Kapitel 15

2.2K 163 51
                                    

Liam POV

Der weinende Junge in meinen Armen hatte wieder das Bewusstsein verloren.

Fieberhaft versuchte ich eine Lösung zu finden. Und da fiel es mir ein.

Niall POV

Ich erwachte erneut aus einer Ohnmacht. Ich spürte Liams arme nicht mehr. Ich lag auf einem sich bewegenden Untergrund. Er war relativ weich und man hatte mich so hingelegt, dass ich nicht auf der schlimmen Wunde lag. Und wie auch immer, ich war angeschnallt. Ich saß anscheinend in einem Auto.

Ein Krankenwagen war es nicht. Dort wäre ich nicht auf dem Rücksitz angeschnallt worden. Woher ich wusste, dass es der Rücksitz war? Keine Ahnung. Vorne kann man nicht liegen.

Ich versuchte zu blinzeln. Doch als ich die Augen öffnen wollte, schien das Licht so grell in meine Augen, dass ich ich sie gleich wieder Schloss.

Wir hielten an. Ich hörte wie jemand vorne Ausstieg. Dann eine Weile nichts

Ich hatte ziemlich Angst. Was wenn das jetzt wieder irgendwer war der mir wehtun wollte? Und warum lag ich immer noch im Auto?

Doch da hörte ich schon, wie eine der hinteren Türen im Auto geöffnet wird. Ich krampfte mich innerlich ein wenig zusammen. Ich erwartete, dass ich grob an den Rand des Autos gezogen wurde oder mir einfach jemand befahl auszusteigen. Ich weiß nicht genau was ich alles erwartete. Auf jedenfall nichts gutes

Weiche Hände lösten  den Sicherheitsgurt. Genauso vorsichtig wurde ich zum Rand des Sitzes gezogen. Sanft wurde ich im brautstyle aus dem Wagen gehoben. Mit leichten Schritten trug er mich vom Auto weg. Trotz des sanften Schrittes schmerzte mein ganzer Körper höllisch.

Ich hörte noch wie die Autotür zufiel, bevor mein Kopf an die Schulter meines Trägers sackte und ich schon wieder das Bewusstsein verlor.

Liam POV

Ich stieg aus dem Auto und lief schon mal zur Haustür, um diese zu öffnen. Ein Glück waren meine Eltern beide zur Arbeit gefahren. Wie denen einen bewusstlosen und blutenden Jungen auf meinem Rücksitz erklären sollte, wüsste ich echt nicht.

Ich öffnete die Autotür und sah auf den kleinen Iren runter.  

Wenn man sich die ganzen Wunden wegdenkt sieht er so aus als würde er schlafen. Aber er schlief nicht und das wusste ich.

Er schien sich leicht zu verkrampfen, als ich ihn von Gurt löste.

Anscheinend hat er Angst vor mir. Schon wieder. Ich dachte, dass hätten wir hinter uns, nachdem er in meinen Armen angefangen hat zu weinen. Aber entweder er weiß nicht, dass ich das bin oder er hat wirklich noch Angst vor mir.

Vorsichtig zog ich ihn an den Rand und nahm ihn kurzerhand im brautstyle hoch. Die Autotür stieß ich mit dem Fuß an damit die zuging. Mit einem Jugendlichen auf dem Arm, einbeinig eine Autotür schließen und dabei das Gleichgewicht zu Halten ist echt nicht so leicht.

Ich versuchte meine Schritte vorsichtig zu setzten, damit er nicht noch mehr Schmerzen hat.

Auf dem Weg zur Haustür sackte sein Kopf an meine Schulter. Ich spürte diese Stelle ganz genau.

Ich meine, ich spürte seinen ganzen Körper, da ich ihn ja trage. Aber diese eine Stelle, kribbelt so seltsam.

Ich manövrierte ihn vorsichtig durch die Tür, die hinter mir ins Schloss fiel.

Im Haus war alles ruhig. Das einzige das ich hörte waren meine eigenen Schritte und mein Herz. Es schlug mir vor Sorge um den kleinen Iren bis zum Hals.

Ich legte Niall vorsichtig auf dem Sofa ab. Dort zog ich ihm sein Shirt aus und musste erstmal schlucken.

Sein abgemagerter Oberkörper war übersät von blauen Flecken und Narben. Und dann war da noch diese Wunde an der Schulter.

Ich suchte alles was wir am erste Hilfe Sachen hatten zusammen und legte es aus den Wohnzimmer Tisch.

So genau wusste ich nicht was ich machen sollte. 

Ich fing einfach damit an mit jod die Wunde zu säubern. Das hatte meine Mutter mal bei mir gemacht als ich mir das Knie aufgeschlagen hab. Es hat höllisch gebrannt, aber am Ende war es besser. Gott, ich bin vielleicht froh das Niall nicht bei Bewusstsein ist. Diese Wunde tut ja so schon  weh und wenn dann auch noch Alkohol daran kommt??!!

Danach tupfte ich mit einem Wattebausch das Blut um die Wunde rum ab.

Sie hatte aufgehört zu bluten und nun konnte ich den Schnitt genau sehen. Die Jungs von vorhin hatten keine Waffe, also kann das nicht von heute sein. Und die blauen Flecken und Narben weisen darauf hin, dass er schon länger verprügelt wird.

Wie kann es sein, dass ich das nie bemerkt habe? Ich hatte auch nie wirklich drauf geachtete, aber so etwas hätte mir doch auffallen müssen! Oder bin ich wirklich so blind durch die Schule gelaufen? 

Nein, eigentlich war mir klar, dass es solche wie Niall gibt. Irgendwo musste die Aggression der Möchtegern badboys doch hin. Und wahrscheinlich hielten sie sich dabei auch noch für cool. Was war schief bei diesen...diesen.. Keine Ahnung was. Wie können die es wagen einfach so auf diesen kleinen blonden Iren einzuschlagen. Und wenn ich erst den zu fassen bekomme der ihm diesen Schnitt zugefügt hat, dann kann der was erleben. Wie kann der es wagen meinen Niall anzufassen.

Beruhig dich wieder, versuchte Ich mir selbst gut zu zureden. Ein Atmen, ausatmen. Grüne Wiese, weißes Pferd. Grüne Wiese, weißes Pferd.

(Ich weiß was ihr denkt, aber es hilft wirklich. Glaubt mir. )

Bei dem Spruch musste anfangen zu lächeln. Den haben Zayn, Louis und ich schon seid wir klein sind. Jedes mal wen wir uns zu sehr aufregen, benutzen wir den. Und auch Zayn kann sich damit halbwegs beruhigen. Und wenn einer von uns einen anderen beruhigen will, sagen wir ihm laut den Spruch auf.

Mittlerweile Verband ich seine Schulter. Irgendwie saß das schief, die Wunde war relativ gut bede..... Hatte ich vorhin Niall als meins bezeichnet?

Hab ich irgendwas verpasst?

All These Little Things Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt