Lebens nicht richtig sprechen oder sich bewegen können. Und es ist teuer. Sehr teuer."

"Was für ein scheiß leben"

Meine Augen wurden groß und ich schlug mir die Hand vor den Mund. Verdammt, Zayn. Einen besseren Zeitpunkt um laut zu denken hattest du nicht?

Die Blicke lagen auf mir und meine Augen wanderten von einem zum anderen.

Liam starrte mich weiter emotionslos an. Ich machte mir echt sorgen um ihn. So war er normalerweise nie. Er war immer für andere da, emotionslos ist ein Zustand, den er eigentlich nicht kennt. Aber er schien immerhin Niall in irgendeiner Form an sich ran zu lassen, da dieser sich immer noch an ihn schmiegte. Liams arme waren fest um ihn geschlossen. So fest, das ich mich wunderte, das der kleine noch atmen konnte, aber anscheinend ging es ihm gut, da seine Augen mich ansah und ein leichtes Lächeln um seine Lippen zuckte. Als ob er mir zeigen wollte, dass er mir zustimmte, bevor er die Augen wieder schloss und sich weiter auf Liam konzentrierte.

Als nächstes sah ich zu Harry, der seinen Blick sofort wieder abwand und Louis weiter durch die Haare strich. Dieser hat den Blick überhaupt gehoben, sondern weiter in Harrys Hemd vergraben.

Auch Geoff schien seinen Kopf nicht wenden zu können.

Der Arzt schien das genauso zu sehen, da er mir leicht zu nickte.

Nur Ruth sah mich schockiert an.

Ich schenkte ihr einen entschuldigenden Blick.

"Er hat recht."

"WAS?"

Fuhr Ruth herum und sah ihren Vater entgeistert an.

Er wandte sich nun doch um und blickte seine Tochter traurig an. Sein Augen waren gequollen vom vielem weinen.

"Es bringt nichts. Schalten Sie die Geräte ab."

Der Arzt nickte und stand mit seiner Akte auf.

"Du willst sie einfach aufgeben?"

Die Stimme war kratzig, wie bei einer Schallplatte. Lange nicht benutzt und deshalb etwas eingerostet.

"Du willst sie einfach sterben lassen?"

Liams arme lösten sich von Niall, während er ihn hinter sich schob und warf seinen Vater zu ging.

Oho. Das wird böse.

Die Muskeln auf Liams Armen spannten sich abwechselnd an.

"Du lässt es einfach? Du wirst gar nichts tun?"

Er stützte die Hände auf den Tisch und blickte seinen Vater weiter in die Augen. Aber es spiegelten sich immer noch keine Emotionen in ihnen.

"Null? Niente? Nada?"

Er drückte sich mit den Händen ab und stellte sich wieder hin.

"Gut"

Hä?

Er drehte sich um, schob Niall zur Seite "Gut" und ging dann aus der Tür....

....die er nicht mal zuschlug.

Was geht den jetzt ab? Kein rumgeschreie und Beschimpfungen? Sonder 'gut'?

Wer bitte ist da eben aus der Tür gegangen? Liam ganz bestimmt nicht. Das war wer anders. Aber wer?

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